Gänsehaut und Groove bei Pop trifft Klassik

(23. September 2011) Musik – mal nachdenklich, mal spaßvoll. Melodiöser Pop mit Klassik verbunden. Eigene Songs von Gitarrist und Sänger Andreas Schleicher wechselten sich ab mit ausgewählten Coversongs, die auch ihre eigene Note erhielten. Diesen speziellen Klang in einer neuen, interessanten und mitreißenden Art erzeugten: „vier Streicher & ein Schleicher!“ Mit Percussion-Mann Heiko Braun wurde das Ganze zu einem homogenen Sound. Der Sound von „String.it“.
Andreas Schleicher - Foto: Christian MelzerAndreas Schleicher - Foto: Christian Melzer Das Burghaus Bielstein war noch nie so ausverkauft wie an diesem Donnerstagabend. Gespannt warteten die Gäste auf „String.it“. Mit „Die 3 von der Funkstille“ sorgte Gitarrist Andreas Schleicher vor fast genau einem Jahr für Lachmuskel-Showtime. Am Mittwoch stand er noch mit der Popolski-Show auf der Bühne. „Beton an den Füßen“ hatte er deshalb nicht – so hieß nur das erste Lied. Eins aus seiner Feder, die teilweise sehr gedankenvoll sind, aber auch viel Lebensfreude ausdrücken. Einerseits könnte man zum Tanzen aufspringen, andererseits gebannt zum Spiel der Streicherinnen schauen und sowieso noch auf die Texte hören, die Andreas Schleicher singt.

Ein Abend gespickt mit Songs von Schleicher und einigen bekannten Stücken, so wie „Ain’t No Sunshine“. Bei dem Stück kam das besondere Timbre von dem Sänger und Gitarristen mit dem speziellen Charisma richtig schön rüber. Ein paar Künstler verehrt er besonders, einer davon ist Sting. Dessen „Fragile“ spielten die sechs auf der Bühne wunderschön zerbrechlich und gefühlvoll. Beteiligung des Publikums war erwünscht zu „Stand By Me„ in Form von Fingerschnippen, Klatschen und im Refrain mit Gesang. Seals „Crazy“ reihte sich ebenso ins Programm wie „Just The Two Of Us“ oder John Mayers „Stop this train“.

Zwei der eigenen Stücke hatte Schleicher innerhalb von jeweils einer halben Stunde komponiert. Eins davon am Klavier und da im Burghaus ein Flügel steht, präsentierte er das sehr gefühlvolle „Wellenklang“ auf diesem Musikinstrument. Sein „That’s it“ handelt von seinen drei Hobbies – Liebe, Essen, Singen – und beeindruckte mit einem irischen Intro. In eine ganz andere Musikrichtung tendierte „Genau der Tag“. Dieses Stück im Reggea-Stil wirkte besonders interessant durch das Streicherquartett. Gesa Hangen (Cello / Gesang), Heike Haushalter (Violine), Monika Malek (Viola) und Petra Stalz (Violine) spielen bereits seit 20 Jahren als Ensemble „Indigo“ zusammen. Ihre Neugier und Experimentierfreude führte das Streichquartett von der Klassik zur Moderne, bis in jazzig swingende Sphären. Ihre charakteristischen Eigenschaften und ihre langjährige Spielerfahrung, sind sehr gefragt bei Bands verschiedenster Stilistik.

Mit Andreas Schleicher musizieren die vier Damen als „String.it“ schon seit elf Jahren zusammen. Der Gitarrist und Sänger ist sehr vielseitig, denn vor „String.it“ gab es die Band „Schleicher“. Er agierte zudem mit diversen Künstlern auf Konzerten und Tourneen, wie Sascha oder Nils Landgren. Demnächst ist er auch wieder im TV zu sehen: als Vocalcoach und Songfinder bei der 2. Staffel von „X-Faktor“ auf VOX. Er selbst war Kandidat bei der ZDF-Talentsuche "Die deutsche Stimme 2003". Viel Stimme zeigte er in Bielstein auch bei „Roxanne“ – ein Stück mit einem fantastischen Streicher-Intro. Sein „Ab Dreißig“ handelte von einem Zeitraum zwischen Pubertät und Midlifecrisis. Der perfekte Song für die Liebste muss natürlich „Perfekter Song“ heißen. Als Zugabe hieß es: „Bis hier und nicht weiter“ - aber es ging noch weiter mit „Tears In Heaven“. So endete der Abend mit viel Gänsehaut und viel Groove und einem Treffen von Klassik mit Pop.

Vera Marzinski

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