Jazztage mit Candy Dulfer - richtig, richtig funky und „Crazy“

(27. Mai 2014) Candy Dulfer brachte gemeinsam mit ihrer Band die Menge in Wiehl mit ihrem heißen Funksound zum Kochen. Energie bis zum Anschlag, vom ersten Ton an. "Die Halle bebte" wäre eine Nuance zu wenig gewesen für das, was bei Candy Dulfer passierte.
Candy Dulfer - Foto: Christian MelzerCandy Dulfer - Foto: Christian Melzer „Happiness“, so der Titel des zweiten Stückes. Und Fröhlichkeit und Glücksgefühle verbreiteten die fünf Musiker gemeinsam mit Candy von der Bühne aus. Im schwarzen Lackjäckchen und blau-schwarzem Mini-Stufenrock auf Highheels fegte die Ausnahme-Saxophonistin über die Bühne. Immer mit einem umwerfenden Lächeln und zwischendurch warf sie die langen, blonden Locken nach hinten. Sie ist schon ein besonderer Anblick, doch ihre Musik und ihr Spiel sind nicht minder beeindruckend.

Alte Stücke, wie „Crazy“ oder das „Pick up the Pieces“, bei dem sie betont, dass es das absolute „Muss“ für einen Saxophonisten ist und sie es unbedingt spielen wollte – aber in ihrer eigenen Version – präsentiert Candy Dulfer. Bei „Lily was here“ zeigt Ulco Bed sein brillantes Können auf der E-Gitarre. So ein Weltstar wie Candy scharrt natürlich nur grandiose Musiker um sich. So beispielsweise auch Drummer DJ Kikke, der ein ganz besonderes Solo bringt. Wahnsinn auch die Performance von Rapper Andy Ninvalle, der ganz alleine mit Beatboxen und Gesang das Publikum unterhält, bis sich Sänger Ricardo Burgrust dazu gesellt. Mit einem „I like to move it, move it“ puschen sie die Stimmung in der Wiehltalhalle noch einen Tick mehr hoch und hängen noch ein bisschen Jacksons „Billy Jean“ hinten dran. Bei „History“ sind dann wieder alle auf der Bühne. Viel elektronischer Sound, sehr funky und „Crazy“ ist das gesamte Konzert.

Die niederländische Jazz-Ikone Candy Dulfer bekam das Saxophon buchstäblich in die Wiege gelegt: Ihr Vater Hans, selbst erfolgreicher Saxophonist, schenkte ihr das erste Instrument. Auch Nicht-Jazzfans kennen sie – spätestens wenn ihnen das Stück „Lily was here“ vorgespielt wird. Zum Riesenerfolg entwickelt sich ihr zusammen mit „Eurythmics“-Dave Stewart eingespielter Titelsong zum gleichnamigen Film „Lily Was Here“. Dieser Hit bedeutete für Candy den endgültigen Durchbruch als anerkannte Künstlerin und 1990 erschien ihr erstes Solo-Album „Saxuality“. Und das „Sax-a-go-go“ von diesem Album fehlte natürlich auch nicht in Wiehl. Zum Jubiläum der Wiehler Jazztage war Candy Dulfers Konzert ein weiteres besonderes Highlight. Sie tourt von Festival zu Festival und sorgt für ausverkaufte Häuser – auch in Wiehl. Kein Wunder, denn sie ist eben ganz besonders.

Vera Marzinski

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