„Butterfahrt 5“ mit Music-Comedy

(30. April 2018) Spaßverliebt sind die fünf Musiker von „Butterfahrt 5“. Sie zerlegen bestens vertraute Hits aus 50 Jahren Musikgeschichte in ihre Einzelteile und fügen sie auf aberwitzige Weise neu zusammen.
Foto: Vera MarzinskiFoto: Vera Marzinski In ihrer Jubiläumstour zum 20-jährigen Bestehen heißt es dann Butterfahrt 5 kollidiert ... mit früher“. Damit sollten sie eigentlich schon im Februar im Burghaus Bielstein gastieren, doch nun bildeten sie den Schlusspunkt zum Frühjahrsprogramm des Kulturkreises im Burghaus. Und was für eine grandiose Veranstaltung – die Gäste standen zum Schlussapplaus auf und bekamen natürlich noch eine Zugabe. „Butterfahrt 5“ haben offensichtlich einen unwiderstehlichen Hang zum Blödsinn. Da wird das irische „Wild rover“ (no nay never) zu einer ganz neuen Version von Helene Fischers „Atemlos“, der gregorianische Gesang mit Mönchskapuzen und LED-Kerzen zum „Wahnsinn“ von Wolfgang Petry und Sankt-Martins-Lieder kommen im Rammstein-Stil daher. Seit zwei Jahrzehnten verbindet Markus Heijenga, Volker Naves, Robert Mayer, Marcus Rehwinkel und Sänger Philipp Stempel die Musik und der Humor. Und an beidem lassen sie das Publikum teilnehmen. Es wird nie langweilig und immer wieder bringen sie etwas Neues mit in ihre Stücke. Da nutzen sie bunte Schlagrohre zur Körperpercussion bei Michael Jacksons Song „Beat it“. Oder alle Fünf spielen auf türkisen Xylophonen „Material Girl“, bevor Marcus (gesprochen: Marzus, so Bandleader Markus Hejenga) auf seiner Gitarre Reinhard Meys „Über den Wolken“ anstimmt. Doch dabei bleibt es nicht, denn die anderen vier schalteten sich mit Scooters „Hyper, Hyper!“ in das Liedermacher-Lied ein. Vielfältig sind allerdings nicht nur ihre einzelnen Stücke, sondern auch das musikalische Können von „Butterfahrt 5“ ist äußerst reichhaltig. Rund 30 Instrumente – darunter Akkordeon, Querflöte, Klarinette, Tuba, Panflöte, Ukulele und viele mehr – kommen zum Einsatz. Auch optisch sind die fünf Herren in dunklen Anzügen, weißen Hemden und beigen Lederschuhen sehr wandlungsfähig. Da kommt auch mal eine Gummiglatze, peruanische Strickmützen oder eine Irokesen-Perücke zum Einsatz. Alles präsentiert mit Leichtigkeit und virtuoser Spielfreude. „Hymn“ von Barclay James Harvest wird zusätzlich noch mit Gebärden dargestellt und mit Nicoles „Ein bisschen Frieden“ verquickt. Und nun ja, sie heißen „Butterfahrt“, deshalb gibt es bei Ihnen auch Kaufangebote. So den sehr gruseligen Zahnaufsatz, den Sänger Philipp einsetzt und der als „stage used“ ebenso erhältlich sei, wie die Soundmachine für non-verbale Kommunikation, die sie nutzen, um Gitarrist Marcus in die Schranken zu weisen, als er seinen Klassik-Part einschiebt – natürlich mit Hocker und Fußbänkchen, denn er habe ja Gitarrenspiel 20 Jahre im Sitzen studiert. Gemeinsam gehen sie in die Zeit ihrer Anfänge zurück, wo „Love is in the air“ ebenso zum Repertoire gehörte wie „Le freak“. Die beiden Songs präsentieren sie auch heute noch, allerdings doch ganz anders; denn was einst als Party-Band startete ist heute ein Programm mit musikalischen Überraschungen, Entertainment und Witz, da sich schon frühzeitig bei ihren Auftritten ein unwiderstehlicher Hang zum Blödsinn bemerkbar machte. Und so setzten sich die Comedy-Elemente im Programm fest und schnell war der Sprung auf die Kleinkunstbühnen der Republik getan. So auch nach Bielstein, wo sie ein sehr begeistertes Publikum in die Sommerpause schickten. Am 6. September startet hier das Herbstprogramm mit der „Antidepressonsmusik“ von „Pasquale Aleardi & die Phonauten“. Allerdings geht es musikalisch ab 3. Mai im Burghaus Bielstein weiter. Dann beginnen die „Seven Nights of Jazz“ mit „Zydeco Annie“.

Vera Marzinski

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