Über zwei Stunden unterhielt der charmante Ausnahmeschlagzeuger Ketzer das Publikum. Ganz viel erzählte er von Paul Kuhn und vom skurrilen Helge Schneider. 15 Jahre war er mit Peter Alexander – „ein wahrer Gentleman“, so Ketzer – unterwegs. Klaus Doldinger rief ihn eines Tages an und mit ihm und der Band „Passport“ trat Willy Ketzer lange auf. Die Tatortmelodie stammt von Doldinger und die erste Version begleitete Udo Lindenberg am Schlagzeug. Die Version, die noch heute vor und nach dem Sonntags-Krimi zu hören ist, wurde mit Ketzer eingespielt. „Am Grab gibt es keine Steckdose“ heißt nicht nur das Bühnenprogramm, sondern auch das Buchdebüt der Show-Legende Willy Ketzer. In ihm wirft er einen unverhüllten Blick hinter die Kulissen des Musik-Geschäfts. Der 67-jährige Schlagzeuger hat mit sämtlichen internationalen Musikgrößen gespielt: Von Liza Minnelli und José Carreras über Tom Jones und Johnny Cash bis hin zu James Last und Udo Jürgens. Von der Big Band über die Show Band bis zum Jazz Trio: in allen gewünschten Formationen begeistert die Willy Ketzer Band auch heute noch mit aktuellen Top-Hits oder Oldies der letzten Jahrzehnte. Der in Köln lebende Schlagzeuger, Bandleader und Produzent begann nach dem abgeschlossenen Studium an der Musikhochschule in Köln seine Karriere. Mehrfach wählte ihn die Fachpresse zum besten deutschen Big Band Schlagzeuger. Den Gästen im Burghaus bescherte er mit Plaudereien aus dem musikalischen Nähkästchen einen kurzweiligen Abend.
Vera Marzinski
Fotos: Vera Marzinski