Es gäbe zu viele Klischees über Russen. Zum Beispiel, dass Russen viel trinken. „Ich trinke nicht mehr“ – „zumindest nicht vormittags“ – „außer wenn ich nicht arbeiten muss“ – „im Moment bin ich arbeitslos“. Sie schiebt gerne noch eine Pointe hinterher und läuft sich bei ihrem Programm im Burghaus langsam warm. Grandios ihr Rap als türkische Braut und mit übereinandergeschlagenen Beinen auf dem Barhocker erzählt sie als blonde, langmähnige Svetlana aus ihrem Leben. Ihr erster Freund sei Deutscher gewesen – Achmed. Sie musste immer hinter ihm gehen, aber das sei nicht entwürdigend, „ich hatte immer die Kontrolle wohin er geht und wohin er guckt“ und mit der schweren Einkaufstüte hätte sie schlagkräftig einschreiten können. Beim nächsten Freund bekam sie einen Kulturschock – Rainer nahm sie mit zur Karnevalssitzung und dazu hatte sie ein „Karnevals unser“ erträumt. So kam einiges aus ihrem Leben und der diversen Persönlichkeiten mit ins Programm. Auch Lieder, die von der russischen Traurigkeit infiziert waren. Und sie hatte in der Zugabe noch ein besonderes Highlight – ihre Version des Jazzstückes „Cry me a river“, das sie mit deutschem Text versehen hatte und wohl bei der Prüfung wegen des Inhalts durchgefallen war. Beim Bielsteiner Publikum sorgte es für Begeisterung.
Nicht nur die vielen Persönlichkeiten der Liza Kos kamen auf die Bielsteiner Bühne. Sie unterstützt auch gerne Newcomer und hatte „Elena“ mitgebracht, die viel und schnell redete und damit aber nicht ihre Schwiegermutter übertreffen könne, verriet die Nachwuchs-Comedian. Liza Kos selbst spielte im Mai 2015 die Premiere ihres ersten Comedy-Soloprogramms „Was glaub' ich, wer ich bin?!“. Es folgen ein Auftritt bei „Night Wash“, bei „Ladies Night“ mit Gerburg Jahnke und weitere TV-Auftritte. Seit August 2016 moderiert sie ihre eigene monatliche Live-Comedy-Show „KurArt – Comedy & Kabarett“ in Aachen.
Vera Marzinski
Fotos: Vera Marzinski