Annette Pehnt - Haus der Schildkröten

(6. Januar 2007) Das Lebensende und die Hilflosigkeit im Umgang mit dem Sterben sind die Themen im dritten Roman der Autorin. Im Altenheim "Haus Ulmen" hat niemand eine Zukunft, nicht der demenzkranke Professor, der nach Worten sucht und doch langsam im Vergessen versinkt, oder die gelähmte Frau, die ihre klaren Gedanken nicht mehr mitteilen kann.
Haus der Schildkröten (Buchcover)Haus der Schildkröten (Buchcover) Mitten in dieser Trostlosigkeit entdecken zwei Besucher die Liebe, klammern sich leidenschaftlich und verzweifelt angesichts des Verfalls der Eltern aneinander. Die Autorin beobachtet genau und beschreibt präzise mit knappen eindringlichen Worten den Alltag im Heim: die Heimbewohner, das überforderte Personal und die vom schlechten Gewissen geplagten Besucher. Sie zeigt einfühlsam die Hilflosigkeit und die Aussichtslosigkeit, angesichts des nahenden Todes.

Ein Buch über ein wichtiges, totgeschwiegenes Thema, das auch in den Medien mehrfach Beachtung fand und empfohlen werden kann.

"Haus der Schildkröten" ist 2006 im Verlag Piper erschienen und kostet 16,90 EUR.

Das Buch kann in der Stadtbücherei Wiehl ausgeliehen oder auch online vorgemerkt werden.