Johanniter präsentieren Film über das Johannes-Hospiz Oberberg in Wiehl

(8. Dezember 2006) "Als ich hier ankam, wusste ich nicht einmal mehr, wer ich war." In dem Film "Leben im Sterben" beschreibt Luitgard Bölter ihren Einzug in das Johannes-Hospiz Oberberg in Wiehl.
Video: "Leben im Sterben"

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"Momente, die ihre Spuren hinterlassen"

Viele Medikamente und die Schmerzen einer fortgeschrittenen, unheilbaren Erkrankung hatten ihr Bewusstsein ausgeschaltet. Die Kamera zeigt, wie es ihr im Hospiz dank einer gezielten Schmerztherapie und besonderen psychosozialen Begleitung von Tag zu Tag besser geht: Luitgard Bölter sitzt mit ihrem Mann am Tisch in der "Bergischen Stube" des Hauses, das Ehepaar unterhält sich und frühstückt die selbst zubereiteten Marmeladenbrote.

Den Informationsfilm "Leben im Sterben" hatte der Regionalverband Rhein.-/Oberberg der Johanniter-Unfall-Hilfe bei den drei Studenten Jörg Adomaitis, Simeon Klein und Moritz Schmidt von der Düsseldorfer Robert-Schumann-Hochschule und der Fachhochschule in Düsseldorf in Auftrag gegeben. Das fertige Werk wurde am Freitag, 8. Dezember, im Wiehler Hospiz der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Visionen transportieren

"Mit diesem Medium wollen wir unsere Vision der Hospizarbeit nach draußen transportieren", sagt Regionalvorstand Michael Adomaitis. Dass der Film den Menschen die Schwellenangst vor einem Besuch oder die Bedenken vor einem Aufenthalt im Hospiz nimmt, das wünscht sich Barbara Schäfer, die Vorsitzender der im Haus tätigen Malteser-Hospizgruppe.

"Wir sind sehr nahe an die Menschen herangekommen", beschreibt Jörg Adomaitis die einjährigen Filmarbeiten. Die Beschäftigung mit dem Thema Tod sei für alle Studenten eine sehr ungewöhnliche, aber schöne und bereichernde Erfahrung gewesen. "Im Hospiz haben wir gesehen, dass die Bewohner trotz ihrer unheilbaren Erkrankungen wirklich leben können." Der Film war eine gemeinsame Projektarbeit der Studenten, die über zwei Semester führte und für die sie von der Hochschule die Note "Eins" bekamen. Die Filmemacher studieren Medientechnik (Adomaitis), Ton und Bild (Klein) sowie Kommunikationsdesign (Schmidt).

In ihrer Dokumentation kommen die Bewohner des Hospizes zu Wort, ihre Angehörigen und auch die Mitarbeiter. Von "Momenten, die ihre Spuren hinterlassen" spricht so zum Beispiel die Pflegerin Iris Nugue, wenn sie ihren Nachtdienst im Hospiz beschreibt. "Wenn es dunkel und ruhig ist, wachsen die Ängste und der Wunsch nach Beistand."

Die Johanniter werden den 15-minütigen Film vor allem an Multiplikatoren - wie Ärzte, Krankenhäuser, Pflegeschulen, Kirchengemeinden oder Therapeuten - weitergeben.

Kontakt und weitere Informationen:
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Michael Adomaitis
Ohlerhammer 14
51674 Wiehl
Telefon: (02262) 762613
E-Mail: [email protected]
Johannes Hospiz Oberberg
Gerlinde Tuzan
Tannhäuserstraße 29a
51674 Wiehl
Telefon: (02262) 692222
E-Mail: [email protected]