Weihnachtsgruß von Bürgermeister Ulrich Stücker

(19. Dezember 2016) Liebe Wiehlerinnen, liebe Wiehler, es gehört zu den bewundernswerten Fähigkeiten, die Zeichen der Zeit erkennen zu können. Politiker, Unternehmer und Wissenschaftler versuchen zu ergründen, was gerade in der Luft liegt und angepackt werden muss. Mir scheint nach diesen eher unruhigen Wochen und Monaten des Jahres 2016 besonders eins wichtig: Wir sollten uns Zeit für das Miteinander nehmen!
Bürgermeister Ulrich StückerBürgermeister Ulrich Stücker Zusammen sind wir in der Lage, das Beste für die Menschen und unsere Stadt zu erreichen. So wie bei der Betreuung von Flüchtlingen – viele ehrenamtliche Helfer haben im zu Ende gehenden Jahr hier Großartiges geleistet! Dafür möchte ich mich an dieser Stelle nochmals ausdrücklich bedanken. Begriffe wie „Bürgerschaft“ und „Ehrenamt“ sind keine leeren Hülsen, sondern bedeuten zielgerichtetes Engagement für Wiehl als Heimat – eine Heimat, in der sich alle wohl und geborgen fühlen können.

Dazu gehören natürlich auch Antworten auf eine ganze Reihe von Fragen, etwa: Wie schaffen wir Arbeit? Wie wollen wir künftig wohnen? Es geht heute darum, die Zukunft Wiehls zu formen. Dabei sollten wir uns Zeit nehmen, um mit klarem Blick möglichst die beste Lösung zu finden. Klar, wer hat schon Zeit angesichts des allgegenwärtigen Drucks? Aber auf dem Weg hin zu langfristigen Strategien gehört das Nachdenken über Wiehl zu den wichtigen Begleitern. Darauf erst fußt kluges und entschlossenes Handeln, mit dem Ergebnis: Probleme erkannt, Lösungen gefunden, Vorhaben realisiert.

Bereits in diesem Jahr konnten wir Weichen stellen und viele Ziele erreichen. Dazu gehörten die Fertigstellung der Freizeitanlage in Bielstein und der Baubeginn im Gewerbegebiet Bomig-Süd. Nicht zu vergessen die Eröffnung der „Wiehler Wasser Welt“, unserem neuen Freizeitbad! Sicherlich kosten alle diese Projekte Geld, aber kluge Stadtentwicklungspolitik hat finanziell in Vorleistung zu treten – was ebenso für Erhalt und Ausbau der kommunalen Infrastruktur gilt. Dabei muss nicht zwangsläufig die beste Lösung die teuerste sein; schließlich handelt es sich um Steuergelder, mit denen die Verwaltung verantwortungsvoll umgeht. Alles wird sich Wiehl jedenfalls nicht mehr leisten können und an manchen Stellen den Gürtel enger schnallen müssen. Doch ein Haushaltsdefizit entbindet nicht von der Verpflichtung, in die Zukunft der Stadt zu investieren. Bei allen Zahlen, Projekten und Strategien fordert aber auch das Wesentliche seine Zeit. Erschütternd bleibt die Nachricht von dem tödlichen Unglück beim Motocross-Rennen in Bielstein, bei dem ein junger Familienvater ums Leben kam. Der Besuch bei den Hinterbliebenen gemeinsam mit meinem Gummersbacher Kollegen Frank Helmenstein hat mich sehr berührt. Doch auch hier zeigt sich, was Miteinander bewirken kann: Bei einer Spendeninitiative für die Familie kamen viele Tausend Euro zusammen.

Angesichts solcher Schicksalsschläge relativieren sich die Herausforderungen im Rathaus, bei denen mich meine Stellvertreter Wilfried Bast und Bianka Bödecker kräftig unterstützt haben. Frau Bödecker hat nach mehr als 16 Jahren nun das Amt niedergelegt. Für ihre Leistungen gebührt ihr Dank und ihrem Nachfolger Sören Teichmann wünsche ich alles Gute! Mir hat das erste volle Kalenderjahr als Bürgermeister im Wiehler Rathaus gezeigt, dass die Stadt auch unangenehme Wahrheiten aushalten muss. Besonders aber verfügt Wiehl über einen Reichtum an Möglichkeiten, um erfolgreich die Zukunft zu meistern. Lassen Sie sich daher nicht verunsichern von den Reden der Rechtspopulisten, die unsere Entwicklung in schwärzesten Farben malen. Bewahren Sie stattdessen die intensive Pflege des Miteinanders und setzen Sie der Angst ein gemeinsames Engagement entgegen. Hand in Hand erreichen wir so das Beste für Wiehl.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr 2017.

Ihr
Ulrich Stücker
Bürgermeister