Vieles regeln, bevor es zu spät ist

(14. November 2017) Die eigene Beerdigung, die Weitergabe des persönlichen Vermögens und die individuelle Medizintherapie: Beim Infoabend der Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung erklärten Fachleute, wie sich das alles planen lässt.
Sie informierten über die Vorsorge: Bestatter Markus Lang, Notar Alexander Michael,
Bankkauffrau Elke Lang, Stiftungsmitarbeiter Dr. Jorg Nürmberger, Volksbank-
Vorstand Manfred Schneider und Stiftungsmanager Michael Adomaitis (v.l.)Sie informierten über die Vorsorge: Bestatter Markus Lang, Notar Alexander Michael, Bankkauffrau Elke Lang, Stiftungsmitarbeiter Dr. Jorg Nürmberger, Volksbank- Vorstand Manfred Schneider und Stiftungsmanager Michael Adomaitis (v.l.) Nur wenige Menschen legen durch eigene Regelung fest, was mit ihrem Nachlass geschieht: „Etwa 95 Prozent aller Deutschen haben kein Testament aufgesetzt“, hat Dr. Alexander Michael bei einer Infoveranstaltung zum Thema Vorsorge am Donnerstag, 2. November 2017, in der Volksbank in Wiehl erklärt. Der Notar aus Wiehl gab den rund 200 Gästen unter anderem einen Überblick über die juristischen Regeln des Erbens, er erläuterte den Begriff des Vermögens, sprach über den Pflichtteil und darüber, wie dieser anhand eines Nachlassverzeichnisses errechnet wird.

Eingeladen zu der Veranstaltung hatte die Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung mit Sitz in Wiehl. „Die meisten Menschen scheuen verständlicherweise die Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Vorsorge, da sie sich dabei mit Krankheiten wie der Demenz, mit dem Sterben und dem eigenen Tod beschäftigen müssen“, sagte Stiftungsmitarbeiter Dr. Jorg Nürmberger. Diese Hemmschwelle will die Stiftung nehmen und lud daher Notar, Bankkauffrau und Bestatter zu Vorträgen ein. Viele Gäste nutzten die Gelegenheit, die Fachleute zu befragen und bedankten sich im Anschluss für einen informativen Abend.

Vorsorge sei ein komplexes Thema, meinte Notar Alexander Michael bei seinem Referat. „So erkläre ich bei einer Patientenverfügung, wie ich bei Krankheiten behandelt werden will, von denen ich nicht einmal weiß, ob ich sie überhaupt bekomme...“ Der Notar wies vor allem auf die Wichtigkeit einer Vorsorgevollmacht hin: „Bevor ich eventuell durch Unfall oder Erkrankung auf fremde Hilfe angewiesen bin, suche ich mir doch lieber jetzt einen Menschen, dem ich absolut vertraue.“ Solch eine Vertrauensperson könne unter anderem für einen die Bankgeschäfte durchführen.

Einen kurzen Einblick in die Vorsorge- und Vermögensnachfolge gab an diesem Abend Elke Lang von der Volksbank Oberberg. „Haben sie für den Pflegefall vorgesorgt? Reicht ihre Lebens- und Rentenversicherung aus?“, brachte sie die Gäste zum Nachdenken. Und der Nümbrechter Bestatter Markus Lang erklärte den Zuhörerinnen und Zuhörern, dass sie bereits jetzt ihre Bestattung planen und bezahlen können: „Rund um ihre eigene Beerdigung können sie alles festlegen, was gesetzlich erlaubt ist.“

Tatsächlich steige in den vergangenen Jahren die Anzahl der Menschen, die einen Vertrag über die Bestattungsvorsorge abschließen, so der Bestatter. „Unsere Gesellschaft ist mobiler, Familienstrukturen lösen sich auf, und viele Menschen sind intensiv in ihrer Berufstätigkeit eingespannt.“ Entfernt lebenden Angehörigen möchte man daher die Anreise zur Grabpflege ersparen, trauernden Angehörigen die Planung einer Beerdigung nicht zumuten. Finanziert werden könne die eigene Bestattung unter anderem über einen Treuhand-Fonds.