Weihnachtsgruß von Bürgermeister Ulrich Stücker

(19. Dezember 2017) Liebe Wiehlerinnen, liebe Wiehler, Ende November ging die Meldung von der Messerattacke auf Andreas Hollstein durch die Medien. Der Bürgermeister von Altena war von einem Betrunkenen angegriffen und verletzt worden. Die Nachricht hat mich erschreckt, verbindet mich doch mit Andreas Hollstein eine lebendige, kollegiale Beziehung. Erst vor wenigen Monaten hatte ich ihn in Wiehl zu Gast. Die Hintergründe der Tat bringen mich vor allem zu einer Frage: Welchen Umgang miteinander wollen wir pflegen, welchen Ton anschlagen? Die Form der Auseinandersetzung in den sogenannten „sozialen Medien“ darf die Richtung nicht vorgeben. Stattdessen geht es darum, Haltung zu zeigen, so wie es viele Wiehlerinnen und Wiehler im Oktober getan haben, als ihre Stadt in allen Schlagzeilen war und sie friedlich für Toleranz und Mitmenschlichkeit demonstrierten.
Bürgermeister Ulrich StückerBürgermeister Ulrich Stücker Mir schwebt eine Diskussionskultur vor, wie ich sie in Wiehl immer wieder erlebe. Im Wiehler Rat etwa treffen die Meinungen auch mal hart aufeinander, aber immer an der Sache orientiert und ohne persönliche Beleidigungen. Man darf sich über Ansichten streiten, dabei aber niemals die Achtung voreinander verlieren. In unserer Stadt stehen zahlreiche Projekte an. Dazu wird es viel Gesprächsstoff geben sowie unterschiedliche Positionen. Aber genauso wichtig wie die Qualität der Projekte ist mir die Qualität der Diskussionen darüber. Ein Dialog, geprägt von Respekt, Fairness und konstruktiver Kritik: das in Wiehl weiterhin zu pflegen, wäre einer meiner Wünsche zu Weihnachten.

Das neue Jahr wird einiges bringen, worüber sich zu reden lohnt, beispielsweise die Planungen zur Sanierung des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums und die Überlegungen rund um ein Konzept für ein Bürgerhaus in Drabenderhöhe. Unter dem Motto „Stadt in Balance“ möchten Rat und Verwaltung in den Wiehler Dörfern Eigeninitiative sowie ehrenamtliches Engagement noch mehr fördern. Auch bei diesen Projekten geht es darum, in Dialog zu treten und gemeinsam beste Lösungen zu finden. So wie es bereits in diesem Jahr gelungen ist, als sich an den Überlegungen zur Neuordnung des Wiehlparks zahlreiche Bürgerinnen und Bürger beteiligten.

Groß war auch die Resonanz im April bei der Eröffnung des „Wheelparks“, der sich seitdem bei den Skatern großer Beliebtheit erfreut. Und ich habe mit den Wiehler Dörfern gejubelt, die kürzlich Auszeichnungen errungen haben beim Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Solche Würdigungen wären nicht möglich gewesen ohne Gemeinschaftsgeist und ein konstruktives Miteinander. Das sind Werte, die uns alle leiten sollten. Sie bilden ein Gegengewicht zu dem aggressiven Ton, der einem immer häufiger im Internet begegnet. Die stillen Momente der kommenden Tage sind geeignet, um uns dessen bewusst zu werden. Hinter der Attacke auf meinen Kollegen Hollstein verblassen jedenfalls viele der vermeintlichen Probleme, mit denen wir täglich zu tun haben.

Ich wünsche Ihnen ein friedliches Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr 2018.

Ihr
Ulrich Stücker
Bürgermeister