Die Scheu war schnell verflogen

(27. Dezember 2018) MdB Dr. Carsten Brodesser besuchte das Johannes-Hospiz und informierte sich über die ambulante und stationäre Hospizarbeit in der Region.
Von links: Steffen Lengsfeld (Regionalvorstand Johanniter), Dr. Carsten Brodesser (MdB), Jens Stube (Pflegedienstleiter Hospiz), Conny Kehrbaum (Leitung ambulanter Hospizdienst Malteser), Dr. Jorg Nürmberger (Stiftungsberater Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung)Von links: Steffen Lengsfeld (Regionalvorstand Johanniter), Dr. Carsten Brodesser (MdB), Jens Stube (Pflegedienstleiter Hospiz), Conny Kehrbaum (Leitung ambulanter Hospizdienst Malteser), Dr. Jorg Nürmberger (Stiftungsberater Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung) „Man hat ja irgendwie etwas Scheu, wenn man zum ersten Mal ein Hospiz betritt“, hat der Bundestagsabgeordnete Dr. Carsten Brodesser (CDU) bei seinem ersten Besuch am Mittwoch, 19. Dezember 2018, im Johannes-Hospiz in Wiehl erklärt. Doch das offene Raumkonzept und die kommunikative Atmosphäre des Hauses hätten seine anfänglichen Bedenken schnell in Luft aufgelöst, ergänzt der 51-jährige Volkswirt.

Der Abgeordnete hatte auf Einladung von Dr. Jorg Nürmberger von der Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung das Haus besucht und sich dort über die ambulante und stationäre Hospizarbeit für die Region informiert. Der Politiker nahm sich viel Zeit für das Gespräch mit Johanniter-Regionalvorstand Steffen Lengsfeld als Träger des Hauses, Conny Kehrbaum als Leiterin und Koordinatorin des Ambulanten Hospizdienstes der Malteser Wiehl/Nümbrecht, mit Johanniter-Pflegedienstleiter Jens Stube und Dr. Jorg Nümberger.

Die im Haus praktizierte und einzigartige Ordenskooperation zwischen Johannitern und Maltesern skizzierte Regionalvorstand Steffen Lengsfeld: Für die Menschen könnten dank ihr ein umfassendes Angebot an stationärer und ambulanter hospizlich-palliativer Versorgung sowie eine professionelle Trauerbegleitung bereitgehalten werden. Lengsfeld informierte über die Aufnahmekriterien für das stationäre Hospiz, den überdurchschnittlichen Betreuungsschlüssel und die hochgradige Auslastung der zehn Hospizplätze.

Dem Motto „Leben bis zuletzt“ folgend, biete das Johannes Hospiz einen geschützten Ort, an dem Menschen mit fachlich kompetenter und liebevoller Begleitung ihren letzten Lebensweg gehen könnten, erklärte Pflegedienstleiter Jens Stube. Dazu trügen unter anderem das Erfüllen letzter Wünsche, Seelsorgeangebote, ein weitläufiges Gartenareal und die zahlreichen ehrenamtlichen Hospiz-Helferinnen und -helfer der Malteser bei.

Auch Angehörige werden im Johannes Hospiz sowie im Trauerzentrum Oberberg der Malteser von qualifizierten haupt- und ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleitern unterstützt.

„Allerdings werden wir von den Kostenträgern betriebswirtschaftlich einer allgemeinen Pflegeeinrichtung gleichgesetzt, woraus sich in Konsequenz eine finanzielle Unterdeckung ergibt“, erläuterte Lengsfeld. Denn die Kassen finanzieren nur 95 Prozent der Kosten. In diesem Zusammenhang komme auch der Johannes Hospiz-Oberberg Stiftung eine große Verantwortung zu, diese nicht von den Kranken- und Pflegekassen refinanzierten Kosten von jährlich rund 150.000 Euro für das stationäre Hospiz und die ambulante Hospizarbeit sowie die Trauerarbeit zu requirieren.

Dass die Arbeit der ambulanten Hospizdienste außerhalb des stationären Hospizes noch viel zu wenig genutzt werde, merkte Koordinatorin Conny Kehrbaum von den Maltesern an: „Vieles, wofür die Hospiz- und Palliativbewegung steht – wie Schmerztherapie, Symptomlinderung und psycho-soziale und seelsorgliche Begleitung – kann mittlerweile auch im häuslichen Umfeld umgesetzt werden.“