Mehrweg - mach mit!

(13. März 2019) Nach dem deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetz gibt eine klare Reihenfolge für den Umgang mit Abfällen. Die Vermeidung von Abfällen sowie deren Wiederverwendung sind dem Recycling, der sonstigen Verwertung (z.B. Verbrennung) und der Beseitigung vorzuziehen. Mit dem historisch gewachsenen Mehrwegsystem gibt es in Deutschland einen abfall- und ressourcenarmen Weg, um die beiden obersten Stufen der Abfallhierarchie Vermeidung und Wiederverwendung perfekt umzusetzen. Mehrwegverpackungen können häufig wiederverwendet werden und tragen so wesentlich zur Reduzierung des Verpackungsabfallaufkommens bei.

Mehrweg vermeidet Abfall und schont Ressourcen

Trotz des ökologischen Vorsprungs von Mehrweg gegenüber Einweg ist die Mehrwegquote in den letzten Jahren gesunken: von 66,3 Prozent im Jahr 2004 auf 42,8 Prozent 2016. Als Ergebnis dieser Entwicklung werden die Abfallmengen durch Einwegplastikflaschen und Getränkedosen immer größer. Mit 220,5 kg pro Kopf und Jahr verursacht kein anderes Land in der EU mehr Verpackungsabfälle als Deutschland. Dieser Trend wird durch den deutschlandweiten Jahresverbrauch von mehr als 450.000 Tonnen Kunststoff für die Herstellung von rund 16 Milliarden Einwegplastikflaschen weiter vorangetrieben.

Mehrweg ist Klimaschutz

In Deutschland gibt es mehr als 1.800 regionale Brauereien, Saftkeltereien und Mineralbrunnen. Diese Unternehmen arbeiten überwiegend regional und Mehrweg-orientiert. Dadurch bleiben die Transportwege kurz, was die Klimabilanz von Mehrwegflaschen verbessert. Über den gesamten Lebenszyklus verursacht Mineralwasser aus Mehrwegflaschen nur rund die Hälfte des schädlichen Klimagases CO2 im Vergleich zu Einweg-Plastikflaschen.

Ein wesentlicher Faktor für die Umweltfreundlichkeit von Mehrwegflaschen ist die Anzahl der Wiederbefüllungen. Mehrwegflaschen aus Glas wandern bis zu 50 Mal zwischen den Abfüllern, dem zwischengeschalteten Getränkefachgroßhandel und den Verbrauchern hin und her. Bei PET-Mehrwegflaschen sind es bis zu 20 Umläufe. Das Pfand auf Mehrwegflaschen sorgt dafür, dass die Verbraucher und Verbraucherinnen rund 99 Prozent der Flaschen wieder im Handel abgeben.

Übrigens: Auf Plastikeinwegflaschen wird zwar Pfand erhoben, sie bleiben aber Einwegflaschen!

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