Vom Impulsgeber zum Serien-Innovator

(4. Juli 2019) Unter den deutschen Innovationspreisen nimmt der „Top 100“-Award eine Sonderstellung ein: Als einziger Wettbewerb zeichnet er mittelständische Unternehmen für ihr Innovationsmanagement aus. BPW Entwicklungschef Dr. Markus Kliffken verrät, warum er die Trophäe aus der Hand des Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar am liebsten an die Kunden des Nutzfahrzeugspezialisten weiterreichen würde.
Wissenschaftsjournalist und TOP 100-Mentor Ranga Yogeshwar (Mitte) mit Katrin Köster, Leiterin BPW Unternehmenskommunikation, und Dr. Markus Kliffken, Mitglied der Geschäftsleitung/ Innovationsmanagement bei BPW. Foto: KD Busch / compamediaWissenschaftsjournalist und TOP 100-Mentor Ranga Yogeshwar (Mitte) mit Katrin Köster, Leiterin BPW Unternehmenskommunikation, und Dr. Markus Kliffken, Mitglied der Geschäftsleitung/ Innovationsmanagement bei BPW. Foto: KD Busch / compamedia BPW hat sich 2017 und 2019 für die Auszeichnung als Innovationsführer des deutschen Mittelstands beworben – und jedes Mal mit Bravour gewonnen. Doch gewonnen hat BPW in der Zwischenzeit noch sehr viel mehr als eine bedeutende Trophäe, erläutert Dr. Markus Kliffken: „Vor zwei Jahren hat BPW die traditionell konservative Nutzfahrzeugbranche mit Innovationen in den Bereichen Digitalisierung, E-Mobilität und vernetztem Transport regelrecht aufgerüttelt“, erinnert er sich. „Inzwischen betreiben wir unser Innovationsmanagement mit System – und das in enger Partnerschaft mit unseren Kunden. Auf diese Weise ist unsere Entwicklung relevanter und effizienter denn je. Wir widmen diesen Preis all unseren Kunden, die uns darin unterstützt haben, diese Qualität und Zielsicherheit zu gewinnen.“

Die Entwicklungspartnerschaft brachte unter anderem eine völlig neue Trailerscheibenbremse hervor, die kompakter und leichter ist als die Vorgängergeneration und aus verblüffend wenig Einzelteilen konstruiert ist – das spart Kraftstoff und Wartungsaufwand. Obendrein bremst sie sogar noch besser. „Wir entwickeln mit einem ganzheitlichen Ansatz“, erläutert Dr. Kliffken, „so erzielen wir Effizienzgewinne von der Produktion über die Montage beim Fahrzeughersteller bis zu den Betriebs- und Wartungskosten des Fahrzeugbetreibers. Und mehr Effizienz ist immer auch ein Gewinn für die Umwelt.“ Produziert wird die Bremse in einem hochautomatisierten Werk im Bergischen Land (NRW).

Einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt BPW auch bei seinem neuen Trailer-Fahrwerkssystem, das „digital geboren“ wird und über seinen gesamten Lebenszyklus innovative digitale Dienste ermöglicht. „Jedes Einzelteil ist berechnet und enthält digitalen Informationen über sich selbst. Auf diese Weise können Trailer-Fahrwerke jetzt erstmals online konfiguriert werden, ohne dass der Kunde ein Ingenieurstudium dafür benötigt“, so Dr. Markus Kliffken. Mehr noch: BPW ermöglicht Fahrzeugherstellern auf diese Weise erstmals, die Fahrwerke im eigenen Werk zu montieren – das bringt eine Zeitersparnis von mehreren Tagen.

Auch bei der Wartung und der Ersatzteilversorgung zeigt die BPW Gruppe, was digitale Effizienz bedeutet: Werkstätten können Ersatzteile per Smartphone identifizieren, die Verfügbarkeit in einem – ebenfalls digitalisierten – Lager checken und nachbestellen.

Die raschen Erfolge bei den Kernprodukten Achse, Fahrwerksysteme und Bremse erlauben BPW, seine Entwicklung auch auf neues Terrain auszuweiten. So entstand unter anderem der „iGurt“, ein Sensor, der die Ladungssicherung im LKW überwacht. Die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Entwicklung machte nicht nur Spediteure und Versicherungen auf sich aufmerksam: Branchenexperten sehen in der digitalisierten Ladungssicherung eine Grundvoraussetzung für die zunehmende Automatisierung des Transports.

„Der iGurt ist nur ein Beispiel dafür, dass wir nicht nur Bestehendes weiterentwickeln, sondern auch ganz neuen Nutzen in Transport und Logistik stiften können“, kommentiert Dr. Kliffken. „Aber das ist erst der Anfang. Wir sind methodisch topfit, hoch motiviert und haben für die Zukunft noch viele Pfeile im Köcher.“