1. Welthospiztag in Wiehl

(8. Oktober 2019) „Buntes Ehrenamt Hospiz“ – das Motto des diesjährigen Welthospiztages beschreibt in drei kurzen Worten die Vielfalt, die die Hospizbewegung kennzeichnet. Um diese Vielfalt, die es seit vielen Jahren auch in der oberbergischen Hospizarbeit gibt, ihren Gästen zu zeigen, luden die Malteser, die Johanniter und die Johannes Hospiz Oberberg Stiftung nun zu ihrem ersten Welthospiztag nach Wiehl-Oberwiehl in das Paul-Schneider-Haus ein.
Von Links: Michael Adomaitis Stiftungsmanager, Dada Peng (Mirko Klos)Autor, Jens Stube Pflegedienstleiter Johannes-Hospiz der Johanniter, Evelin Bottenberg Koordinatorin TrauerZentrumOberberg der Malteser, Heike Paas Koordinatorin ambulanter Hospizdienst Wiehl/Nümbrecht der MalteserVon Links: Michael Adomaitis Stiftungsmanager, Dada Peng (Mirko Klos)Autor, Jens Stube Pflegedienstleiter Johannes-Hospiz der Johanniter, Evelin Bottenberg Koordinatorin TrauerZentrumOberberg der Malteser, Heike Paas Koordinatorin ambulanter Hospizdienst Wiehl/Nümbrecht der Malteser Umrahmt von einem bunten Programm informierten unter anderem Jens Stube, Pflegedienstleiter des stationären Johannes-Hospiz Oberberg in Wiehl-Wülfringhausen, Heike Paas, Koordinatorin des ambulanten Malteser Hospizdienstes für Wiehl und Nümbrecht, Evelin Bottenberg, Koordinatorin des TrauerZentrumsOberberg und Michael Adomaitis, Manager der Johannes Hospiz Oberberg Stiftung über ihre Arbeit und über ihre Kooperation.

Michael Adomaitis und Heike Paas lenkten dabei die Aufmerksamkeit der Besucher des Familien-Feiertags verstärkt auf die ambulanten Möglichkeiten der Unterstützung, denn, so hat Michael Adomaitis beobachtet: „Dort, wo es ein stationäres Hospiz gibt, geraten ambulante Angebote manchmal etwas aus dem Blick.“ Heike Paas zog schon im Laufe des Welthospiztages ein sehr positives Fazit: „Ich wurde heute schon mehrfach von Menschen angesprochen, die sich für einen Hospizhelferlehrgang interessieren.“ Darüber, dass die Hospizarbeit in Oberberg inzwischen weniger mit Skepsis betrachtet und stattdessen immer mehr unterstützt wird, zeigten sich alle Beteiligten Organisatoren froh. Michael Adomaitis erinnert sich an erste Reaktionen auf die Pläne, ein stationäres Hospiz aufzubauen: „Damals hieß es unter anderem, dass wir bitte nicht auf diese Weise einen Bedarf wecken sollten. Ein Bedarf, den ja damals schon gab, der aber kaum thematisiert wurde.“ Heute sei das Denken anders, die Unterstützung der Hospizarbeit käme von vielerlei Seiten. Dada Peng in seiner VorlesungDada Peng in seiner Vorlesung Deutlich wurde dies im Verlauf des Nachmittags und des vielfältigen Programms, das die Musiker Roberto Lange mit toller Stimme und Dudelsackspieler Peter Mac Coogan mit kraftvollen Klängen seines Instruments eröffneten. Der in Dortmund gebürtige Autor und Musiker Dada Peng, im wahren Leben Mirko Klos, las am Nachmittag nicht nur aus „Mein Buch vom Sterben und Leben“, sondern teilte mit seinen Zuhörern auch sehr persönliche Erfahrungen.

19 Jahre sei er mittlerweile selbst in der Hospizarbeit aktiv, verriet der 45-Jährige, Träger des Ehrenpreises des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands. Das Nachdenken über den Tod und das Thema eines würdevollen Sterbens, habe mit dem Tod seiner Eltern begonnen: „Man stößt in solchen Situationen an Grenzen, braucht Hilfe, die ein Hospiz geben kann. Ich bin nach dieser Zeit ins Hospiz gegangen, um dort mitzuarbeiten und habe - ganz egoistisch eigentlich - festgestellt, dass mir das gut tat. Es war nicht bedrückend, sondern beglückend.“ Denn ein Hospiz sei ein Ort des Lachens, der skurrilen Situationen und des Lebens, betonte er. „Die Sterbephase ist ja schließlich immer noch Leben, das gestaltet werden darf und muss, in dem ein bewusstes Verabschieden stattfinden kann.“

Auf die Frage des Waldbröler Pfarrers Jochen Gran, der als Moderator durch Lesung und Gespräch führte, wie die Hospizarbeit sein Leben verändert habe, sagte der Künstler, dass er die Dinge mehr wertschätze, bewusster sein Leben gestalte. Als Denkanstoß sprach er zum Schluss darüber, dass auch stationäre Hospize sich mit der digitalisierten Welt auseinandersetzen sollten: „Es gibt immer Gäste, die autark bleiben möchten, die Dinge über das Internet bestellen und regeln wollen. Auf diesen Bedarf müssen wir in Zukunft stärken schauen.“ Im Anschluss an die Lesung besuchten die Tanzgruppen der Karnevalsgesellschaft Tolle Elf Wildberg den Welthospiztag, um ihre neuen Gardetänze vorzuführen, es gab einen Poetry Slam und schließlich Musik der Engelskirchener Band „The Höösch“, die sich seit ihrem ersten Konzert im Atrium des Johannes Hospiz den Menschen dort verbunden fühlen. Schon bei der Anmoderation des Konzertes hatte Jens Stube darauf hingewiesen, dass alle hiesigen Künstler schon mindestens einmal im Johannes Hospiz aufgetreten seien: „Das zeigt, dass unsere Arbeit nicht nur einfach akzeptiert wird. Sie wird wertgeschätzt und auf wunderbare Art unterstützt.“

Und so klang der erste Welthospiztag in Wiehl, der im nächsten Jahr erneut stattfinden soll, mit schwungvollen kölschen Liedern am frühen Abend aus.

www.hospizarbeit-wiehl.de Hospizarbeit in Wiehl und in der Region.Hospizarbeit in Wiehl und in der Region.