Oberbergischer Kreis fordert Kommunen zur Untersagung von Großveranstaltungen auf

(10. März 2020) Anfang vergangener Woche empfahl Landrat Jochen Hagt den oberbergischen Bürgermeistern, im Zusammenhang mit dem Coronavirus bis auf Weiteres vorsorglich auf öffentliche Veranstaltungen zu verzichten. Gleichzeitig empfahl er der Bevölkerung, größere Menschenansammlungen zu meiden. In der Zwischenzeit wurden kreisweit zahlreiche Veranstaltungen abgesagt.
Foto: OBKFoto: OBK Bundesgesundheitsminister Jens Spahn empfahl vorgestern, Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmenden bis auf Weiteres abzusagen. Das Robert Koch-Institut geht davon aus, dass Massenveranstaltungen dazu beitragen können, das Virus schneller zu verbreiten. Daher könne je nach Einzelfall das Absagen, Verschieben oder die Umorganisation von Massenveranstaltungen gerechtfertigt sein, um der vorrangigen Gesundheitssicherheit der Bevölkerung Rechnung zu tragen.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann erklärte anschließend, dieser Empfehlung in Nordrhein-Westfalen zu folgen. Der Ministerpräsident und der NRW-Gesundheitsminister kündigten heute in einer Pressekonferenz einen entsprechenden Erlass an die Unteren Gesundheitsbehörden an, in dem der Umgang mit Großveranstaltungen geregelt wird.

„Der Oberbergische Kreis setzt die angekündigte Regelung unverzüglich um“, sagt Landrat Jochen Hagt. Er fordert die Städte und Gemeinden im Oberbergischen Kreis auf, ab sofort Veranstaltungen mit mehr als 1.000 erwarteten/teilnehmenden Besucherinnen und Besuchern zu untersagen. Die Regelung gilt unbefristet! Dabei handelt es sich um ein zweistufiges Verfahren mit einer Vorgabe durch die Untere Gesundheitsbehörde und der anschließenden Umsetzung durch die örtliche Ordnungsbehörde (Städte und Gemeinden).

Auf dieser Grundlage beabsichtigen Landrat Jochen Hagt und der Gummersbacher Bürgermeister Frank Helmenstein in enger Abstimmung, die geplanten Großveranstaltungen in der Gummersbacher SCHWALBE-Arena bis auf Weiteres zu untersagen. Dem VfL Gummersbach wird anheimgestellt, seine Spiele in der SCHWALBE-Arena auszutragen – dies jedoch unter Ausschluss des Publikums. „Mit diesen Maßnahmen möchten wir weitere Ansteckungen mit dem Coronavirus verhindern, mögliche Infektionsketten durchbrechen und das Infektionsgeschehen verlangsamen“, sind sich Landrat und Bürgermeister einig.