Anti-Gewalttag am 25. November

(10. November 2020) Am 25. November wehen vor den Rathäusern blaue Fahnen: als Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Auch vor dem Wiehler Rathaus wird Flagge gezeigt.
Die Stadt Wiehl mit deren Gleichstellungsbeauftragter Martina Kalkum beteiligt sich an der von der Menschenrechtsorganisation „Terre de Femmes“ initiierten Fahnenaktion. Seit 1990 ruft die UNO offiziell den Aktions- und Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ aus; der Tag dient gleichsam dem Gedenken an die vielen Frauen und Mädchen, deren Leben durch Gewalterfahrungen gezeichnet ist, aber auch dem solidarischen Aufstand und der Gegenwehr. Mit der Fahnenaktion möchte die Gleichstellungsbeauftragte erneut auf diese Problematik aufmerksam machen. Die weithin sichtbaren Fahne soll auch mahnen, dass häusliche Gewalt keine Privatsache ist.

Laut EU- Kommission erfährt jede dritte Frau in Europa mindestens einmal im Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt. Doch egal, ob es sich um einen sexuellen Übergriff am Arbeitsplatz, weibliche Genitalverstümmelung, Verbrechen im Namen der sogenannten Ehre, Frauenhandel, Prostitution, Früh- und Zwangsverheiratung oder häusliche Gewalt geht, niemand darf bereit sein, Gewalt an Frauen und Mädchen hinzunehmen.

Beim diesjährigen Aktionstag wird unter dem Motto: „#mein Herz gehört mir“ insbesondere auf das Thema Zwangs- und Frühverheiratung hingewiesen. Jährlich werden nach offiziellen Angaben von UNICEF weltweit zwölf Millionen Mädchen unter 18 Jahren verheiratet, auch in Deutschland. Viele sind noch nicht einmal 16 Jahre alt. Frühehen können dramatische Folgen mit sich bringen: z. B. sexualisierte Gewalterfahrung und Teenagerschwangerschaften, die die soziale und ökonomische Abhängigkeit der Mutter festschreiben.

Auch Zwangsverheiratungen sind mit weitreichenden Folgen für die physische und die psychische Gesundheit der Betroffenen verbunden. Obwohl Zwangsverheiratung und Kinderehe in Deutschland strafrechtlich verfolgt werden, geschieht die Verheiratung oft weiterhin im Rahmen von traditionellen und religiösen Zeremonien. Die Politik ist gefordert, hiergegen konsequent vorzugehen. Die Gleichstellungsbeauftragten fordern eine lebenswerte Welt für alle Mädchen und Frauen – gleichberechtigt, selbstbestimmt und frei.