„Kein Vergessen, kein Vergeben“

(24. November 2021) In Gedenken an den Völkermord von Srebrenica 1995 hat es in der Wiehltalhalle am 9. November 2021 eine Informationsveranstaltung für Schülerinnen und Schüler gegeben. Ein Teil von ihnen wird nach Srebrenica reisen.
Im Rahmen einer Informationsveranstaltung erfuhren Schülerinnen und Schüler des DBG vieles über den Völkermord von Srebrenica. Foto: Sandor Molnàr Im Rahmen einer Informationsveranstaltung erfuhren Schülerinnen und Schüler des DBG vieles über den Völkermord von Srebrenica. Foto: Sandor Molnàr Die Veranstaltung diente zur inhaltlichen Vorbereitung der Tour. Die Organisatoren, Pfarrer Hans-Georg Pflümer und Eda Șengöl, die auch die Fahrt begleiten werden, moderierten und leiteten das Ereignis. Im Rahmen eines Workshops und im interaktiven Diskurs mit den Organisatoren der Fahrt lernten die Schüler sowohl von der Wichtigkeit der Zusammenarbeit aller drei Weltreligionen, um eine friedliche Zukunft zu gewährleisten, als auch von dem Völkermord – mit Fokus auf das Buch „Srebrenica“ von Hasan Hasanović.

Der Lektor des Buches, Sejfuddin Dizdarević, stellte in der Veranstaltung nicht nur das Buch vor, sondern schilderte eindrucksvoll von der Situation 1995 in Srebrenica. Anschließend beschrieb er die heutige Situation der Bosniaken, die immer noch mit der Angst vor einer Wiederholung des Völkermordes leben müssen.

Bei der Fragerunde schienen die Schüler vor allem an der jetzigen Situation interessiert. Die Sprecher machten schnell deutlich, dass von ihrer Seite ein Vergessen des Massakers in keinem Fall akzeptiert wird. Dagegen werde tatkräftig an einer Versöhnung gearbeitet, welche im Moment von dem Nichteingeständnis und dem Verbot, in Bosnien selber über das Massaker im öffentlichen Raum aufzuklären, verhindert werde.

Ein Projekt erlaubt es demnächst einer Gruppe des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Wiehl, eine Woche nach Srebrenica zu reisen, um die Ausmaße des Genozides zu begreifen. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von Pfarrer Matthias Weichert (Schulreferent Ev. Kirchenkreis An der Agger) und Rafet Öztürk (MA, Dialogbeauftragter DITIB Köln) in Zusammenarbeit mit Mustafa Burnić (Vorsitzender der Bosnischen Gemeinde Köln) und Osmić Nedzad (Imam der Bosnischen Gemeinde Köln).

Das Projekt findet im Rahmen des interreligiösen Austausches statt und soll den jüdisch-christlich-islamischen Dialog fördern sowie das Verständnis für die Ausmaße des Völkermords in die Öffentlichkeit tragen.