"Red nose day" im Wiehler Ev. Gemeindehaus ein voller Erfolg / Großzügige Überraschung

(10. April 2005) Dieser Termin war ein reiner Zufall. Doch dass sich nun auch das Fernsehen mit arte GEO für das Projekt interessiert und zum Filmen dabei sein würde, kam ebenso überraschend.
Mit zwei Dingen hatte das Ometepe Projekt Nicaragua nicht gerechnet: Dass die bereits im letzten Jahr geplante und von der Clownfrau Dr. Kristin Kunze alias Sophia Altklug angebotene Benefizveranstaltung am 11. März 2005 auf den so genannten "red nose day" ("Tag der roten Nase") - fallen würde. Dieser Termin war ein reiner Zufall. Doch dass sich nun auch das Fernsehen mit arte GEO für das Projekt interessiert und zum Filmen dabei sein würde, kam ebenso überraschend.

Monika Höhn vom Ometepe Projekt machte sich über diesen durch die Medien bekannt gewordenen Tag, den 11. März, im Vorfeld noch etwas sachkundiger. Sie begrüßte die über 80 Besucherinnen und Besucher unterschiedlichen Alters und erklärte den Anwesenden die kleine rote Nase, die sie selbst aus dem Petz-Markt mitgebracht hatte.

Das Konzept "Hilfe durch Humor" war 1985 von einer Gruppe englischer Künstler - zu denen auch der bei uns bekannte Mr. Bean gehörte - während der Hungerkatastrophe in Äthiopien entwickelt worden. Sie waren es leid, potentielle Spender durch Schock und schlechtes Gewissen zur Hilfe zu motivieren. So entstand im Vereinigten Königreich dieser Tag, der inzwischen britische Tradition entwickelt hat. Dieser Idee schlossen sich nun auch die Initiatoren des Ometepe Projektes an. Denn nach lateinamerikanischem Vorbild gibt es auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ometepe-Projektes einen wichtigen Aspekt: Arbeiten und Feiern gehören zusammen. Nicht nur das Sammeln von Spendengeldern ist wichtig, sondern eine offene Kommunikation, die Gemeinschaft fördert und sich nicht aus den Augen verliert. Die daran interessiert ist, über das Anliegen für "Soziale Gerechtigkeit in der Einen Welt" mit allen Sinnen ganz konkret etwas zu vermitteln.

Die ehemalige Zahnärztin aus Niederstaffelbach begeisterte nicht nur durch ihre liebenswerte und sensible Clownerie, in die sie das Ometepe-Projekt mit integrierte. Die älteren Zuschauer und Zuschauerinnen reagierten mit anhaltendem Applaus auf die humorige Art der Künstlerin. Vor allem die Mutsuppe hatte es allen angetan, deren Rezept das Drachenkind den Anwesenden verriet: neben anderen Zutaten ist dazu eine Menge Geduld, eine gute Prise Scharfsinn und nicht zuletzt auch ein ordentlicher Schuss Unsinn vonnöten... Im Anschluss an die Aufführung hatten die BesucherInnen Gelegenheit, Frau Dr. Kristin Kunze, die bereits selbst als Zahnärztin in Afrika gearbeitet hatte, auf ihre "Lebenshaltung, die eine ganz eigene schöpferische Art und Weise ist, das Leben zu sehen und zu leben" zu befragen. Sie sagte, dass die Figur des Clowns ihr beim Suchen und Finden helfe. Und sie könne damit über den eigenen Schatten springen.

An kleinen Stehtischen hatte das Ometepe-Projekt alle Anwesenden zu einem Imbiss in gemütlicher Atmosphäre eingeladen. Ein neues Plakat des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger zeigte die Arbeit des Ometepe Projektes. Viele anschauliche Dinge, die die wenigsten BesucherInnen kannten, gab es zu sehen und zu schmecken: von geschnitzten Kalebassen, Kakaoschoten und Melasse (Rohzucker), einer Auswahl landesüblichen Getreides und den Grundnahrungsmitteln der Nicaraguaner, platanos (Kochbananen), nicaraguanischem "flor de caña", den edlen Rum aus Nicaragua und die hervorragenden nicaraguanischen Zigarren. Künstlerkarten aus dem von Dietmar Schönherr geförderten "Haus der drei Welten" im nicaraguanischen Granada konnten gekauft werden und natürlich gab es auch Literatur, damit die "Lust auf Nicaragua" immer wieder neu geweckt werde und nicht verloren gehe, wie die MitarbeiterInnen des Projektes den interessierten BetrachterInnen erklärten. Und beinahe schon traditionell war der Weltladen Gummersbach für die Bewirtung dabei, der einen Teil seiner fair gehandelten Produkte anbot.

"Ein wunderschöner, wirklich gelungener Abend, der wiederholt werden sollte", äußerten viele BesucherInnen beim Verabschieden, die trotz des Schneetreiben den Weg ins Gemeindehaus gefunden hatten.

Monika Höhn

Großzügige Überraschung für die Arbeit auf Ometepe

Damit hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ometepe-Projekts nicht gerechnet. Die Schülervertretung der über 500 Schülerinnen und Schüler der Johannes-Gutenberg-Realschule in Köln Godorf übergab am 12. April 2005 einen Scheck über 1.800 € für das Ometepe-Projekt Nicaragua an Michael Höhn, der über seine Lesungen als Autor bereits Kontakte zu der Schule hatte.

Der Betrag war durch einen Sponsorenlauf zustande gekommen. Als Dank gab es für die über 70 Schülerinnen und Schüler eine Lesung aus dem von Michael Höhn bei MISEREOR erschienenen Jugendroman "Teresita".

Spannend war es bis zum Schluss bei der authentischen Geschichte über eine Adoption aus Kolumbien. Der stellvertretende Schulleiter Andreas Koch und die Schülerinnen und Schüler waren sich darüber einig, dass Michael Höhn zu einer nächsten Lesung nach Godorf kommen wird und damit rechnen darf, dass sich die Schule weiterhin für Ometepe engagieren wird.