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SEITE 13ITALIENISCHES JAHR


TOSKANA
Vom Norden kommend, möchten wir sie jetzt mit dem Mittelteil Italiens bekannt machen und zwar mit den Regionen Toskana, Marken und Umbrien. Zunächst die Toskana. Wer durch die Toskana reist, erlebt die schönste und berühmteste Naturlandschaft Europas. Seit altersher hatten die Dichter die Harmonie zwischen Natur und den Werken des Menschen besungen. Mitten in dieser Landschaft begegnen wir immer wieder kleinen. reizvollen Landschlössern, die jeweils ihre Region zu krönen scheinen und mit ihren Ziergärten einen zauberhaften Übergang zwischen Natur und Architektur schaffen. Die großartigsten Villen verdanken wir dem Fürstengeschlecht der Medici.
Die Toskana mit ihrem milden Klima bot den Menschen seit jeher einen begehrenswerten Lebensraum. Davon zeugt die uralte Geschichte:
Bereits 800 v.Chr. war sie von den Etruskern bewohnt, die erstaunliche Spuren hochentwickelter Kultur hinterließen. Städte wie Pisa und Volterra waren damals schon von Bedeutung . Im Mittelalter kämpften Papst, Adel und die reichgewordenen Kaufleute um die Führung des Landes. Von 1434 - 1737 regierten wohl die umstrittensten, oft grausam herrschenden MEDICI. Sie waren die größten Kulturmäzene der Geschichte. Am erfolgreichsten waren sie in der Zeit des IL MANIFICO - Lorenzo der Prächtige. Von 1865 - 1871 war Florenz die Hauptstadt Italiens. Im Mittelalter begann der unglaubliche Aufstieg der Toskana. insbesondere der Stadt Florenz.


Sie wurde zum geistigen und kulturellen Zentrum Italiens, der im 15. und 16. Jahrhundert einen solchen Höhepunkt erreichte, dass Florenz als Vorbild in ganz Europa wurde. Hier entstand die RENAISSANCE. Die größten ihrer Zeit waren Leonardo da Vinci und Michelangelo.
Die Menschen der Toskana, und im besonderen die Florentiner. sind in ihrem Wesen bedürfnislos. Dies drückt sich durch Zurückhaltung, Einfachheit und Anmut aus. Die toskanische Küche ist traditionell, einfach und gesund. Wenn man heute in die Toskana reisen möchte, sollte man das Frühjahr oder den Herbst wählen, denn die übrige Jahreszeit ist das Land von Touristen überschwemmt.
Von November bis März hat man z.B. in Florenz und anderen Städten gute Chancen, Kunst zu sehen, zu empfinden und zu genießen. Im Mai, wenn in den Olivenhainen und auf den Wiesen die Mohnblumen blühen, dann ist dieser Anblick so überwältigend, dass dies nicht zu beschreiben ist.


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Im November entfaltet die Toskana eine ähnliche Pracht. nämlich dann, wenn sich die Natur golden färbt. Das ist die Zeit der leiblichen Genüsse, z.B. Rindfleischgericht vom Chianina - Rind, Gemüsegerichte aller Art, Schinken und Würste vom Schwein, Pane und Oliven, Dolci vom Feinsten und nicht zuletzt der köstliche Chianti. MARKEN

Weiter geht es jetzt in die Region Marken, die an der Grenze zwischen Mittel- und Süditalien Iiegt. Die Marken sind das bergige und bäuerliche Zentrum der Apenninenhalbinsel Dörfer und Städte schauen von sanften Hügeln oder schroffen Felsen herab. Die Marken sind nach den ehemaligen Ufersümpfen (marche) benannt. In fast allen Städten der Marken kann man Denkmäler der Antike bewundern. Die nördlichste Provinz wird aus zwei Städten gebildet. Die eine ist die Stadt PESARO (in der auch G. Rossini geboren wurde) mit bedeutenden Bauwerken, zu denen der Herzogspalast aus dem 15. Jahrhundert und das Museum gehören. Die andere Stadt ist URBINO, die Perle unter den schönsten Städten der Renaissance. Urbino hat einen Denkmalkomplex außergewöhnlichen Wertes, den Herzogpalast, ehemals Sitz des Herzogs von Montefeltro. Dieser Palast ist heute die Nationalgalerie der Marken. Der Maler RAFFAEL, der in Urbino geboren wurde, hat sich hier mit dem Porträt einer Edelfrau, die Stumme genannt, ein Denkmal gesetzt.
Die Hauptstadt der Marken ist ASCONA .Diese Stadt hat eine alte, bedeutende Geschichte. Sie war schon im römischen Zeitalter eine große Hafenstadt, mit einem Amphitheater, dass zur damaligen Zeit schon 8000 Menschen fassen konnte. Es würde jetzt zu weit führen, alle Städte der Marken aufzuführen, vielleicht noch MERCERATA, wo im Sommer ein Iyrisches Musikfest stattfindet.
UMBRIEN
Umbrien ist ein Land, das sperriger und spröder ist als die Toskana. Aber darin liegt auch sein Reiz. In Umbrien befinden wir uns im Stammland zweier italienischer Urvölker: der Umbrer und der Etrusker, deren Spuren zahlreich sind. Beim Lago di Trasimeno war die große Schlacht zwischen Hannibal und den Römern. Von der Höhe Assisis überblickt man fast ganz Umbrien. Man blickt auf die Terra mistica francescana, auf ein Stück Erde, die den Heiligen Franz, den Heiligen Benedikt und viele andere Heilige hervorbrachte.
Kein anderes Land strahlt in gleich starkem Maße den Charakter des Mittelalters aus. Die Bergstadt Todi ist 1991 von amerikanischen Architekten zur schönsten Stadt der Welt erklärt worden. Mit Recht? In Umbrien gibt es sinnliche Akzente noch und noch. Die katholische Kirche setzt sich mit Festen überall gewaltig in Szene. Aber auch weltliche Feste wie: der Kerzenlauf und den Palio im Armbrustschießen in Gubbio, das Turnier der Quintana in Foligno usw. Ganz Umbrien ist voller Musik, wenn zur Zeit der Festspiele berühmte Orchester oder Bands spielen. Wem das nicht reicht, der findet in Umbrien eine immens gute Küche, in der Einfachheit schon Raffinement ist. Außerdem verfügt Umbrien über einige der besten Weinlagen Italiens. Die Via Flaminia, eine der römischen Konsularstraßen, durchzieht ganz Umbrien und führt zur adriatischen Küste. Auf ihr kamen die Römer, deren Bauten man noch mancherorts bewundern kann: auf ihr wanderten die Mönche und Heilige, sie trugen das Christentum in die entlegensten Regionen und errichteten herrliche Abteien.


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