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SEITE 5ALLGEMEIN


Großvaters Weihnachtsgeschenk

Die Großväter sind es, die um die Weihnachtszeit die schönsten Spielzeuge kaufen. Für die eigenen Kinder genügte noch eine kleine Eisenbahn mit einem runden Schienenkranz und eine Puppe von handlichem Ausmaß, die Enkelkinder werden meist wie Königskinder beschenkt, denn was ein rechter Großvater ist, der greift vor Weihnachten für sein Enkelkind so lange in den Beutel, bis er den Bodensatz der roten Cents erreicht. Ich unterscheide mich in nichts von anderen Großvätern. Wenn ich die Weihnachtsgeschenke zusammenzähle, die ich für das Fest nach Hause getragen habe, so könnte ich leicht drei Enkelkinder damit beschenken, ich habe aber nur eins, Peter heißt der Kleine, vier Jahre ist er alt und mein ganzer Stolz, verzeiht es mir. Die Leute sagen, er sähe mir ähnlich, aber das ist nicht wahr, ich war nie ein so schönes Kind, auch kein so kluges, er wird es einmal viel weiter im Leben bringen als ich. Er ist meiner Tochter Kind, die selbst erst fünfundzwanzig ist. Sie wohnen nur ein paar Straßen entfernt von mir. Keine zehn Minuten, was für ein Glück für einen Großvater. Obgleich ich gar nicht mehr gut zu Fuß bin, steige ich doch täglich die drei Stock zu ihrer Wohnung hoch, um den Kleinen zu sehen und mit ihm zu spielen. Wir unterhalten uns ganz ernsthaft, man mag es glauben oder nicht, aber mit ihm geht mir der Gesprächsstoff nie aus, ich bin ihm ein besserer Zuhörer, als ich es sonst in der Runde der Erwachsenen zu sein pflege.

"Du darfst zu Weihnachten nicht nur an deine Enkel denken, Johannes", sagte meine Frau zu mir, "du musst auch deiner Tochter und ihrem Mann etwas schenken."

Ich brummte in meiner Art: "Was ich dem Kind schenke, schenke ich auch der Mutter. Und was meinen Herrn Schwiegersohn betrifft, für ihn habe ich bereits ein Geschenk." "Im Ernst, Johannes?" "Ja, Ihm verzeihe ich zu Weihnachten dass er mir vor fünf Jahren meine Tochter weggenommen hat."

Meine Frau, die die Klügere war, schüttelte den Kopf: "Wir können vor ihnen nicht mit leeren Händen dastehen, es wäre das erste Mal - du musst ein Weihnachtsgeschenk für deine Tochter und auch für ihren Mann haben, Johannes."

Ich wehrte mich energisch: "Wieso?" rief ich, "ich bin doch immer der Geprellte. Kaufe ich meiner Tochter einen schönen Teppich, läuft er darauf herum und hat immer warme Füße - schenke ich ihr ein Kleid oder einen Mantel, wer hat den Vorteil? Er, denn er kann sich mit ihr zeigen und mit der eleganten Frau bewundern lassen. Schenke ich ihr ein Parfüm, wer riecht es!? Er und immer wieder er!"

Ich unterscheide mich in nichts von anderen Schwiegervätern. So sind sie alle.
"Du musst ihnen trotzdem zu Weihnachten eine Freude machen, Johannes."
"Nun gut, ich werde es mir überlegen."

Ich ging lange mit mir zu Rate. Drei Tage vor Weihnachten kam mir der gute Gedanke. Ich ging hin und kaufte es. Ein Geschenk für beide. Für meine Tochter und meinen Schwiegersohn. Dass ich nicht früher auf die Idee gekommen war! Stolz trug ich das Geschenk nach Hause.

"Du strahlst, Johannes?"
"Ich habe für die Kinder ein Weihnachtsgeschenk gekauft."
"Fein, Johannes! Was ist es?"
"Ein Theaterabonnement."
"Ein Theaterabonnement?"
"Oper und Schauspiel gemischt. Jede Woche eine Vorstellung. Zwei Plätze in der achten Reihe Parkett."

Meine Frau bekam schmale Lippen. Die bekommt sie immer, wenn ich eine Dummheit gemacht habe.

"Johannes! Johannes! Unüberlegt wie immer."
"Im Gegenteil. Alles genau bedacht und erwogen."
"Die Kinder können doch gar nicht ins Theater gehen!"
"Warum nicht? Sind sie amusisch?"

Wenn meine Frau es gewagt hätte, hätte sie mir an die Stirn getippt.

"Sie haben doch den Kleinen! Sie können ihn doch nicht jede Woche einen ganzen Abend allein in der Wohnung lassen!"

Da strahlte ich glücklich über das ganze Gesicht, legte meinen Arm um meine Frau und sagte:

"Deswegen schenke ich ihnen ja das Theaterabonnement. Auf diese Weise müssen sie jede Woche einmal den Kleinen am Abend zu uns herüberbringen und er wird die ganze Nacht bei uns schlafen - das hast du dir doch immer gewünscht - da, nimm das Taschentuch und putz dir die Nase..."
Inge Rückbrodt

ALLGEMEINSEITE 6


"Busreisen:
Ein riskantes Vergnügen?"

Bei vielen älteren Menschen erfreuen sie sich steigender Beliebtheit, doch in letzter Zeit gerieten sie durch schreckliche Unglücksfälle mit Toten und Verletzten negativ in die Schlagzeilen. Verstärkte Verkehrssicherheitskontrollen sind die Folge. Moderne Reisebusse, komfortabel ausgestattet, galten als besonders sicher. Darauf vertrauten jedes Jahr etwa 80 Mio. Deutsche Touristen (lt. ADAC). Das Risiko im PKW schwer verletzt oder getötet zu werden ist über 100-mal höher als im Bus (lt. Statistisches Bundesamt).

Der Kraftstoffverbrauch ist beim Bus pro 100 km pro Person 1,0 l, Bahn 2,0 l, PKW 6.4l, Flugzeug 9,1l (Quelle: WWF und Deutsche Bahn)

Bei Tagesfahrten und Urlaubsreisen mit den regional ansässigen Reiseveranstaltern ist die hiesige Kundschaft sehr zufrieden und äußert sich positiv. Vertrauen entsteht durch Erfahrungen.

Vorsicht ist angesagt bei Schnäppchenreisen, "Kaffeefahrten" und "Gewinnreisen". Hier tummeln sich einige schwarze Schafe, die eine ganze Branche in Verruf bringen können, wenn die Sicherheit auf Kosten der Reisenden geht.

Die im Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer organisierten seriösen Firmen haben ein Merkblatt für Busreisende herausgegeben.

-10 Fragen zu Ihrer Sicherheit -
Diese Punkte können lebenswichtig sein.

1.Informieren sie sich vor Reisebuchung über das Unternehmen, die Busfahrer, die Preisgestaltung und die Organisation der Reise. Wer ist Veranstalter der Reise: Das Busunternehmen, ein Reiseveranstalter oder eine Werbefirma? Wie heißt das zum Einsatz kommende Unternehmen?

2. Prüfen Sie kritisch die Seriosität von "Werbeverkaufsfahrten" und "Gewinnreisen"! Haben Sie an dem sogenannten Gewinnspiel überhaupt teilgenommen?

3. Prüfen Sie, ob bei auffällig billigen Reiseangeboten Preis und angebotene Leistungen (z. B. Reisestrecke, Ausflüge vor Ort, Mitnahme von Begleitpersonen etc.) in einem nachvollziehbaren Verhältnis stehen: Fragen Sie bitte nach, welche Leistungen konkret im Angebot enthalten sind.

4. Erhalten Sie bei mehrtägigen Reisen vom Veranstalter einen Reisesicherheitsschein, entsprechend dem Reiseverkehrsrecht?

5. Lassen Sie sich vom Reiseveranstalter der Reise bestätigen, dass die gesetzlichen Bestimmungen zu den Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer bei der Planung eingehalten werden!

6. Erkundigen Sie sich nach den Fahrzeiten und der Reisedauer. Informieren Sie sich bei längeren Reisezeiten, ob für die Fahrt ein zweiter Fahrer notwendig ist.

7. Fragen Sie vor Antritt der Reise, ob alle technischen Kontrolluntersuchungen durchgeführt wurden. Sie können vor dem Einsteigen am Bus prüfen, ob gültiger TÜV/ASU und SP-Plaketten am Bus angebracht sind.

8. Welche Qualifikationen besitzen die Busfahrer, wie z. B. Fahrpraxis national/international oder Teilnahme von Fortbildungsmaßnahmen (Fahrerschulungen oder Sicherheitstraining u. a.)?

9. Lassen Sie sich genau informieren über Zusteigsorte und Fahrstrecke!

10. Ist das Unternehmen Mitglied in einem Landesverband des Bundesamtes Deutscher Omnibusunternehmer (bdo)?

(Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer e. V., Reinhardstr. 25, 10117 Berlin, - VisdP Gunther Mörl)

Bisherige Vorschriften für Busse sind die jährliche Hauptuntersuchung und zusätzliche vierteljährliche technische Überprüfungen. Busse besitzen drei voneinander unabhängige Bremssysteme. Busfahrer absolvieren spezielle Fahrschulungen und Sicherheitstrainings.

Nach der Unfallserie im Mai arbeiten nun Politik, Industrie und Gewerbe an Maßnahmen, um die Sicherheit im Busreiseverkehr noch zu verbessern.

Info Quellen:
Statistisches Bundesamt
WWF und Deutsche Bahn
Bundesverband Deutscher
Omnibusunternehmer e. V.



Siegfried Birke
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