Inhalt

Impressum

Inhalt


SEITE 9ALLGEMEIN


Das Leben der Clara Schumann

Clara Schumann, die zuerst unter ihrem Mädchennamen Clara Wieck bekannt wurde, gilt als bedeutendste Pianistin des 19. Jahrhunderts. Anerkennung fand sie auch als Lehrerin, dagegen trat ihr kompositorisches Schaffen in den Hintergrund. Sie selbst unterschätzte ihre Werke. Mit 20 Jahren schrieb sie: "Einst dachte ich, dass ich kreatives Talent besäße, aber ich habe diesen Gedanken aufgegeben; eine Frau darf sich nicht zum Komponieren versteigen, keine hat es je gekonnt, warum sollte ausgerechnet ich es können?"

Am 13.9.1819 kam Clara als 2. Kind des Musikpädagogen und Klavierhändlers Friedrich Wieck und dessen Ehefrau Marianne Tromlitz in Leipzig zur Welt. Als Clara 5 Jahre alt war, begann ihr Vater mit dem Klavierunterricht. Schon vor der Geburt hatte er beschlossen, aus dem erwarteten Kind einen brillanten Pianisten zu machen und damit gewissermaßen einen Beweis für die von ihm entwickelte Lehrmethode zu erbringen. Nach einigen privaten Konzerten trat Clara am 20.10.1828 erstmals öffentlich im Leipziger Gewandhaus auf. Zwei Jahre später gab sie dort ihr erstes selbständiges, mit großem Beifall aufgenommenes Konzert. Während der Konzertsaison 1831/1832 unternahm Wieck mit seiner Tochter eine größere Konzerttournee, die bis nach Paris führte, wo sie Chopin kennenlernte. Nach der Rückkehr trat das als Wunderkind bejubelte Mädchen fast regelmäßig im Leipziger Gewandhaus auf. In diesen Jahren veröffentlichte sie auch eine Anzahl von ihr komponierter Klavierstücke. Weitere erfolgreiche Konzertreisen folgten. Der österreichische Kaiser ernannte sie 1838 zur k. k. Kammervirtuosin, eine Ehre, die bis dahin noch keiner Ausländerin widerfahren war. Im selben Jahr wurde sie von der Wiener Gesellschaft der Musikfreunde zum Mitglied gewählt.

Gegen den erbitterten Widerstand ihres Vaters heiratete Clara am 12.9.1840 den Komponisten Robert Schumann. Erst ein Gerichtsbeschluss hatte die Ehe ermöglicht. Zwar trat nach der Heirat Claras die Konzerttätigkeit zunächst zurück, da ein Teil ihrer Zeit mit Haushaltspflichten und Kindererziehung ausgefüllt war; immerhin brachte Clara 8 Kinder zur Welt. Trotzdem erwirtschaftete sie in den kommenden Jahren durch ihre Konzerte weitgehend die finanzielle Basis der Familie. Daneben gab sie noch Unterricht und fand Zeit für eigene Kompositionen. Das Trio für Pianoforte, Violine und Violoncello (op. 17) gilt als Höhepunkt ihres kompositorischen Schaffens.

Zwischen Robert und Clara gab es ein Dilemma, denn Robert würdigte die kompositorische Arbeit Claras nicht, er sah in ihr nur die Interpretin. Er beanspruchte für sich Priorität als Komponist und Urheber musikalischer Kunstwerke. Franz Liszt, ein enger Freund der Familie, hat sich in diesem Konflikt oft um Ausgleich bemüht, aber Robert Schumann blieb lebenslang seiner Haltung treu.

Nach Robert Schumanns 1854 ausgebrochener geistiger Erkrankung und vor allem nach dessen Tod im Jahre 1856 musste Clara allein für den Unterhalt und die Ausbildung ihrer Kinder sorgen. In dieser schwierigen Zeit war der Komponist Johannes Brahms ein treuer Freund. Die sehr enge Freundschaft mit ihm sollte bis zu Claras Tod dauern. Clara Schumann unternahm weiterhin mit großem Erfolg Konzertreisen in das In und Ausland. Allein neunzehnmal bereiste sie England, zweimal machte sie eine Russlandtournee, sie konzertierte in Paris, Wien, Holland, Belgien und Italien. War sie in früheren Jahren vor allem als Interpretin von Beethoven, Mendelssohn und Chopin hervorgetreten, galt ihr Interesse später vor allem den Werken von Robert Schumann und Brahms. Ihre rege Konzerttätigkeit beendete sie erst 1891. 1878 übernahm sie am Hochschen Konservatorium in Frankfurt am Main die Stellung einer Professorin. Außerdem betreute sie die Herausgabe der Robert Schumann Gesamtausgabe und veröffentlichte die Jugendbriefe Schumanns.

Am 20. Mai 1896 starb Clara Schumann in Frankfurt am Main.

Clara Schumann
Clara Schumann
Brigitte Brandl

ALLGEMEINSEITE 10


M A S K E N

Bitte höre, was ich nicht sage. Lass Dich nicht von mir narren. Lass Dich nicht durch mein Gesicht täuschen. Denn ich trage 1000 Masken Masken, die ich fürchte, abzulegen. Und keine davon bin ich. So zu tun als ob, ist eine Kunst, die mir zur zweiten Natur wurde. Aber lass Dich um Gotteswillen dadurch nicht täuschen.

Ich mache den Eindruck, als sei ich umgänglich, als sei alles sonnig und heiter in mir, innen wie außen. Als sei mein Wesen Vertrauen und Kühle, so als könne ich über alles bestimmen und brauchte niemanden.

Aber glaube mir nicht. Mein Äußeres mag sicher erscheinen, aber es ist meine Maske, darunter ist nichts entsprechendes. Darunter bin ich, wie ich wirklich bin: Verwirrt, in Angst und allein. Aber ich verberge das, weil ich nicht möchte, dass es jemand merkt. Beim bloßen Gedanken an meine Schwächen bekomme ich Panik und fürchte mich davor, mich anderen überhaupt auszusetzen. Gerade deshalb erfinde ich verzweifelt Masken, hinter denen ich mich verbergen kann: eine lässige, kluge Fassade, die mir hilft, etwas vorzutäuschen die mich vor dem Blick sichert, der mich erkennen würde. Dabei wäre gerade dieser Blick meine Rettung, wenn er verbunden wäre mit Angenommenwerden, mit Liebe. Das würde mir die Sicherheit geben, die ich mir selbst nicht geben kann die Sicherheit, dass ich etwas wert bin.

Ich hasse Versteckspielen, ehrlich! Ich verabscheue dieses oberflächliche Spiel, das ich aufführe ein unechtes Spiel. Ich möchte wirklich echt und spontan sein können, einfach ich selbst. Aber Du musst mir dabei helfen. Du allein kannst mir die Maske nehmen und mich aus meiner Schattenwelt befreien. Befreien aus Angst und Unsicherheit und aus meiner Einsamkeit.

Es wird nicht leicht für Dich sein. Die lang anhaltende Überzeugung, wertlos zu sein, schafft dicke Schutzmauern. Je näher du mir kommst, desto blinder schlage ich zurück. Ich wehre mich gegen das, wonach ich mich sehne. Meine Hoffnung liegt darin, dass Liebe stärker ist als jeder Schutzwall. Versuche, diese Mauer einzureißen, mit sicheren, behutsamen Händen, denn das Kind in mir ist verletzlich.

Wer bin ich, fragst Du? Ich bin jemand, den Du sehr gut kennst. Ich bin jeder Mann und jede Frau, die Dir begegnen.

aus: "Sind wir verrückt? Lebensprobleme des modernen Menschen" von Tobias Brocher gekürzt übertragen von
Jutta Weins







Veranstaltungshinweis

"Großer Bielsteiner
Aktions- und Informationstag"


Am 18.10. 2003, von 11.00 - 17.00 Uhr, veranstaltet die OASe im Seniorentreff Bielstein, An der Mühle 14, einen Aktions- und Informationstag für die Bielsteiner Bevölkerung.

Folgendes Programm ist geplant:
  • Sektempfang und Begrüßung
  • kurze Darstellung der OASe - Aktivitäten
  • kostenloses Mittagessen (Gulaschsuppe)
  • Vorstellung folgender OASe - Gruppen: Literaturkreis, Gymnastik und Gedächtnistraining
  • Kaffee und Kuchen (kostenlos)

Außerdem erwarten Sie: interessante Gespräche, Informationen rund um Pflege und seniorengerechtes Wohnen, eine Ausstellung der Aquarellmalgruppen und die Präsentation zukünftiger Angebote für den Bielsteiner Treff u. a.

Im Rahmen einer "Ideenbörse" haben Sie die Möglichkeit, Ihre Wünsche in das Bielsteiner Programm der OASe einzubringen.



zurück weiter