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SEITE 9OASe-WOHNBERATUNG


"Kleine, aber feine Lösungen"

Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die älteren Menschen, das Leben in ihrer Wohnung schwer machen.
Dazu gehören z.B. fehlende oder falsche Haltegriffe im Badezimmer, zu wenig Platz im Schlafzimmer, schwer erreichbare Hängeschränke in der Küche oder ein fehlender zweiter Handlauf
Für die vorher genannten Probleme gibt es aber einfache und gute Lösungen:

Zum Beispiel für die schlecht zu erreichenden Hängeschränke, bietet sich die Lösung an, die wichtigsten Dinge des täglichen Lebens, nach unten zu räumen, d.h. in Greifhöhe und die Dinge, die nur selten in Gebrauch sind in die Hängeschränke, nach oben zu räumen.


Schwierigkeiten, welche beim Ausstieg aus der Wanne entstehen, sind die vorhandene Feuchtigkeit (Rutschgefahr) und das Umgreifen müssen am Haltegriff oder ein fehlender Haltegriff.
Die Lösung, die sich hier anbietet ist ein Haltegriff, der gewinkelt ist und an die Form eines Bumerangs erinnert ("Bumerang Haltegriff"). Dieser ist aus Kunststoff, stark geriffelt und hat eine abgeflachte Form. Auch mit nassen Händen hat man einen sicheren Halt und das Umgreifen entfällt. Zusätzlich sollte eine rutschsichere Einlage in die Wanne gelegt werden.
Sollten Probleme beim Ein und Aussteigen auftreten, empfiehlt sich hier zusätzlich eine Badewanneneinstiegshilfe oder ein Badewannenlifter. Dieser garantiert ein sicheres Ein /Aussteigen und Baden ist auch weiterhin möglich.

Zum Thema fehlender zweiter Handlauf ist hier zu beachten, dass der Handlauf über die erste und letzte Stufe hinaus geht. Es darf keine Unterbrechung beim Anfassen geben. Ein gewisser Wandabstand muss gewährleistet sein und der Durchmesser sollte vier bis fünf Zentimeter betragen.
Man kann dann beim Treppensteigen die Wandseite benutzen, wo die Stufen bei gewendelten Treppen breiter sind, als an der Innenseite der Treppe.

Durch Umstrukturierungen von Möbeln, kann man in etwas eng gestellten Räumen Platz schaffen.

Für weitere interessante Informationen stehen ihnen die Wohnberaterinnen der Stadt Wiehl zur Verfügung

Stadt Wiehl
- Fachbereich Soziales -
OASe im Johanniter Haus
Sandra Peifer (Tel.: 02262/797 120)
Elke Neuburg (Tel.: 02262/797 123)
Homburger Str. 7
51674 Wiehl
Sandra Peifer

LOKALESSEITE 10


"Daheim in Drabenderhöhe."

Unmittelbar hinter dem Haupteingang des Drabenderhöher Friedhofs, nahe der Kirche, befindet sich die Grabstätte des Pfarrlehrers Robert Gassner. Im Jahr 1910 war er in Nord Siebenbürgen geboren. Er starb 1990. Noch heute wird er hoch verehrt als der Vater der Siebenbürger Siedlung im Ort bezeichnet. Bei der Einweihung der Siebenbürger Siedlung sagte er hier in einer feierlichen Veranstaltung den bedeutungsvollen Satz:" Wir sind daheim !" Da ist ein großes Wort in diesem Fall sicher nicht gelassen ausgesprochen worden , bedenkt man, dass der Redner wie kaum ein anderer die Geschichte Siebenbürgens kannte. Dazu hatte er das Elend um Flucht, Deportationen, usw. in den allerletzten Tagen des 2. Weltkriegs und unmittelbar danach direkt miterlebt.

Schon Mitte des 12. Jahrhunderts waren erste deutsche Kolonisten vom damaligen ungarischen König Geisa II ins Land gerufen worden. Sie kamen vorwiegend aus den Bereichen Rhein Mosel, Maas, Franken und dem heutigen Luxemburg. Es ist in dem Zusammenhang bemerkenswert, dass noch heute viele Siebenbürger Aussiedler sprachliche Verwandtschaft zu unseren Luxemburger Nachbarn feststellen. In vielen Fällen gibt es oder gab es Namensgleichheiten bei Orten einerseits in Siebenbürgen und andererseits in den oben erwähnten Bereichen. Vorwiegend im Karpatenbogen wurde gesiedelt und schon Mitte des 13. Jahrhunderts wurden in den Annalen die Städte Hermannstadt, Kronstadt und auch Bistritz genannt.

Im Laufe der Jahrhunderte behaupteten sich die Siebenbürger Sachsen unter wechselnder Oberhoheit gegen Tataren , Türken und andere marodierende Stämme bei oft hohen Verlusten an Menschen, Vieh und Sachwerten. Bedeutende Persönlichkeiten, wie etwa der Reformator Johannes Honterus, Gubernator von Brukenthal und auch Stephan Ludwig Roth gestalteten Kultur, Geistesleben und das zivilisatorische Miteinander oft genug in Anlehnung an die vorwiegend deutsche Herkunft. Die ständige Notwendigkeit, gegen Eindringlinge und Eroberer auf der Hut zu sein, zwang die Siebenbürger Sachsen zu Zusammenhalt und Wehrbereitschaft. Sogenannte Kirchenburgen entstanden. In sie zog man sich zurück, wenn Feinde nahten. Traditionspflege , Ordnungssinn und Arbeitsamkeit sind neben bereits erwähnten wesentliche Säulen und Erklärung für die weit über achthundert Jahre währende Geschichte Siebenbürgens.

Das Ende des 2. Weltkriegs brachte den großen Umbruch . Im Norden Siebenbürgens setzte sich vor den heranrückenden damals feindlichen Truppen ein riesiger Treck in Richtung Österreich in Bewegung während im größeren Teil der Mitte und im Süden die Bevölkerung mehr oder weniger der Willkür der Gegner, zu denen sich jetzt auch Rumänien zählte, ausgeliefert war.. Es folgten Enteignung, Deportationen in die Sowjetunion, Zwangsarbeit usw. Familiäre Tragödien größten Ausmaßes geschahen. Erst Ende der fünfziger Jahre begann man mit der Rückgabe einzelner Häuser und Höfe an Deutsche, was allerdings nicht gleichbedeutend war mit Übertragung von Grundbesitz.

In der Zwischenzeit hatte eine Aussiedlungswelle eingesetzt, die letztlich dazu führte, dass von den im Jahr 1944 in Siebenbürgen lebenden 250.000 lebenden Deutschen 50 Jahre später lediglich etwa 35.000 übrig blieben. Im Jahr 1953 gingen viele der Nord Siebenbürger, die zunächst in Österreich ihre Bleibe gefunden hatten, ins Ruhrgebiet und wurden dort wegen ihres Fleißes hochgeschätzte Bergarbeiter. NRW wurde 1957 Patenland der Siebenbürger und infolge dessen kam es dann auch zur Begründung der Siebenbürger Siedlung Drabenderhöhe 1966 bei deren Einweihung Robert Gassner die eingangs erwähnten inzwischen historischen Worte sprach. Es waren indes viele Persönlichkeiten, Frauen und Männer, die an einer erfolgreichen Integration mitwirkten , nicht zuletzt Politikerinnen und Politiker, die im Oberbergischen zuhause waren. Stellvertretend für viele andere sei hier der Name Waffenschmidt genannt.
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