Die Laudatio auf den Künstler hielt ein weiterer Weggefährte des ehemaligen Wiehlers, Roland W. Forkert. Er warf einen sehr persönlichen Blick auf die Höhen und Tiefen des Malers, die Forkert teils unmittelbar miterlebte. So enthüllte er als frühe Motivation zum Malen die innere Zerrissenheit des Künstlers, die Identitätssuche trotz mehrerer Schicksalsschläge und die Hoffnung auf künstlerische Anerkennung. Die wurde Daub im Laufe seiner Karriere zuteil. So zieren die kleinformatigen bunten „Touris“ mittlerweile Räume in der ganzen Welt – Daub hat seine Kunst transportierbar gemacht, geradezu demokratisch, wie Forkert es ausdrückte.
Seit Mitte der 80er Jahre prägt diese unbändige Farbigkeit das Werk des „Greises“ wie Daub sich selber nennt und erweckt den Eindruck einer starken Lebendigkeit. Forkert schloss seine Ausführungen mit einer respektvollen Verbeugung an Daub: „Mir gibt seine Kunst Hoffnung, dass es sehr wohl möglich ist, die tiefsten Täler menschlichen Leids zu durchschreiten, in die chaotischsten Abgründe der menschlichen Belastbarkeit zu schauen, um sie dann mit innerer Kraft zu überwinden.“
Daub selbst hatte an diesem Abend keinen Sinn für eine Rückschau oder Erinnerungen an schwere Zeiten. Er wagte einen Blick in die Zukunft, geprägt vom typisch Daub’schen Humor. „Meine Bilder werden ab sofort geboren – im Greissaal.“ Und dann erhielt die Stadt Wiehl ein Geschenk des Geburtstagskindes: Wieder einmal werden Daubs Touris einen neuen Platz finden.
Die Ausstellung ist noch weitere zwei Wochen, bis zum 3. Juli, in den Räumen der Wiehler Sparkasse zu sehen. Öffnungszeiten: Montag und Donnerstag von 9 bis 18 Uhr, Dienstag und Mittwoch von 9 bis 16.30 Uhr, Freitag von 9 bis 15.30 Uhr.
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