Swingendes Burghaus mit Big Band und Stephan Aschenbrenner

(25. September 2009) Die Swing Company hat es beim dritten Auftritt in Bielstein vom Vorhof in den Dachstuhl geschafft. Beim Weihnachtsmarkt und beim Wein- und Musikfest im Juni begeisterten sie schon das Publikum – diesmal swingten sogar die Dachbalken mit.
Swing Company und Stephan Aschenbrenner - Fotos: Vera MarzinskiSwing Company und Stephan Aschenbrenner - Fotos: Vera Marzinski Seit Anfang 2008 leitet der 26jährige Matthias Bauer die Swing Company, die ursprünglich in der Gemeinde Reichshof angesiedelt war. Im Oberbergischen haben sie sich mit ihrer unterhaltenden und beschwingten Musik einen Namen gemacht und treten an den unterschiedlichsten Orten zu verschiedenen Gelegenheiten auf.

In Bielstein holten sie sich Saxophonist Stephan Aschenbrenner hinzu. Der in Bielstein lebende Musiker hatte hier ein Heimspiel. Die oberbergischen Vollblut-Jazzer faszinierte das Publikum schon mit wenigen Tönen. Seine kolossale Tongebung vom Hauchen bis zum bebend heraus geblasenen Laut hat eine besondere Klangästhetik – sowohl auf Tenor- als auch auf dem Sopransaxophon. Der exzellente Saxophonist Stephan Aschenbrenner tourt seit über 25 Jahren als Profimusiker im In- und Ausland. Als oft engagierter Gastsolist, spielt er in unterschiedlichsten Ensembles mit dem Schwerpunkt Jazz, Blues, Gospel und Musical. Im Oberbergischen ist er – wie Matthias Bauer betonte – eine nicht wegzudenkende Institution.

Seit sechs Jahren unterstützt Karin Brzezinski mit ihrer klangvollen Altstimme die Swing Company. Die gelernte Polizistin und Mutter von vier Kindern hat bei Alexander Gelhausen (Sänger und Saxophonist) Gesangsunterricht in Köln erhalten – das ist auch deutlich zu hören. Nicht bei der Swing Company übernimmt sie den Gesangspart – außerdem singt sie noch bei der Band „Delunge“ (ebenfalls von Matthias Bauer geleitet) und bei „Jazz’n bow“, der Band des Swing Company Pianisten Matthias Ludewig. Ob „How high the moon“, „All of me“, „Fly me to the moon“ oder „The girl from Ipanema“ – sie gab dem Konzert noch eine weitere klangvolle Seite hinzu.

Bandleader Matthias Bauer hatte eine gute und abwechslungsreiche Auswahl an Stücken getroffen. Zudem erläuterte er so einiges zu den Stücken. Dass „Pots and pans“, ein Fusion-Jazz-Stück, ganz schön scheppert, verriet er aber erst nach dem Spiel der Big Band. Hier brillierte Stephan Aschenbrenner besonders und auch bei „For Lena and Lenny“ von Quincy Jones. Bei dem Stück „Christopher Columbus“ übernahm Posaunist Hans Vogel einen Solopart - in hervorragender Weise. Auch der ehemalige Swing Company Bandleader und Trompeter Andreas Form zeigte sein Können. Eins der vielen schönen Stücke war „Corcovado“, ein Bossa-Nova-Lied des Brasilianers Antônio Carlos Jobim aus dem Jahr 1960, das sich auf den gleichnamigen Berg in Rio de Janeiro bezieht,

Die Swing Company ist eine Big Band mit überwiegend Amateurmusiker, die sich der traditionellen ebenso wie der modernen Big Band Musik verschrieben haben. Big Bands kamen in den USA der 1920er Jahre auf und waren stilprägend für die Swing-Ära. Zur Standard-Besetzung gehört zum einen die Rhythmusgruppe: Klavier, Schlagzeug, E-Bass oder Kontrabass – bei der Swing Company besetzt mit Dieter Mecke am Bass, am Piano Matthias Ludewig und am Schlagzeug Mario Zielenbach. Des Weiteren folgt die Holzbläser-Section, bestehend aus Saxophonen manchmal auch durch Klarinetten oder Querflöten ergänzt. Gleich sechs Saxophonistinnen und Saxophonisten spielen in der Swing Company. Das 1. Alt-Saxophon spielt Klaus Steglich, das 2. Alt-Saxophon Katja Weigel, 1. Tenor-Saxophon Christoph Niessen, 2. Tenor-Saxophon Katja Grunewald und Frank Radek und das größte und tiefste in der Big Band spielt Frederik Brand – das Bariton-Saxophon. Die dritte Section einer Bigband machen die Blechbläser aus. In dieser Formation sind das Michael Kuhl (1. Trompete - Gastmusiker), Andreas Form (2. Trompete), Eckart Kaiser (3. Trompete( und Tino Kessler (4. Trompete), Hans Vogel (1. Posaune), Arthur Form (2. Posaune), Jörn Buttstädt (3. Posaune) und jüngster Zugang an der 4. Posaune ist Tim Hepburn.



Jede Bläsersektion wird normalerweise von vier bis fünf Instrumenten der jeweiligen Gruppe gebildet, die nach maximal spielbarer oder arrangementmäßig gesetzter Tonhöhe gestaffelt sind: Der Klang des Ensembles hängt neben der Exaktheit und dem Einfühlungsvermögen der Einzelmusiker wesentlich von dem Arrangeur ab. Hier glänzte Matthias Bauer, der Schweiß, Stress, Arbeit und Herzblut in die Big Band steckt und das in hervorragender Weise. Dies konnten die Gäste im Burghaus beim Konzert, dem Ergebnis seiner intensiven Arbeit, schnell erkennen. Einiges zu der Big Band ist auf der Homepage - www.swingcompany-bigband.de - zu finden und wer die Swing Company in Bielstein verpasst hat oder sie bald wieder hören möchte: am 14. November veranstaltet die Swing Company ihr Jahreskonzert im Kursaal des Parkhotels Nümbrecht.

Vera Marzinski