Vorne von links: Sparkassen-Mitarbeiterin Daniela Lindner, die Schülerinnen Kristina Müller und Mareike Brettschneider, Lehrerin Britta Stephan und Auszubildender Christian Sengstock
Um fremde Menschen anzusprechen, habe sie sich zuerst überwinden müssen, sagt Julia Penz. „Doch hat man einmal den Anfang gemacht, dann geht es ganz leicht“, ergänzt die Schülerin des Wiehler Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums. Zusammen mit 23 anderen Elftklässlern aus dem Pädagogikkurs hatte sie im Dezember an einer Kundenbefragung im Rahmen der „Meinungswoche“ in der Sparkasse in Bielstein teilgenommen.
Die Ergebnisse dieses Projekts wurden jetzt am Donnerstag, 21. Februar, in der Geschäftsstelle der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden in Wiehl präsentiert. Die Zusammenarbeit war ein weiterer Teil der Kooperation von Schule, Region und Unternehmen (KURS), die im Juni 2006 zwischen dem Wiehler Gymnasium, der Sparkasse und dem Oberbergischen Schulamt geschlossen worden war.
Kundenbefragung zur „Meinungswoche“ der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden
„Zuerst wurden wir in das Bankgeheimnis und den Datenschutz eingewiesen“, berichtete die Gymnasiastin Mareike Brettschneider. „Die ganze Aktion war lehrreich und interessant, und wir haben einen guten Einblick in das Berufsleben bekommen“, meinte ihre Mitschülerin Kristina Müller bei der Präsentation in Wiehl. Und die Befragung der Kunden passte nicht nur zum Unterrichtsthema „Kommunikation“, sondern brachte auch für die Lehrkräfte neue Erfahrungen mit sich. „Wir haben gemerkt, dass in euch oft viel mehr steckt, als wir im Rahmen des Schulunterrichts zu sehen bekommen“, richtete sich Lehrerin Britta Stephan an die Gymnasiasten.
Ungewohnte Kleidung - Ungewohnter Ort
Für die Schülerinnen und Schüler sei es ein Einsatz „in ungewohnter Kleidung an einem ungewohnten Ort“ gewesen, den sie mit Bravour meisterten, erklärte Sparkassen-Mitarbeiterin Daniela Lindner. Ein Lob gab es von ihr auch für die sechs Sparkassen-Auszubildenden, die den größten Teil der Zusammenarbeit mit den Gymnasiasten übernommen hatten: „Sie bewiesen viel Einsatz, Fleiß und Kreativität, und das trotz ihres ohnehin strammen Ausbildungsplans.“ Für Gymnasiasten und Auszubildende spendiert die Sparkasse im Sommer einen Tagesausflug mit dem Kanu auf der Sieg.
An die Kunden in Bielstein waren insgesamt 338 Meinungskarten verteilt worden, 257 davon wurden beantwortet und ausgefüllt. „Ohne dass wir dies in einer eigenen Rubrik abgefragt haben, äußerten sich Kunden vor allem überaus positiv über unsere Mitarbeiter“, freut sich Sparkassen-Mitarbeiterin Lindner. Die Angestellten wurden als „sehr freundlich, zuverlässig und hilfsbereit“ bezeichnet. Ebenso zufrieden waren die Kunden mit der Beratung der Sparkasse, die als kompetent erlebt wird und die stets „individuell passende Lösungen“ finde.
„Hier liegt unser Vorteil gegenüber den zwar manchmal günstigeren, aber eben anonymen Angeboten aus dem Internet“, meint Sparkassen-Vorstand Manfred Bösinghaus. Denn wer aufgrund von Arbeitslosigkeit oder Krankheit seine Kredite nicht zahlen könne, finde zwar in der Sparkasse gegenüber immer ein offenes Ohr, jedoch selten bei einer Hotline.
Einzelne Verbesserungswünsche der befragten Kunden betrafen die Öffnungszeiten sowie die Funktion der Selbstbedienungsautomaten. „Unsere Geldautomaten fallen genauso selten aus, wie die anderer Institute“, erklärt Daniela Lindner. Allerdings präge sich diese ärgerliche Situation bei den Kunden nachhaltig ein. Flexible Lösungen zwischen den Sparkassen-Öffnungszeiten und den Arbeitszeiten der Kunden wurden in Einzelgesprächen gesucht und gefunden.
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Fotos: Christian Melzer
