875 Jahre Wiehl: Eröffnungsveranstaltung

(10. August 2006) Im Jahre 1131 wurde Wiehl zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Papst Innozenz II. bestätigte dem Cassius-Stift seine Besitztümer, darunter den Hof und die Kirche in Wiehl.
Wenn auch der berechtigte Verdacht besteht, dass diese urkundliche Erwähnung nicht bedeuten kann, Wiehl sei tatsächlich 875 Jahre alt, - eher älter - so haben Stadt und Bürger Wiehls diesen Geburtstag als Anlass zu einer Jubiläumsfestwoche genommen.

Es ist allgemein üblich, zu einem solchen Jubiläum eine Stadt-Chronik zu erstellen, in der die Geschichte, Land und Leute aus der Sicht "von oben" dargestellt werden. Hier unterscheidet sich Wiehl wieder einmal von anderen Städten.

Wilfried Bergerhoff, ehemaliger Bürgermeister Wiehls, forderte die Wiehler Bürger und Bürgerinnen auf, Geschichte und Geschichten Wiehls zu schreiben. Auf diese Weise sollte den Wiehlern die Gelegenheit gegeben werden, ungehindert ihre Meinung über das Leben in Wiehl darzulegen. Wilfried BergerhoffWilfried Bergerhoff "Es ehrt die Stadt, dass keiner auf den Putz gehauen hat, obwohl wir ihnen die Gelegenheit dazu gegeben haben" meinte der Alt-Bürgermeister. Soweit wir feststellen konnten, hat es eine Stadtchronik in dieser Art noch in keiner Stadt gegeben.

Das Ergebnis dieses Aufrufs war überwältigend: 60 Beiträge unterschiedlicher Art, von eigenen Erlebnissen, Erinnerungen, bis hin zu Bildern und Fotos, ermöglichten es Wilfried Bergerhoff und Ulrich Runkel, zum Stadtjubiläum das Buch mit dem Titel "Mein Wiehl. Geschichte und Geschichten einer Stadt" herauszugeben.

Sparkasse und Heimatverein luden die Autoren und viele verdiente Bürger zur Eröffnungsveranstaltung "875 Jahre Wiehl" in das Foyer der Wiehler Sparkasse ein.

In seiner Begrüßungsansprache drückte Sparkassendirektor Manfred Bösinghaus seine Bewunderung darüber aus, dass nach wie vor das "Wir Gefühl" unter den Wiehlern unverändert sei. Wiehl bleibe der Mittelpunkt der Erde, wie die spontane Bereitschaft zur Mitarbeit am vielseitigen Festprogramm des Heimatvereins deutlich mache. Bürgermeister Becker-BlonigenBürgermeister Becker-Blonigen Bürgermeister Becker-Blonigen unterstrich in seiner Rede, dass "der Verzicht auf die Chronik und deren Ersatz durch die Schilderung von Entwicklungsabschnitten und Lebensempfindungen dieses Buch zu einem lokalen Geschichtsroman und lesenswerter Autobiographien" mache. Der Bürgermeister gab einen kurzen Abriss der geschichtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Wiehls in den 875 Jahren.

Wiehl sei heute mit der ganzen Welt verbunden und doch klein geblieben. Und so solle es auch bleiben. Es habe sich in den letzten 60 Jahren das "Wiehler Mosaik" gebildet, bestehend aus den Ureinwohnern, Kriegsflüchtlingen, arbeitsbedingten Zuzügen. Die Siebenbürger Sachsen stellten inzwischen 15% der Wiehler Bürger, hinzu kommen die Russlanddeutschen, Asylbewerber, Balkanflüchtlinge.

Anfangs habe es wenig Einwohner in vielen Dörfern gegeben, inzwischen sei Wiehl ein Mittelzentrum mit 27.000 Einwohnern. "Alles ist da: Schulen, Kindergärten, Sport und Freizeit, Eislaufen, aber auch Kultur und Religion", meinte der Bürgermeister. Die Wiehler erteilten eine Absage an eine "Planhygiene" als Entwicklungsziel.

"Ja zum 'Wir-Gefühl', ja zu jung und alt, ja zu Freud und Leid, zu arm und reich, ja zum Miteinander in einer schwierigen Gesellschaft, die älter und bunter wird. Ja zur Zukunft", schloss der Bürgermeister. Emil FunkEmil Funk Emil Funk, Vorsitzender des Heimatvereins, dankte in seiner Rede vor allem der Sparkasse, die durch ihre Unterstützung, einschließlich einer Finanzierungshilfe, ermöglicht habe, diese Jubiläumsfestwoche zu gestalten. Er sei beeindruckt von der großen Bereitschaft der Wiehler zum ehrenamtlichen Engagement.

Ernst Dresbach gab aus kirchlichere Sicht einen Überblick über die 875 Jahre Wiehls.

Mit Bedauern musste festgestellt werden, dass die Partnerschaftsstädte Yokneam und Hem in Wiehl nicht vertreten sein konnten.

Holm Günther, Oberbürgermeister Crimmitschaus, lobte in seinem Grußwort die partnerschaftliche Verbindung zwischen der sächsischen Stadt und Wiehl. Er bedankte sich für die Hilfe aus Wiehl, meinte jedoch: "Sie hatten die Gelegenheit, ihre Geschichte durchgehend zu gestalten. Wir aber haben 6o Jahre verloren."

Er sei froh, jetzt einmal von der Crimmitschauer Seite Wiehl Hilfe anbieten zu können. Er habe von der Schließung der Wiehler Eishalle erfahren und möchte den Wiehler Eishockey-Spielern anbieten, zum Training nach Sachsen zu kommen. Schließlich sei die Entfernung von 500 km durchaus zumutbar. Bürgermeister Becker-Blonigen und Sparkassendirektor Manfred BösinghausBürgermeister Becker-Blonigen und Sparkassendirektor Manfred Bösinghaus Die Anwesenden nahmen das Angebot mit Beifall, aber auch mit Gelächter auf. Damit endete der offizielle Teil des Eröffnungsabends.

Bürgermeister Becker-Blonigen und Sparkassendirektor Manfred Bösinghaus bedankten sich in ihrem Schlusswort beim Wiehler Gospelchor und vor allem bei den Akteuren des Schau-Spiel-Studios die zum Jubiläum eine Revue inszeniert haben und mit Ausschnitten daraus Lachsalven beim Publikum auslösten.

Abschließend erhielten die Autoren das Buch, an dessen Gestaltung sie mitgewirkt haben und das ab sofort in den örtlichen Buchhandlungen zu erwerben ist.

Marianne Stitz

Bilderserie

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