Wiehler Jürgen Schmidt-Sinns dokumentierte Turnhistorie für NRW-Turnfest

(6. Juni 2011) Jedes Turnfest hat traditionell seine Ausstellung; die des 2. NRW-Turnfestes (vom 22. bis 25. Juni 2011 in Remscheid & Solingen) ist am 1. Juni im Theater Solingen eröffnet worden.
Foto: Claudia PauliFoto: Claudia Pauli Der Titel „Brückenschlag – 200 Jahre Turnen“ verdeutlicht, das in diesem Jahr nicht nur der Bezug zum lokalen Turnfest verankert ist, sondern die Ausstellung vielmehr das 200-jährige Gründungsjubiläum des ersten öffentlichen Turnplatzes auf der Berlin-Neuköllner Hasenheide durch Friedrich Ludwig Jahn und die Turnbewegung in den Fokus stellt.

Maßgeblichen Anteil an der Arbeit zu diesem Hauptthema hatte der Wiehler Jürgen Schmidt-Sinns, der konzeptionell für den Inhalt geackert hat, aus seinem schier unerschöpflichen Repertoire im Privatfundus die Requisiten zusammenstellte und der eigens für diese Ausstellung 70 eindrucksvolle Informationstafeln anfertigte.

200 Jahre Turngeschichte, das heißt auch 200 Jahre soziale Verantwortung, freiwilliges, selbst organisiertes und selbst finanziertes Sporttreiben ohne soziale Schranken. Jürgen Schmidt-Sinns hat mit seinen Exponaten eindrucksvoll das turnerische Bewegungs- und Erziehungsprogramm im Spiegel der Zeit dokumentiert. Er stellt Abbildungen der historischen Turnkunst Fotos aus dem heute trendigen Bewegungsprogramm Parkour gegenüber. Die Übungen, die schon im 19. Jahrhundert geturnt wurden, sind noch genauso aktuell wie heute …! Dank der vielfältigen Kontakte Schmidt-Sinns steht der Nachbau (Leihgabe des Turnerjugendheim Annweiler/Pfälzer Turnerbund) des historischen Turnpferdes, welches „Turnvater“ Jahn 1812 auf der Hasenheide verwendete, in der Ausstellung direkt neben einem modernen Sprungtisch des 21. Jahrhunderts.

Abgerundet werden die Ausstellungsthemen durch Darstellungen des Rheinischen (RTB) und Westfälischen Turnerbundes, Darstellungen zur Entwicklung des Frauenturnens (Diashow von Jürgen Schmidt-Sinns), zum Jubiläum des Wald-Merscheider TV und zum Remscheider Allgemeiner Turn-Verein (beide Mitausrichter des NRW-Turnfestes) und zu den Feuerwehr-Löschkompanien der Turner. Sabine Schütt-Schlarb (Essen), RTB-Vizepräsidentin Gesellschaftspolitik, führte mit ihrem Team durch die tolle, innovative Ausstellung und RTB-Präsident Hans-Jürgen Zacharias stellte in seiner Eröffnungsrede den enormen Arbeitsaufwand und das Durchhaltevermögen der Macher sowie die sportgeschichtliche Bedeutung des Ausstellungskonzeptes heraus. 1811 wurde der Grundstein für den Turnsport und für die zentralen Stukturelemente im Sport gelegt; es war die „Wiege des Vereinssports“.

Die Ausstellung ist vom 1. bis 30. Juni während der Veranstaltungszeiten im Solinger Theaterfoyer zu sehen (Termininfo: www.theater-solingen.de) und während des Turnfestes von Fronleichnam bis Samstag, 25. Juni täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Ute Klein/Turnverband Aggertal-Oberberg