Konzert mit Pauken und Trompeten: Ein bunter Abend mit kulinarischem Ausklang

(24. September 2013) Am 15. September fand in der Evangelischen Kirche in Wiehl ein besonderes Orgelkonzert statt. Ein Konzert bei dem eben nicht nur die Orgel unter den bewährten Händen und Füßen von Kantor Michael Müller-Ebbinghaus zu hören war, sondern auch 3 Trompeten, gespielt von Dr. Markus Müller, Andreas Form und Norman Müller sowie Philipp Vogel an der Pauke und am Cajon, einem südamerikanischen Instrument, dass oft als Schlagzeugersatz genutzt wird.
Evangelische Kirche WiehlEvangelische Kirche Wiehl Das bunte Programm von Barock bis Pop wurde von Dr. Markus Müller und Michael Müller-Ebbinghaus mit der Suite für Trompete und Orgel von Henry Purcell eröffnet. Im weiteren Verlauf des Konzerts präsentierten sich mal die Orgel solistisch oder im Zusammenspiel mit einer oder mehreren Trompeten. Besonders beeindruckend war die Aufführung des Präludiums in G-Dur von J.S.Bach. Das anspruchsvolle, temporeiche Stück verlangte dem Kantor fast schon athletische Leistungen bei der Bedienung der Fußpedale ab. Bei der anschließenden Sonata in B-Dur von Albinoni unterstrich Norman Müller mit seiner Trompete die Festlichkeit des Allegros des Stücks. Während des leichten, fast schon tänzerischen Allegretto in C-Dur von L.v.Beethoven konnte die Orgel nun ihre Flöten in verschiedenen Mischungen vorstellen.

Eine eher seltene Kombination war bei dem Stück Stompin das aus dem Pop-Genre stammt zu hören, nämlich Pfeifenorgel und Cajon. Sehr interessant war die Darbietung eines Jazz-Stücks, Getaway Blues von Veldkamp. Bei der Interpretation ergänzten sich Andreas Form an der Trompete und Kantor Müller-Ebbinghaus an der Orgel perfekt unterstützt von Phillip Vogel am Cajon. Anschließend gab es für den Organisten eine wohlverdiente Pause, denn nun waren die 3 Trompeten gemeinsam gefordert und boten dem Publikum eine bunte Mischung ihrer Kunst. Dr. Markus Müller, Andreas Form und Norman Müller zeigten glanz- und anspruchsvolle Bläsermusik, die Trompeten klar und harmonisch aufeinander abgestimmt. Kantor Michael-Müller-Ebbinghaus zeigte nun ebenfalls erneut sein Können und seine Beziehung, die er zu „seiner“ Orgel hat. Bei drei Improvisationen präsentierte er das Instrument mal temporeich, rhythmisch, mal gefühlvoll, gedankenverloren, mal virtuos bei der Toccata angelehnt an den französisch-spätromantischen Toccaten Stil über den Popsong „The lion sleeps to night“. Beim abschließenden Konzert in D-Dur von Telemann kam nun Philipp Vogel, der während des Konzerts die Musiker auf dem Cajon begleitet und unterstützt hatte, auch an der Pauke zum Einsatz.

Bei dem imposanten „Schlussakt“ dieses abwechslungsreichen Programms kamen alle Musiker zum Einsatz und boten dem Publikum einen echten Höhepunkt. Temporeich und festlich präsentierten sie Telemanns Musik. Das Publikum bedankte sich mit langanhaltendem Applaus bei den Musikern.

Im Anschluss an dieses besondere Konzert waren die Zuhörer beim deutsch-italienischen Buffet und einem guten Glas Wein noch zum Verweilen und zum Gespräch mit den Musikern eingeladen. Kantor Michael Müller-Ebbinghaus bot die seltene Gelegenheit an einer Orgelführung durch die Wiehler Orgel teilzunehmen, ein Angebot, welches gerne angenommen wurde.