Hirnforschung trifft Erziehung und Jugendhilfe

(28. November 2013) Über 100 Teilnehmende aus Einrichtungen der Jugendhilfe, aus Schulen, Kindertagesstätten und Pflegefamilien folgten am 14. November der ersten Einladung des Jugendhilfeträgers „Decker Sozialraummanagement“ zu einer Fortbildungsveranstaltung. Beim Tagesseminar im Paul Schneider Haus stand das hochaktuelle Thema „Erziehung und Hirnforschung“ im Mittelpunkt.
Praxisnah und wissenschaftlich fundiert brachte Referent Robin Malloy dem fachkundigen Publikum aus ganz NRW neue Erkenntnisse aus der Neuropsychologie und der Emotions- und Stressforschung nahe. Immer wieder schlug Malloy den Bogen zu Praxis, regte zur Diskussion an und zeigte Konsequenzen auf für die Erziehung, die therapeutische Begleitung von Kindern und Jugendlichen und für die Gestaltung des eigenen Lebens.

Malloy, der u.a. als Dozent für Psychologie an der Fachhochschule Bielefeld tätig ist, belegte eindrucksvoll, wie grundlegend die frühe verlässliche Bindung zwischen Eltern und Kind für die gesunde psychische Entwicklung ist. Wo sie ausfällt, entstehen dauerhafte Defizite, die auch in Therapie oder Erziehungshilfe nicht vollkommen ausgeglichen werden können. „Was Menschen kaputt macht, ist das Gefühl ständiger Belastung und die Abnahme positiver sozialer Bindung“, so Malloy. Nichts sei so sinnvoll und wichtig für die seelische Gesundheit wie intakte, verlässliche Beziehungen in der Familie.

Veranstalter Jörg Decker sieht das Konzept einer Jugendhilfe bestätigt, die auf familiengestützte Angebote für hilfebedürftige Kinder und Jugendliche setzt.