„In ihrer Welt haben sie recht“

(18. Juni 2014) Wer das Gedächtnis verliert, behält seine Gefühle – dass die Johanniter-Tagespflege nach diesem Leitsatz arbeitet, wurde vom MDK hoch bewertet.
Johanniter-Betreuungskraft Friedegard Diestelkamp (li.) geht bei den
Beschäftigungen auf die Vorlieben der Senioren einJohanniter-Betreuungskraft Friedegard Diestelkamp (li.) geht bei den Beschäftigungen auf die Vorlieben der Senioren ein „Menschen mit Demenz verlieren ihr Gedächtnis, aber nicht ihre Gefühle – und diese sollte man ernstnehmen“, sagt Gesundheits- und Krankenpfleger Frank Schäfer, stellvertretender Leiter der Johanniter-Tagespflege in Wiehl. „Denn was immer die Betroffenen empfinden und wahrnehmen: In ihrer Welt haben sie damit recht“, betont er. Dass die Johanniter-Tagespflege die Betroffenen bedarfsgerecht und fachlich qualifiziert betreut, das bescheinigte jetzt auch der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK): Bei seiner aktuellen Überprüfung wurde die Arbeit des Hauses wiederholt als sehr gut bewertet.

„Wenn etwa ein dementiell Erkrankter weint, weil seine Mutter nicht da ist, konfrontieren wir ihn nicht damit, dass sie doch schon vor Jahrzehnten verstorben sei“, erklärt Frank Schäfer. „Viel mehr gehen wir auf den Menschen ein, helfen ihm aus der Krise und bieten ihm eine Beschäftigung an.“ Wichtig dabei sei, dass man diesen Menschen, sein Leben, seine Vorlieben und Abneigungen gut kenne. „Es gibt Menschen, die bisher ungern in Gemeinschaft waren. Sie können dann auch bei uns alleine und ungestört basteln oder handwerken.“ Dass in der Tagespflege der Johanniter die individuelle soziale Betreuung und das situationsgerechte Handeln im Vordergrund stehen, wurde vom MDK als sehr positiv eingestuft.

Neben Menschen mit einer dementiellen Erkrankung betreut die Tagespflege auch Gäste mit Schlaganfall- oder Parkinsonerkrankung. „Liegt eine Pflegestufe bei eingeschränkter Alltagskompetenz vor, sind Besuche ohne Zuzahlung möglich“, informiert Frank Schäfer. Bei einer Einstufung in eine Pflegestufe gebe es mittlerweile ein eigenes Budget ausschließlich für Tagespflegebesuche. „Dieses schmälert die Zuwendungen für die ambulante Pflege und das Pflegegeld nicht, so dass die Betreuung zu Hause mit einem zusätzlichen Aufenthalt in der Tagespflege optimal ergänzt werden kann.“