Mitgliederversammlung des Freundeskreises Wiehl/Jokneam: Bürgermeister Ulrich Stücker über die Bedeutung der Städtepartnerschaften für Wiehl

(10. Mai 2016) Am 27. April fand die jährliche Mitgliederversammlung des Wiehler Freundeskreises Wiehl/Jokneam statt. Jokneam, in Nordgaliläa/Israel gelegen, ist Partnerstadt von Wiehl.
Der Vorsitzende des Freundeskreises Gerhard Hermann konnte in dem vollbesetzten Raum der gastgebenden Wiehler Sparkasse 53 Mitglieder und interessierte Bürger begrüßen, darunter den neuen Bürgermeister der Stadt Wiehl, Ulrich Stücker, sowie deren Stellvertreter Bianka Bödecker und Wilfried Bast.

Auch der ehemalige Bürgermeister Werner Becker-Blonigen weilte unter den Gästen und wurde im Verlauf der Versammlung für langjährige und zahlreiche Verdienste für die Städtefreundschaft mit Jokneam zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Zudem waren auch Vertreter aller anderen Partnerschaftsvereine von Wiehl einer Einladung zur Teilnahme gefolgt. Wiehl hat neben Jokneam Partnerstädte in Frankreich (Hem), Rumänien (Bistritz), „innerdeutsch“ mit Sachsen (Crimmitschau) sowie eine Freundschaft mit Polen (Rogozno und Ryczywol). Das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium pflegt zudem zu Partnerschulen in St. Petersburg und Uganda Kontakte.

Gerhard Hermann konnte im 25. Jubiläumsjahr des Vereins auf etliche anstehende Maßnahmen verweisen, nicht zuletzt auf den Besuch einer Gruppe aus Jokneam vom 11. bis 25. Juli dieses Jahres, nachdem eine Wiehler Besuchergruppe im letzten Jahr in Israel zu Gast war. Hermann verwies darauf, dass es interessieren Bürgern grundsätzlich immer möglich ist, an Aktivitäten des Vereins teilzunehmen: Gäste seien immer herzlich willkommen. Dazu gäbe es viele Informationen unter www.wiehl-jokneam.de.

Höhepunkt der Mitgliederversammlung war ein Vortrag des seit gut sechs Monaten in Wiehl amtierenden Bürgermeisters Ulrich Stücker zu der Bedeutung der Städtepartnerschaft für die Stadt. Schon auf seinem ersten Weg in sein neues Büro sei ihm, so Stücker, die große Vitrine mit den vielen Gastgeschenken zahlreicher Begegnungsmaßnahmen ins Auge gefallen, die ihm sofort die Bedeutung der verschiedenen Partnerschaften von Wiehl klar gemacht hätten.

Seit ersten Anfängen im 19. Jahrhundert hätten sich in Europa bis heute ca. 39.000 Städtepartnerschaften entwickelt, wobei in diesem Punkt die Franzosen die „Europameister“ knapp vor Deutschland, Polen und Italien seien. Der Kontakt zu einer außereuropäischen Stadt wie Jokneam sei dabei immer noch etwas Besonderes. Stünden Städtepartnerschaften für Völkerverständigung aber auch persönliche Freundschaften, so käme bei einer Partnerschaft z.B. nach Israel auch der Aspekt der Versöhnung und der Vergangenheitsbewältigung hinzu.

Städtepartnerschaften schafften Vertrauen und Verständnis füreinander, so Stücker und seien somit aktive Friedensarbeit. Menschen, die sich hier engagierten ständen für Offenheit und für ein „aufeinander zugehen“.

Diese Offenheit und „aufeinander zugehen“ bräuchte man aktuell aber auch schon innerhalb der Stadtgrenzen. Die Flüchtlinge unterzubringen „bekäme man schon irgendwie hin“, die Herausforderung für alle Bürger bliebe aber die Integration.

„Wiehl ist bunt“ hätte es letztes Jahr aus traurigem Anlass (Schmierereien am Oberwiehler Bahnhof) geheißen und Wiehl müsse auch bunt bleiben.

Die Wiehler Städtepartnerschaftsinitiativen könnten auch in Zukunft „im Rahmen der Möglichkeiten“ auf die Unterstützung der Stadt Wiehl zählen, erklärte Stücker unter dem Applaus der Zuhörer. Er würde sich für die Zukunft eine Fortsetzung dieses Engagements wünschen und hoffe, dass auch Kinder und Jugendliche vermehrt einbezogen würden, schloß Stücker seine Betrachtungen.

Die Beteiligung an der Mitgliederversammlung zeigte, dass die Hoffnung auf eine gute Fortsetzung dieser wichtigen Aktivität für den Frieden in der Welt in der kleinen Stadt Wiehl begründet ist.

Dr. Peter Hühn