Johannes-Hospiz Wiehl: "Wer lacht, der ahnt den Himmel"

(25. August 2008) Viele Besucher nutzten den "Tag der offenen Tür" im Johannes-Hospiz und erlebten Komik, Musik und Referate sowie einen Einblick in das Leben am Lebensende.
Zu den Besuchern gehörten auch Dr. Jorg Nürmberger (links), der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, und Landrat Hagen Jobi (2.v.rechts)Zu den Besuchern gehörten auch Dr. Jorg Nürmberger (links), der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, und Landrat Hagen Jobi (2.v.rechts) Darf man in einem Hospiz "Ritsch, Ratsch, die Bux is' kapott" singen? Man darf, meinte der Wipperfürther Diakon und Büttenclown Willibert Pauels zu Beginn seines Auftritts beim "Tag der offenen Tür" am Sonntag, 24. August 2008, im Johannes-Hospiz in Wiehl und stimmte zusammen mit den Gästen das fröhliche Lied an. "Denn wenn der Mensch aus gutem Herzen lacht, dann hat er eine Ahnung vom Himmel", bekräftigte Pauels.

Über den Auftritt des Wipperfürther Diakons und Büttenclown Willibert Pauels freuten sich auch Conny Kehrbaum (links), die Koordinatorin der ambulanten Malteser-Hospizgruppe und Johanniter-Hospizleiterin Gerlinde Jelinski (Mitte)Über den Auftritt des Wipperfürther Diakons und Büttenclown Willibert Pauels freuten sich auch Conny Kehrbaum (links), die Koordinatorin der ambulanten Malteser-Hospizgruppe und Johanniter-Hospizleiterin Gerlinde Jelinski (Mitte) Der Diakon brachte die Zuhörer mit viel Wortwitz zum Lachen. Er sprach vom Papst als dem neben dem Eisbären "Knut" bekanntesten weißhaarigen Deutschen und erzählte vom Küster, der die Symbolik der weißen Taube sehr Ernst nahm und beobachtet hatte, wie der Heilige Geist von einer Katze gefressen wurde. Schließlich verglich der Diakon den Humor mit der Religion: "Wer über den Dingen steht, kann über sie lächeln und gewinnt eine innere Freiheit. Tod und Leid verlieren somit ihren Schrecken." Denn, so fuhr der gläubige Katholik fort, das Schrecklichste, was dem Menschen passieren könne, sei eine in Angst gefangene Seele.

Viele persönliche Gespräche

Zahlreiche Gäste nutzen beim "Tag der offenen Tür" die Gelegenheit, sich über die Arbeit im Hospiz zu informieren. Sie besuchten den Vortrag zum Thema "Angst" der Bergisch Gladbacher Ärztin Dr. Ulla Schmidt und das Referat zur Patientenverfügung von Rechtsanwalt Jürgen Vogel. "Viele Menschen haben außerdem uns Mitarbeiter angesprochen, um sich mit uns über ihre Erfahrungen und Gedanken zum Sterben und zur Trauer auszutauschen", berichtete Barbara Schäfer, die Vorsitzende der im Hospiz tätigen ambulanten Malteser-Hospizgruppe.

Johannes-Hospiz WiehlJohannes-Hospiz Wiehl "Bewusst öffnen wir unser Haus nach draußen", erklärte bei der Veranstaltung die Johanniter-Hospizleiterin Gerlinde Jelinski. Dies entspräche der Arbeit im Hospiz, deren Motto es sei "Leben bis zum Schluss". So gebe es im Hospiz keine festen Besuchszeiten, die Angehörigen könnten jederzeit mit im Zimmer übernachten und für die Kinder sei eine Spielecke eingerichtet worden. "Hier sieht es ja gar nicht wie in einem Krankenhaus aus", war dann auch oftmals der erste verwundert geäußerte Eindruck der Besucher beim Betreten des Gebäudes.

Hospizleiterin Jelinski wies beim "Tag der offenen Tür" noch einmal darauf hin, dass das Hospiz nur zu 90 Prozent von den Kranken- und Pflegekassen finanziert werde. "Der restliche Anteil wird durch Spenden und Förderbeiträge aufgebracht."