Feuer und Flamme für einen Traum

(30. August 2008) "Mein sehnlichster Wunsch ist in Erfüllung gegangen", so lautete der Satz von Frau Sultan Aydogdu aus Köln, als sie am vergangenen Sonntag in den Ballonkorb von Christof Thomas, dem Vorsitzenden der Bergischen Ballonfahrer Wiehl e.V., stieg.
Dabei wäre die Verwirklichung ihres Traumes fast gescheitert. Als Kind erkrankte Frau Aydogdu an Kinderlähmung, wodurch sie heute schwerst gehbehindert ist.

Ballonkorb von Christof ThomasBallonkorb von Christof Thomas Somit war bereits im Vorfeld Erfindungsreichtum gefragt, denn schließlich trennte sie der ca. 1,10 m hohe Korbrand von der eigentlichen Fahrt. Der Verfolger von Christof Thomas, Leo Zebovec, hatte die rettende Idee, eine Treppenleiter zu benutzen, um ihr das Einsteigen in den Korb zu ermöglichen.

Ein weiteres Problem bestand darin, dass Frau Aydogdu durch ihre Gehbehinderung die Fahrt nicht stehend, sondern nur sitzend genießen konnte. Kurzentschlossen stellten die beiden Söhne von Christof Thomas, Patrick und Niklas, ihre Schaukel zur Verfügung, die der Frau dann als Sitzbank im Korb diente. Begleitet wurde Frau Aydogdu übrigens von ihrer besten Freundin Karima El Zein, die Frau Aydogdu die Ballonfahrt mit einigen Bekannten und Freunden zu ihrem 40. Geburtstag geschenkt hatte.

Nach einem Start in Grunewald bei Nümbrecht ging die Fahrt dann ruhig Richtung Marienhagen voran. Frau Aydogdu und ihre Freundin genossen den regen Luftverkehr, ein Ultra-Light-Flugzeug überquerte den Ballon und einige Verkehrsmaschinen konnte sie beim Sinkflug auf den Flughafen Köln-Bonn beobachten.

Ziel der Fahrt war der Sparkassen-Ballon von Werner Heinz, der bereits auf einer großen Wiese in Seifen, am Ortsrand von Marienhagen, gelandet war. Christof Thomas landete auf der gleichen Wiese. Nicht nur das Hallo war riesengroß, sondern auch die Erleichterung, dass noch ein paar helfende Hände Frau Aydogdu aus dem Korb heben und sicher wieder auf den Boden bringen konnten.

Die anschließende Taufe mit Feuer und "Gänse-Sekt" (Mineralwasser) bildete den sozusagen krönenden bzw. adelnden Abschluss dieser Fahrt. Christof Thomas, der die Fahrt zwar mit großer Anspannung angegangen war, freute sich besonders über den reibungslosen Verlauf der Fahrt, denn kann man einem Menschen wie Frau Aydogdu eine schönere Freude bereiten als ihr einen großen Wunsch zu erfüllen?