Sparkasse Gummersbach zum Geschäftsjahr 2021

(18. März 2022) Trotz der besonderen Umstände ist es der Sparkasse Gummersbach 2021 gelungen, ein robustes Ergebnis zu erzielen. Das Modell Sparkasse hat sich in Krisenzeiten bewährt.
Das Vorstandsteam der Sparkasse Gummersbach präsentierte die Geschäftszahlen des Jahres 2021: Vorsitzender Frank Grebe (Mitte), Mitglied Dirk Steinbach (rechts) und Mario Scheidt (stellvertretendes Vorstandsmitglied, links). Foto: Gabriele DreisteinDas Vorstandsteam der Sparkasse Gummersbach präsentierte die Geschäftszahlen des Jahres 2021: Vorsitzender Frank Grebe (Mitte), Mitglied Dirk Steinbach (rechts) und Mario Scheidt (stellvertretendes Vorstandsmitglied, links). Foto: Gabriele Dreistein Das Jahr 2021 war, wie auch schon das Jahr 2020. für uns alle in jeder Beziehung außergewöhnlich, herausfordernd und anstrengend. Daran hat sich auch 2022 bislang nichts geändert. Ereignisse, die ursprünglich ganz weit weg erschienen, haben ihren Weg zu uns gefunden – Corona, Hochwasserkatastrophen und ein Krieg in Europa. 2021 war für uns geprägt von den Bemühungen, unseren Kundinnen und Kunden durch diese schwierige Zeit zu helfen, und nicht vordergründig Marktanteile und Gewinne zu steigern.

Dabei ist es uns trotz der besonderen Umstände gelungen, wiederum ein robustes Ergebnis zu erzielen. Wir waren und sind erster Ansprechpartner für Unternehmen und Handwerksbetriebe, für Einzelunternehmende und Privathaushalte in unserer Region.

Wir haben die Liquiditätsversorgung der regionalen Wirtschaft sichergestellt und die Versorgung mit Finanzdienstleistungen für die Menschen in unserem Geschäftsgebiet gewährleistet.

Unser Geschäftsmodell als kommunal orientierte, öffentlich-rechtliche Sparkasse hat sich in der Zeit der Krisen bewährt. Gerade auch durch den Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die persönlich, telefonisch und online für unsere Kundinnen und Kunden da waren. Ihnen ist es durch hohe Beratungsqualität gelungen, in einer zinslosen Zeit Alternativen im Wertpapierbereich aufzuzeigen und umzusetzen Durch die daraus entstandenen Umschichtungen von bilanzwirksamen Einlagen zu bilanzunwirksamen Wertpapieren ging die Bilanzsumme der Sparkasse Gummersbach von 2.494 Millionen Euro auf 2.424 Millionen Euro zurück – ein Minus von 2,8 Prozent.

Das Kundenkreditvolumen wuchs gegenüber dem Vorjahr um 74,6 Millionen Euro oder 4,2 Prozent auf 1.846 Millionen Euro. Hauptträger des Kreditwachstums waren Kredite an Unternehmen und wirtschaftlich Selbstständige sowie der private Wohnungsbau.

Unter der Überschrift „Beraten statt bestrafen“ stand nicht die Vereinbarung von Verwahrentgelten im Vordergrund, sondern die Umwandlung von Einlagen in interessante Wertpapiereinlagen.

Der Gesamtbestand der Kundeneinlagen reduzierte sich 2021 um 75,7 Millionen Euro oder 3,7 Prozent auf 1.960 Millionen Euro.

Das Kundenwertpapiergeschäft hat sich 2021 sehr gut entwickelt. Wir konnten hier durch hochqualifizierte Beratung durch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter deutlich zulegen. Im Mittelpunkt des Anlegerinteresses standen dabei überwiegend nachhaltige Investmentfonds und Aktien. Der Umsatz stieg um 57,2 Millionen Euro oder 16,9 Prozent auf 396 Millionen Euro. Der für unsere Kundinnen und Kunden verwaltete Wertpapierbestand stieg um 30,6 Prozent und nähert sich damit der Milliardengrenze.

Der Zinsüberschuss ist weiter gesunken. 2021 betrug er 31,8 Millionen Euro und lag damit um 2,1 Millionen Euro bzw. 6,3 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Diese Entwicklung wurde 2021 durch das hervorragende Provisionsergebnis überkompensiert.

Der Provisionsüberschuss konnte um 3,3 Millionen Euro oder 18,7 Prozent auf insgesamt 21,1 Millionen Euro verbessert werden.

Insgesamt konnte das Betriebsergebnis vor Bewertung um 0,4 Millionen Euro auf 10,9 Millionen Euro gesteigert werden.

Das Bewertungsergebnis spiegelt weiterhin keine Auswirkungen der Corona-Pandemie wider. Mit einer Verschärfung der Situation ist aber aufgrund des Krieges in der Ukraine in den nächsten Jahren noch zu rechnen. Unsere Risikovorsorge haben wir daher aufgestockt.

Nach Bewertung ergibt sich damit ein Betriebsergebnis vor Steuern von 10,9 Millionen Euro (Vorjahr 10,3 Millionen Euro). Die gewinnabhängigen Steuern beliefen sich auf 3,5 Millionen Euro (Vorjahr 4,1 Millionen Euro).

Nach Zuführung von 6,0 Millionen Euro in die Kapitalrücklage wird unter dem Strich für 2021 ein Jahresergebnis von 1,4 Millionen Euro ausgewiesen.

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnten wir unsere Kapitalausstattung weiter stärken. Die Kernkapitalquote liegt damit bei 13,5 Prozent, die Gesamtkapitalquote bei 15,6 Prozent.

Dies ist eine gute Basis, um die vor uns liegenden Herausforderungen zu meistern und weiterhin handlungsstark agieren zu können. Wir sind gut gerüstet für die kommende Zeit.

Die Bürgerdividende, mit der wir das soziale Leben in unseren Trägerkommunen stärken, betrug 2021 knapp 960.000 Euro. Sie setzt sich zusammen aus Spenden, Sponsoring, PSZweckertrag, Stiftungs- und Gewinnausschüttungen.

Die Preissteigerungen und Inflationserwartungen für 2022 zeigen sich auch in der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die letzten Kommentare der EZB deuten auf einen Einstieg in die Zinswende hin.

Die erwarteten Zinsschritte werden für den Sparer die negative Realverzinsung aber nicht aufheben, sondern nur abmindern. Auch in Zukunft werden damit bei langfristigen Anlagen Wertpapiere im Fokus stehen.

Während von der Öffentlichen Hand in den vergangenen Jahren durch die Aufnahme von Krediten mit negativen Zinssätzen Zinserträge generiert werden konnten, werden die Zinsaufwendungen wieder steigen.

Auch bei den Unternehmen wird es zu steigenden Zinsbelastungen kommen. Entscheidungen für oder gegen Investitionstätigkeiten werden hier jedoch mehr von den gestiegenen Energiekosten und den damit verbundenen Geschäftserwartungen beeinflusst.

Hier wird die Sparkasse auch weiterhin als der Geschäftspartner vor Ort zur Seite stehen.

Die größte negative Abweichung wird sich aber im Bereich des Wohnungsbaus bemerkbar machen. Die bundesweit geplanten 400.000 Wohnungen werden eventuell nur schwer umsetzbar sein. Durch die steigenden Zinsen wird die Verwirklichung des Wunsches nach den eigenen vier Wänden schwerer werden.

Insgesamt wird die Zinsentwicklung zu vielschichtigen Herausforderungen führen. Doch auch hier ist sich die Sparkasse Gummersbach ihrer Verantwortung in der Region bewusst und wird dieser gerecht werden.

2021 war Corona weiterhin das alles dominierende Thema. Darüber hinaus haben wir viele weitere Herausforderungen gemeistert. Und auch in Zukunft werden wir uns den vielfältigen vor uns liegenden Aufgaben stellen.

Ohne das unermüdliche Engagement und die hervorragende Leistung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist dies nicht möglich. Ihnen gilt an dieser Stelle unser ausdrücklicher Dank.

Wir, die Sparkasse Gummersbach, sind der moderne Partner für eine lebenswerte Zukunft mit Verantwortung für Menschen in der Region.