Bikertreff der besonderen Art

(23. Juni 2023) Rund 70 Gespanne und 20 Begleitmotorräder: Bei großer Resonanz fand die aktuelle Ausgabe der „Oberbergischen Ausfahrt“ statt – und bereitete Menschen mit Beeinträchtigungen eine Riesenfreude.
Landrat Jochen Hagt (l.) gab mit der Flagge das Signal zum Start der „Oberbergischen Ausfahrt“, unter dem Applaus auch von Bürgermeister Ulrich Stücker (2. v. l.). Fotos: HBW/F. JansenLandrat Jochen Hagt (l.) gab mit der Flagge das Signal zum Start der „Oberbergischen Ausfahrt“, unter dem Applaus auch von Bürgermeister Ulrich Stücker (2. v. l.). Fotos: HBW/F. Jansen Los ging's am vergangenen Wochenende auf der gesperrten Straße „Am Verkehrskreuz“ in Wiehl-Bomig. Aus ganz Deutschland waren die Fahrerinnen und Fahrer teils schon am Vortag nach Wiehl gekommen und hatten dabei nur ein Ziel: Menschen mit Beeinträchtigung einen Platz in ihrem Gefährt anbieten und ihnen somit eine Freude bereiten. Für die meisten Aktiven war es auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten, denn die „Oberbergische Ausfahrt“ hat sich mittlerweile zu einem beliebten Treff in der Szene entwickelt. „Die Fahrer sind froh, dass die Ausfahrt endlich wieder stattfindet“, wussten die Organisatoren um Detlef Pack vom Treffpunkt Lebensfreude e.V. zu berichten. In Kooperation mit der HBW Heimat. Begleitung. Wohnen. GmbH lud der Verein bereits zum fünften Mal zu der Veranstaltung ein.

Froh, dass die Veranstaltung nach der Corona-Zeit endlich wieder stattfinden konnte, waren aber nicht nur diejenigen am Lenker, sondern ganz besonders auch deren „Fahrgäste“. Damit die über 100 angemeldeten Menschen mit Beeinträchtigungen in den Genuss einer Ausfahrt kamen, fuhren die Fahrer die 39 Kilometer durch Wiehl und Reichshof gleich zweimal.

Den Startschuss zur ersten Ausfahrt gab Landrat Jochen Hagt, der auch in diesem Jahr die Schirmherrschaft übernommen hatte. „Die Veranstaltung ist ein Highlight im Jahreskalender des Oberbergischen Kreises und mein Dank gilt allen ehrenamtlichen Helfern und Organisatoren, die diesen tollen Tag möglich machen“, so Hagt. Diesem Dank schlossen sich auch Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker, Reichshofs stellvertretende Bürgermeisterin Sarah Schmidt und HBW-Geschäftsführer Jens Kämper an.
In langer Kolonne fuhren die Gespanne und Begleitmotorräder durch die Kommunen Wiehl und Reichshof.In langer Kolonne fuhren die Gespanne und Begleitmotorräder durch die Kommunen Wiehl und Reichshof. Als es schließlich losging, kannte die Begeisterung kein Halten mehr: Fahrer und Mitfahrende strahlten um die Wette, während sie an den winkenden und klatschenden Zuschauerinnen und Zuschauern an der Strecke vorbeifuhren. Nach den beiden Ausfahrten feierten die Biker, die Menschen mit Beeinträchtigung und die Besucher gemeinsam an der HBW-Verwaltung weiter. Auf der Bühne sorgten die inklusive Tanzgruppe „ArtSider“ unter der Leitung von Hiltrud Grübling und die HBW-Cheerleader, die sich aus Klienten und Bewohnern der HBW GmbH zusammensetzen, für Stimmung.

Die Tanzgruppe „Crazy Girls“ des Bielsteiner Karnevalvereins begeisterte mit flotten Tänzen und akrobatischen Einlagen und ließ dabei nicht vermuten, dass es für viele der jungen Tänzerinnen der erste öffentliche Auftritt war. Und was wäre eine Biker-Veranstaltung ohne Rockmusik? Für die passenden Töne sorgte die Coverband „Frau Lange rockt“ mit gleich zwei Auftritten, bei denen die Biker und ihre Fahrgäste gemeinsam das Tanzbein schwangen.

Mitarbeitende der Deutschen Post – Niederlassung Brief Bonn – engagierten sich im Rahmen ihres Global Volunteer Days und packten ebenso wie Feuerwehrleute der Einheit Wiehl-Bomig, Ehrenamtler des Treffpunkts Lebensfreude und die Mitarbeitenden des HBW dort mit an, wo Hilfe gebraucht wurde. Der Dank der Veranstalter galt diesen Helfern und allen Sponsoren, die die Oberbergische Ausfahrt und ihren reibungslosen Ablauf möglich gemacht haben.