Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Wiehl: Zeitzeugengespräch mit dem Holocaustüberlebenden Naftali Fürst

(11. April 2014) An dem Zeitzeugengespräch mit dem Holocaustüberlebenden Naftali Fürst am 9. April im Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Wiehl nahmen rund 50 Schülerinnen und Schüler der Religions- und Philosophiekurse der 11. Jahrgangstufe zusammen mit Schulpfarrer Hans-Georg Pflümer teil.
Zeitzeugengespräch mit dem Holocaustüberlebenden Naftali Fürst - Fotos: Moritz DeckerZeitzeugengespräch mit dem Holocaustüberlebenden Naftali Fürst - Fotos: Moritz Decker Zur "Reichskristallnacht" am 9. November 2006 war Naftali Fürst zum ersten Mal in unserer Region in Siegburg zu Gast. Es war seine zweite Reise aus Israel nach Deutschland nach über 60 Jahren. Bis 2005 hatte er sich nicht vorstellen können, jemals wieder Deutschland zu betreten, jemals wieder Deutsch zu sprechen. Zu tief saß das Grauen, das er als Kind in 1033 Tagen und Nächten in vier Konzentrationslagern - u.a. in Auschwitz-Birkenau und nach dem Todesmarsch in Buchenwald – erlebt hatte. Als einzige Familie aus der Slowakei fanden er, seine Eltern und sein Bruder nach dem Krieg wieder zusammen. Später wanderte die Familie nach Israel aus. lnzwischen ist Naftali Fürst mit seiner Partnerin Tova Wagman regelmäßig zu Gast in Deutschland, bei den jährlichen Gedenkveranstaltungen in der Gedenkstätte Buchenwald, im Thüringer Landtag, im Bundestag, zweimal bei Bundespräsident Joachim Gauck. 2011 hat er das Amt des Vize-Präsidenten des lnternationalen Buchenwaldkommitees übernommen. In Yad Vashem und in Deutschland ist er immer wieder als Zeitzeuge gefragt. Vor seiner Weiterreise zur zentralen Gedenkveranstaltung zum 69. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald am 11. April 2014 erzählt er am 9.4. Wiehler Schülern von seinen Erfahrungen im Holocaust, veranschaulicht durch zahlreiche Bilder aus seinem Leben.