Fachtagung des Demenz-Servicezentrum im Seniorenzentrum Bethel: Auf dem Weg zur demenzsensiblen Kirchengemeinde

(22. April 2015) Die Fachtagung begann mit einem Gottesdienst für Menschen mit und ohne Demenz. Pfarrer Kurt Fischer stellte den Tagungsgästen dar, wie humorvoll und anschaulich ein Gottesdienst sein kann, der für alle Gottesdienstbesucher eine Bereicherung darstellen kann.
Bekannte Lieder und Bibeltexte mit anschaulichen Beispielen und verständlicher Gestik machten die Andacht zum Erlebnis. Zum Abschluss bekam jeder noch eine Karte mit einem aus Händen geformten Herz als Symbol für die Liebe mit.

Etwas Symbolisches aus dem Gottesdienst mitnehmen, was bei den Menschen nachwirken kann, empfiehlt auch Pfarrerin Antje Weßler, die als Referentin den Workshop „Gottesdienste und Andachten für Menschen mit Demenz“ gestaltete. Antje Koehler, Dipl. Religions- und Heilpädagogin, organisierte gemeinsam mit Monika Wilhelmi vom Demenz-Servicezentrum die Fachtagung und gab in ihrem engagierten Vortrag wichtige Impulse zur Integration dementer Menschen in Kirchengemeinden. Dabei hob sie hervor, dass für Menschen mit Demenz nicht notwendigerweise nur separate Angebote geschaffen werden müssen, sondern dass es sich vielmehr um die Frage der eigenen Haltung und der Haltung der Gemeinde geht, ob diese Menschen Ausgrenzung erfahren. In ihrem Workshop verhalf sie den Teilnehmern zu eigenen Denkansätzen und nahm sie symbolisch mit auf den Weg zum Ziel.

Zu den Herausforderungen in der Altenheimseelsorge lud Elmar Trapp, Pastoralreferent und Religionsbeauftragter für Altenheimseelsorge, seine Tagungsgäste ein, die eigenen Vorstellungen zur Seelsorge zu ergründen. Beatrice Döhner, Fachdozentin für Gerontopsychiatrie und Gestalttherapeutin, ermunterte die Teilnehmer ihres Workshops zu Geburtstags- und Krankenbesuchen bei Menschen mit Demenz. Neben ganz praktischen Beispielen zum Umgang mit den dementen Menschen hob sie die besondere Situation der Angehörigen im häuslichen Umfeld hervor.

Mit seinen abschließenden Worten griff Diakon Dietmar Frey das Gesamtthema noch einmal auf und wünschte den Teilnehmern mit einem passenden Segen aus dem 4. Jahrhundert eine gute Heimreise. Die kostenfreie Tagung wurde von den Gästen gut angenommen. In kurzen Zwischengesprächen war zu hören, dass einige Teilnehmer gute Ideen für ihr weiteres Vorgehen mitnehmen konnten und eine Chance für den Weg zur demenzsensiblen Kirchengemeinde sehen. Die Motivation ist schon da, erste Schritte zum Anfang zu machen. Auf geht’s!

Andrea Grote