Ometepe-Neujahrsempfang 2016: Begegnung steht an erster Stelle

(12. Februar 2016) Wieder einmal hatten Michael und Monika Höhn zum „Ometepe“-Neujahrsempfang eingeladen – über hundert Freunde, Förderer und Vertreter von Institutionen kamen zum jährlichen Treffen im Victor’s Hotel in Gummersbach. Eine Begegnung eines „kreativen Netzwerkes“, wie Michael Höhn gleich zu Anfang sagte, denn hier treffen sich Menschen, die „sich irgendwie alle um unsere eine Welt kümmern“.
Die Referenten. Von links: Jürgen Knabe, Monika Höhn, Norman Paizano, Ulrich Stücker, Michael HöhnDie Referenten. Von links: Jürgen Knabe, Monika Höhn, Norman Paizano, Ulrich Stücker, Michael Höhn „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ – diesen Satz von Martin Buber stellte Monika Höhn als Motto über ihre Ansprache.

1993 begann das Projekt durch die Neugier auf das Land Nicaragua, durch die sie das Leben der ärmsten Bevölkerung hinter dem Vulkan Maderas auf der Insel Ometepe kennenlernten. Dem heutigen Projektleiter vor Ort – Alcides Flores – begegneten Michael und Monika Höhn damals, und der sagte: „Gesundheit und Bildung ist das, was unsere Bevölkerung dringend braucht“ sowie „eine Einrichtung für Kinder mit Behinderung“. Heute sind über das Projekt Ometepe 21 nicaraguanische Mitarbeiter beschäftigt, eine Schule konnte gebaut werden, es gibt Studienförderungen und inzwischen wurden durch das Projekt mittlerweile 192 Steinhäuser – die meisten mit Latrinen – gebaut und vieles mehr. Es wird an der Hilfe zur Selbsthilfe gearbeitet. Ökumenische und parteiübergreifende Zusammenarbeit lag Höhns von Anfang an am Herzen. Durch viele kreative Ideen und unterschiedliche Aktivitäten – wie Sponsorenläufe an Schulen, Benefiz-Konzerte oder die Aktion „Gold für Ometepe“ bei der Zahngold gesammelt und gespendet wird - können jährlich mehr als 100.000 Euro an Spendengeldern überwiesen werden. Im Kirchenkreis An der Agger ist auch der Fachausschuss für das Ometepe-Projekt angesiedelt, der aus acht Personen besteht. Superintendent Jürgen Knabe schaute mit einem dankbaren Blick auf die Hilfe und Unterstützung im Zeichen der Mitmenschlichkeit in den vergangenen Jahren. Insbesondere die Bildung trage dazu bei, sich in einer komplexen Welt zu orientieren. Die Menschen erhalten dadurch Kompetenz und können sich weiter entwickeln. Die „Schule der Hoffnung“ (escuela de la esperanza) auf Ometepe gebe jungen Menschen gute Startbedingungen für ihr Leben. Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker, betonte die Notwendigkeit der Integration vor Ort. Gerade Menschlichkeit und Nächstenliebe fördern die Integration – „das Projekt Ometepe und die Initiatoren leben beides“, betonte er. Norman PaizanoNorman Paizano Einen Bericht über seine Zeit in Nicaragua gab Norman Paizano aus Dresden. Er war im Rahmen seines Studiums in Nicaragua, wo sein Vater aufgewachsen ist und besuchte erstmals dessen Heimat. So konnte er informative und anschauliche Eindrücke zur medizinischen Versorgung geben, die er durch seinen Einblick im Rahmen des Praktikums dort erhalten hatte. Einen Einblick in das Leben auf der Insel und in das Projekt dort erhalten auch junge Menschen, die Freiwilliges soziales Jahr auf der Insel leisten können. Oder die, so wie Krankenschwester Kristina-Lena Engelberth aus Wiehl, dorthin reisen, um Land und Leute kennen zu lernen. Auf Anraten von Höhns, schaute sie sich derzeit auch dort das Projekt vor Ort an. Gemeinsam mit Projektleiter Alcides Flores konnte sie an diesem Abend über Skype zugeschaltet werden und mit allen die wunderbare Musik der lateinamerikanischen Gruppe „Zanate“ aus Köln hören, die den Abend musikalisch begleitete. Die Gruppe „Zanate“ aus KölnDie Gruppe „Zanate“ aus Köln „Netzarbeit liegt uns am Herzen“, betonte Monika Höhn. Austausch sei wichtig und vor allem Begegnungen von Menschen, die sich mit ihren Ideen gegenseitig Mut machen. Denn „Menschen benötigen eine zukunftsweisende Entwicklung“. So tauschten sich die Gäste auch nach dem offiziellen Teil noch lange aus an diesem Abend.

Text und Fotos: Vera Marzinski