Bürgermeister Werner Becker-Blonigen zum Ehrenbürger Hems ernannt
Der Partnerschaftsverein hatte sich für das diesjährige Treffen mit den Freunden aus Hem viel vorgenommen. Zwei wichtige Ereignisse boten den Anlass, dem üblichen Familienfest einen besonderen Rahmen zu geben: 10 Jahre Partnerschaft Wiehl - Hem, 40 Jahre Elysée-Vertrag, der den Beginn der deutsch-französischen Freundschaft nach dem Krieg dokumentierte.Das Partnerschaftstreffen begann am Freitagabend im Sparkassenforum mit der Eröffnung der Ausstellung einer Bilderserie zum Thema Partnerschaft von Andreas Arnold und Schülern der Bielsteiner Realschule mit ihrem Lehrer Eckhard Pfiffer.
Vor einer großen Anzahl geladener Gäste referierte anschließend Prof. Dr. Rudolf von Thadden, Koordinator der deutsch-französischen Beziehungen der Bundesregierung, zum Thema "Die deutsch-französischen Beziehungen im Umfeld des 40. Jahrestages des Elysée-Vertrags". Man hätte ihm noch lange mit Begeisterung zuhören mögen, bekannten einige Besucher anschließend. Und das, obwohl der Referent seine Meinungen und Ansichten in zwei Sprachen ausdrückte.
Auf Anregung des Hemer Bürgermeisters Vercamer trafen sich am Samstagmorgen Hemer und Wiehler Ratsmitglieder zu einer ersten gemeinsamen Sitzung. Diese Sitzung verdeutlichte das Vorhaben der beiden Städte, die partnerschaftliche Zusammenarbeit auf kommunalpolitische Themen und den Austausch von Erfahrungen auszudehnen, aber auch den Fortbestand der freundschaftlichen Beziehung durch die nachdrückliche Aktivierung junger Leute zu sichern. Nach einer von Gemeinsamkeit und gegenseitigem Bemühen gekennzeichneten Sitzung, war das allgemeine Urteil positiv und lässt auf mehr kommunalpolitischen Kontakt hoffen. Ein Besuch bei den Siebenbürger Sachsen in Drabenderhöhe bot den Franzosen ein Beispiel gelungener Integration, das von ihnen mit Bewunderung aufgenommen wurde, zumal ihnen aus der eigenen Erfahrung die Schwierigkeiten bekannt sind.
Höhepunkt des Festwochenendes war - wie gewohnt - das große Familienfest in der Wiehltalhalle. Viele waren gekommen, unter ihnen ca. 100 Gäste aus Frankreich, und Bürgermeister Godinho aus Aljustrel in Portugal mit zwei Begleitern. Das Programm sprengte fast den Rahmen: Ansprachen der Offiziellen, zeitweise in drei Sprachen und Übergabe der Gastgeschenke hüben und drüben, unerwartete Tanzeinlagen der mittelalterlich gekleideten Gäste aus Hem, Musik vom Schulorchester des Gymnasiums und vom Marienhagener Gospelchor "Celebration". Ganz besonders angetan waren die Franzosen von den Drabenderhöher Spatzen, die den Abend auf köstliche Weise eröffneten. Und natürlich von den Darbietungen der Tanztruppe Binder, die unter tosendem Beifall u.a. "zum letzten Mal" den berühmten Can-Can tanzte. Bürgermeister Vercamer lud die Wiehler zur Feier des 1000-jährigen Bestehens der Stadt Hem im September nach Hem ein und erntete damit großen Beifall. Begeisterung und Hunger hielten sich schließlich offensichtlich die Waage, bis endlich das Büffet eröffnet wurde und einen wahren Ansturm auslöste.
Bei strahlendem Sonnenschein und gut gelaunten Besuchern gab es am Sonntagmorgen ein kleines Volksfest, dessen Höhepunkt die Taufes des bisher unbenannten Brunnen - Platzes mit den "Sorbischen Schönen" auf den Namen Hem-Platz/ Place de Hem bildete. Die Bürgermeister verlasen und unterschrieben eine Charta, in der noch einmal der Wille zur Freundschaft und zur Vertiefung der partnerschaftlichen Beziehung zwischen Hem und Wiehl bekundet wurde. Völlig überrascht und tief beeindruckt nahm Bürgermeister Becker-Blonigen den goldenen Taler und die damit verbundene Ehrenbürgerschaft der Stadt Hem aus den Händen Bürgermeister Vercamers entgegen.
Auf dem kleinen sonntäglichen Markt anlässlich des Partnerschaftsfestes fanden sich viele Interessenten sowohl für nordfranzösische Spezialitäten als auch für die vom Wiehler Partnerschaftsverein erstellte Broschüre und den von der Post zu diesem Doppeljubiläum herausgegebenen Sonderstempel..
Am Ende dieses langen Wochenendes waren Gäste und Gastgeber davon überzeugt: Die deutsch-französische Freundschaft lebt mehr als je zuvor - vor allem die zwischen Hem und Wiehl .
Bilderserien
Fotos: Christian Melzer