Kurzweiliges Dixieland-Vergnügen mit der Cologne Dixieland Company

(20. März 2009) Ihr Name ist Programm - die Cologne Dixieland Company spielt den Dixie und das in eingängigem Sound, der das Publikum begeistert. Mit einem hochgezogenen Ton durch die Posaune, dann einer langsamen Dixiemelodie, die in einen mitreißenden Sound überschäumte, ging am Donnerstagabend in der Burg in Bielstein schon beim ersten Stück die Post ab.
Cologne Dixieland Company - Foto: Christian MelzerCologne Dixieland Company - Foto: Christian Melzer Trompeter und CDC-Conferencier Werner Velte bat das Publikum: "Beruhigen sie sich wieder!". Nicht nur mit diesem Spruch sorgte er für Lacher beim Publikum.

Die 1978 in Köln gegründete Band ist ein Dixieland-Sextett, zu dem neben Werner Velte Posaunist und Sänger Manfred Zander, Banjo- und Gitarrenspieler Wilfried Schubert, Bassist Bernd Türner, Schlagzeuger Michael Buschmann und der junge Mann mit Altsaxophon und Klarinette - Christian Schmidt - gehören. Durch ständige Weiterentwicklung haben die sechs Musiker ihren unverkennbaren Stil gefunden, der sie bei ihrem Publikum und ihren Fans so beliebt macht.

Die Stilrichtung des Dixieland entwickelte sich in den 1910er Jahren aus der Nachahmung des New Orleans Jazz durch weiße Musiker und verbreitete sich von New Orleans aus nach Chicago und New York. Beim Dixie findet das "Call and Response" eine Art Ruf- und Antwortfunktion Anwendung. Die Rhythmusgruppe ist für das "Time Keeping" - also das Tempo-Halten - verantwortlich. Die Vorrangstellung bzw. Lead-Position der Trompete ist beim Dixieland-Jazz genauso unbestritten wie beim New-Orleans-Jazz. Als weitere Teile der Melodiegruppe bildet die Posaune dafür eine Art Fundamentstimme, und die Klarinette sorgt für eine harmonische Umspielung des Trompeten-Parts. Bei der Cologne Dixieland Company wechselt die Vorrangstellung von Stück zu Stück. Mal führt die beim Stück "Buddy Bolden Blues" extra laut gespielte Trompete an, aber auch die Posaune von Manfred Zander hat ihre Soloparts.

Herausragend das Spiel des jüngsten Bandmitgliedes: der Wuppertaler Christian Schmidt. Viele Jahre war er Mitglied des Jugendsinfonieorchesters der Stadt Wuppertal und wirkte in der Big-Band der Bergischen Musikschule mit und hatte Engagements in vielseitigen Jazz-Ensembles der Musikschule. Seit 2000 bereichert er die Cologne Dixieland Company mit seinem brillanten Spiel auf Altsaxophon und Klarinette - und fügt zwischendurch auch neben dem Dixie ein paar andere hervorragende Jazzklänge ein.

"Strafe mein Prinzchen muss sein" gehört ebenso zum Repertoire der sechs Herren wie "At The Jazzband Ball" oder Scott Joplins "Maple Leave Rag". Selbst meteorologische Ansagen auf Englisch mit Frankfurter Akzent baute Werner Velte zwischendurch ein - passte auch irgendwie gut zu "My Blue Heaven". "Sie dürfen pfeifen, sie dürfen klopfen, aber bitte nicht schunkeln", was auch bei "La Cucaracha"-Klängen irgendwie gar nicht ging. Das Publikum ließ sich von jedem Stück gerne begeistern.

Auch eine Dixie-Ballade hatten die Musiker im Gepäck. "Breeze" war der romantische Teil im Programm. Als Zugabe erst ein Ein-Takt-Stück, aber so wollten sie sich nicht von den Gästen verabschieden und so kam noch ein tolles "Lady Be Good" von der Company.

Die Band überzeugte durch ausgefeilte Arrangements und durch witzige Unterhaltung zwischen den Stücken und ließ damit das Konzert zu einem kurzweiligen Vergnügen werden. Wer noch nicht genug hatte, nahm eine der CDs der Cologne Dixieland Company mit, von der eine 2000 in der Alten Mühle in Dümmlinghausen aufgenommen wurde.

Vera Marzinski

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