Genialer Menschenbeobachter Thorsten Havener beeindruckte bei Literatur in der Burg

(23. September 2009) Er hat Johannes B. Kerner fassungslos gemacht – das hat nach ihm nur Eva Herman geschafft. Fassungslos und beeindruckt waren auch die Gäste im Burghaus in Bielstein am Dienstagabend. Sein Bestseller heißt „Ich weiß was Du denkst“ – in Bielstein verriet er einige Details aus dem Buch und seiner Gabe. Dabei plaudert er nicht aus dem Nähkästchen sondern bot eine Art Einführung in die Psychologie der verbalen und nonverbalen Kommunikation.

Thorsten Havener beeindruckte in der Burg - Foto: Vera Marzinski Thorsten Havener beeindruckte in der Burg - Foto: Vera Marzinski So mancher im Publikum hatte sich möglichst weit nach hinten gesetzt. Noch nie gab es vorab so viele Anfragen nach Plätzen in den letzten Reihen. Doch bereits nach dem Soundcheck war klar: Thorsten Havener konnte ohne jegliche Probleme bis zum letzten Platz gelangen. Und gleich zu Anfang beunruhigte er dann auch noch die Gäste mit einem „Es kommen alle irgendwann dran“.

Es ging um Körpersprache, um Intuition und was ist Realität und was nicht. Wichtig sei, dass Kommunikation mit einem Blick beginne. Richtig aufmerksam etwas wahrnehmen könne man nur mit weit geöffneten Augen. Meist schauen wir jedoch ohne zu sehen und je länger wir etwas sehen, umso ungenauer schauen wir hin. Das testete Havener direkt mal mit den Besitzern von Analog-Uhren, die sollten ohne hinzugucken sagen, wie viele Ziffern auf dem Ziffernblatt zu sehen waren, ob eine Datumsanzeige auf der Uhr sei und ob diese bei der drei oder der sechs auf der Uhr zu finden sei. Viele ratlose und nachdenkliche Uhrenbesitzer saßen in den Reihen. Richtig wahrnehmen, dazu sind große, weitgeöffnete Augen notwendig, die bedeuten nämlich „Ich will viel Information“ – wie bei frisch Verliebten. Zusammengekniffene Augen fokussieren und wollen nur einen Punkt wissen.

Thorsten Havener hat eine besondere Begabung, aus winzigen, oft unterbewussten Verhaltensreaktionen umfassende Informationen zu deuten. „Ich kann Ihnen keine Vokabeln zur Körpersprache an die Hand geben“, gestand er, denn jeder habe seine eigene individuelle Körpersprache. Wichtig sei, auf die Veränderungen zu achten. Dafür sei eben das genaue Hinschauen erforderlich. Unsere Körperhaltung entscheidet auch darüber wie wir uns fühlen. Regen wir uns beispielsweise beim Autofahren über andere auf, sollte man sich selbst zuzwinkern – „Das ist so doof, dass man lachen muss – und man kann sich nicht mehr aufregen.“ Auch sei der erste Gedanke nicht immer der beste Gedanke. Wir bleiben in der Regel bei der einmal getroffenen Entscheidung, aber oft ist es sinnvoll zu wechseln und flexibel zu sein.

Thorsten Havener ist durch Fernsehauftritte, seine Bühnenshow und Seminare inzwischen einem Millionenpublikum als der „Gedankenleser“ bekannt. Selbst Stefan Raab war sprachlos beim Auftritt in seiner TV-Sendung. In seinem Buch und auch bei der Bühnenshow lässt Thorsten Havener sich erstmals in die Karten gucken und verrät einige seiner faszinierenden Techniken. Der 37-Jährige stammt aus Saarbrücken und ist nach Studium an den Universitäten von Saarbrücken und Monterey/Kalifornien Diplom-Übersetzer für Englisch und Französisch. Während seines Studiums dolmetschte er den Vortrag eines Professors – da wusste er mit einem Schlag intuitiv, was dieser Professor als Nächstes tun würde, ob Themawechsel oder wann er Pro und wann Contra aufzeigte. Durch langes Schulen seiner Intuition hat der gute Beobachter das „Lesen der Menschen” schließlich so perfektioniert, dass er heute damit auftritt und die Menschen in seinen Bann zieht.

So auch in Bielstein - das Publikum wurde immer mal wieder mit einbezogen, ob bei einem Münzratespiel oder der Wahl eines Umschlages in dem Geld sein sollte. Beeindruckend auch der Part, bei dem drei Gäste jeweils in einem Buch einen Buchstaben, ein langes Substantiv und ein einzelnes Wort wahllos rauspicken sollten. Und er hatte in den meisten Fällen genau die richtige Lösung. So wählte der teilnehmende Herr tatsächlich in seinem Buch das Wort „Konzertmeister“ – was Thorsten Havener zur Verblüffung aller auf das Flipchart schrieb. Mit verbundenen Augen, die zusätzlich noch mit Münze und Klebeband absolut blickdicht gemacht wurden, ließ er sich von einer jungen Frau durchs Publikum führen, die Gegenstände von den anderen Gästen auswählte. Ob CD-Hülle, Fächer oder Nagelschere – er wusste bei allem in kürzester Zeit ohne die Dinge zu berühren, was es war. Ein verblüfftes Publikum – von dem viele sich den Bestseller mitnahmen, um zu Hause den Dingen auf die Schliche zu kommen – verließ die Burg nach einem kurzweiligen, beeindruckenden Abend.

Vera Marzinski

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  • Thorsten Havener beeindruckte in der Burg
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Fotos: Vera Marzinski