Posaunist Olaf Ott arrangierte „Book of Songs“ mit Stücken von John Dowland für vier Posaunen. Gemeinsam mit Dr. Christhard Gössling, Thomas Leyendecker und Jesper Busk Sörensen präsentierte der Solo-Posaunist der Berliner Philharmoniker das Arrangement in brillanter Weise. Eine „Suite for Brass“ des italienischen Komponisten Giovanni Battista Pergolesi mit dem Gesamt-Ensemble war ein besonderes Highlight an diesem Abend. Auf eine zart anmutende „Gavotta“ ging es hier pompös mit dem „Vivo“ und tief durchdringenden Posaunenklängen weiter.
Nach der Pause fünf berauschende Stücke mit der „Homage to the Noble Grape“ des englischen Komponisten Goff Richards. Von „Champagne“, über „Chablis“ und „Chianti“, dem „Hock“(englische Bezeichnung für deutschen Weißwein vom Rhein) bis zum schweren spanischen Wein „Fundador“ prickelte es. Beim „Hock“ ließ Alexander von Puttkamer die tiefsten Töne seiner Tuba erklingen und im letzten Part der Hommage entführte die Musik das Publikum in eine Stierkampfarena.
Die fünf Trompeter: - Tamás Velenczei, Guillaume Jehl, Georg Hilser, Martin Kretzer und Martin Wagemann -, fünf Posaunisten – Christhard Gössling, Olaf Ott, Thomas Leyendecker, Jesper Busk Sörensen und Martin Reinhardt -, Alexander von Puttkamer an der Tuba und Hornistin Sarah Willis begeisterten mit jedem Teil ihres Konzertes.
Big Band Feeling zauberten sie mit der „Glenn-Miller-Story“ aufs Schlossgelände. Hervorragend arrangiert von Olaf Ott ging ein swingendes Stück nach dem anderen ineinander über. Mit „Moonlight Serenade“ oder auch „In the mood“ zeigten sie einen weiteren Teil ihres breitgefächerten Spektrums. Als Zugabe präsentierten sie dem begeisterten Publikum die „Horse Guard Parade“ von Gordon Langford. Christine Fischer Das Kontrastprogramm zur Klassik bot Christine Fischer. Die fünfzehnjährige Wiehlerin sang fünf Stücke sehr souverän mit viel Pep und verzauberte mit ihrer natürlichen Art. Sieben Jahre spielt sie bereits Querflöte und war zweimal bei „Jugend musiziert“ im Bundeswettbewerb mit diesem Instrument – vor zwei Jahren begann sie mit Gesangsunterricht und erreichte in Kategorie Gesang (Pop) beim diesjährigen Bundeswettbewerb einen hervorragenden 2. Platz.
Kulturkreisvorsitzender Dr. Erwin Kampf zitierte Yehudi Menuhins Satz „Musik spricht für sich selbst – vorausgesetzt man gibt ihr eine Chance“ zur Begrüßung der Konzertgäste und Ankündigung der jungen Nachwuchskünstlerin. Die bot einen überzeugenden Auftritt mit Carole Kings „You’ve got a friend“, „You belong with me“ von Tailor Swift, einem a-capella gesungenes Stück aus dem Film „Notting Hill“ sowie der „Pearl Harbor“-Filmmusik „There you’ll be“. So bemerkte Brassissimo-Posaunist Dr. Christhard Gössling: „Der Schnitt von Pearl Harbor zu Händel ist sehr gewagt – aber gut gelungen“. Ein abwechslungsreicher Abend, mit hervorragender Musik, bei perfektem Wetter im exquisiten Ambiente – Klassik Open Air 2010.
Vera Marzinski
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Fotos: Christian Melzer