Radio Mafia(show) übernahm das Burghaus Bielstein

(24. März 2012) Mit fünf Celli, origineller und ungewöhnlicher Präsentation, brillantem Spiel und viel Komik präsentierte am Donnerstagabend die „Cello Mafia“ Mit fünf Celli, origineller und ungewöhnlicher Präsentation, brillantem Spiel und viel Komik präsentierte am Donnerstagabend die „Cello Mafia“ ihr Programm: "Die große Cello Mafia Radioshow"! Als Sonnenbebrillte Mafiosi nahmen sie die Gäste im Burghaus Bielstein erstmal als Geisel. Nicht umsonst hatte Kulturkreis-Geschäftsführer Hans-Joachim Klein schon ein wenig ängstlich die Dame und die vier Herren angekündigt.
Foto: Christian MelzerFoto: Christian Melzer Spannung vorprogrammiert. Würden die Fünf am Radiostandort Burghaus über ihren Sender für den Obermafiosi, der sich immer mal wieder telefonisch meldete, die Machtverhältnisse ändern können? In dieser Rahmenhandlung spielten sich das Schauspiel und natürlich auch das Musikprogramm ab. Als professionelle Sprengmeister der Genre-Genzen boten sie schon beim „Mafia-Medley“ Musikstücke aus diversen Stilrichtungen. Keine seichte Unterhaltung sondern clevere musikalische Arrangements. Spätestens bei „Hotel California“ von den Eagles war die brillante Virtuosität des Ensembles nicht mehr überhörbar.

Perfekt inszeniert, mit immer neuen Einlagen und einer spannenden Rahmenhandlung verging der Abend mit der „Cello Mafia“ wie im Flug. Gespannt warteten die Gäste darauf, was die Fünf als nächstes mit dem Mafia-Boss besprechen würden. Zwischendurch Werbe- und Nachrichtenblöcke – wie ja beim Radio üblich. Zudem eine Radiosoap – „Die Liebe und die Rose“ – mit passenden musikalischen Einlagen: Die Sekretärin Julia, verliebt in den Chef. Der adelige Kunde verliebt in die Sekretärin. „Oh Mandy“, der Titanic Theme-Song “My Heart Will Go On” oder “Country Roads” -nicht nur in der üblichen Variante sondern zur Melodie von “Kalinka” – abwechslungsreicher ging es kaum.

Seit über 20 Jahren treibt die „Cello Mafia“ ihr Unwesen – Tobias Melle gründete sie 1988. Und seit etwa zehn Jahren treten sie in dieser Besetzung auf: Stefanie Kammerlander, Emil Bekir, Michael Weiß, Thomas Wollenweber und Gründer Melle. Der verbindet außerhalb des Mafia-Komplotts als Fotograf gefühlvolle Musik mit grandiosen Bildern in seinem Projekt "Sinfonie in Bildern". Die Lady des Quintetts ist als Kammermusikerin sowohl im E- als auch im U-Bereich aktiv. Emil Bekir spielte an der „Opera de Paris“ und in der Tonhalle Düsseldorf. Thomas Wollenweber studierte u.a. am Richard-Strauss-Konservatorium in München und ist Mitglied in Ensembles wie "Cello Mellow" oder "Erato Ensemble". Michael Weiß spielte auf diversen Kammermusikfestivals und ist ebenfalls in weiteren Projekten tätig. Alle Ensemblemitglieder weisen ein breites musikalisches Spektrum auf, was sich auch in ihrem Wirken bei der „Cello Mafia“ widerspiegelt.

Bei “der großen Cello-Mafia Radioshow“ kam selbst ein Cello-Rap fürs I-Phone ins Repertoire. Auch die Volksmusik fehlte nicht. Schorsch und Zenzi (Michael Weiß und Stefanie Kammerlander) schmissen sich dabei „nette“ bayrische Schimpfwörter an den Kopf – die “Cello Mafia“ reiste auch extra auch München nach Bielstein an. Zum guten Schluss stellte sich heraus, dass das Radioprogramm gar nichts für die Mafia gebracht hatte und der Ober-Mafiosi nunmehr aus dem „Sing-Sing“ anrief: Sie hatten dummerweise einen Tag zu früh gesendet. Kein Problem für die fünf – auf einen Wechsel zu Radio Vatikan, mit gregorianischem Gesang konnte somit abschließend nur noch ein „Always look on the bright sight“ kommen. Viel Slapstick, grandiose Musik, abwechslungsreiches Programm mit einer witzigen Handlung – ein mehr als vortrefflicher Abend.

Vera Marzinski

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