Oberwiehler Dorfaktionstag: Sonnige Schatzsuche – da fand jeder seinen „Schatz“

(11. Juni 2012) „Nimm etwas, gib etwas, trage dich in das Logbuch ein“. So lautet eine Regel beim „Geocaching“. Seit einigen Jahren erfreut sich diese moderne Art der Schatzsuche weltweit immer größerer Beliebtheit. Da die Oberwiehler zwar großen Wert auf Tradition und Heimatpflege legen, aber auch Neuerungen aufgeschlossen gegenüber stehen, baute das Planungsteam das Geocaching in den diesjährigen Dorfaktionstag ein.
Mit Oliver Schlömer, einem Geographie-Studenten, der an der Biologischen Station seine Examensarbeit zum Thema „KulaCaching – erlebe die Geschichte Oberwiehls“ schrieb, war schnell ein passender Referent gefunden. Er führte drei Gruppen von Kindern und Jugendlichen mit Hilfe mehrerer GPS-Geräte zu besonderen Punkten in Oberwiehl, an denen sich die „Caches“ (Schätze) befanden und wies dabei auf Besonderheiten der Kulturlandschaft hin, z.B. auf die Gehöft-Struktur des alten Ortskerns, den Eichenkamp und eine Streuobstwiese sowie Fabriken und Dorfteich. Weitere Stationen gibt es auf einer großen Tour zu entdecken. Besonders eindrucksvoll dabei: der Geocaching-Koffer incl. Stethoskop vom Profi-Geocacher Stefan Kahler. Die sich anschließende traditionelle Schnitzeljagd-Schatzsuche mit Hinweisen in Form von gemalten oder gelegten Pfeilen und dem ein oder anderen Irrweg brachte die Kinder ebenso in Bewegung.

Nach dem musikalischen Auftakt durch den Posaunenchor Remperg wurden Paula Knotte und Jan Philipp Sträßer als „Paula und Herbert“ mit Hilfe historischer Kostüme in die Kindheit vor 120 Jahren versetzt. Sie verglichen kurz ihren „Alltag und Freizeit“ mit unserer Lebenswelt heute. Die „echten Senioren“ Elfriede Köster und Ernst Weller hatten bereits im Vorfeld aus dem Nähkästchen geplaudert und ihre Freizeitbeschäftigungen aus Kindertagen verraten, die genug Überraschungen für Fragen im Dorf-Quiz boten.

Auf Sträßers Wiese herrschte bei sonnigem Wetter eine entspannte Atmosphäre. Dort wurde das Motto des Dorfaktionstages mit Leben gefüllt: „Freizeit früher und heute – Spiele auf der Wii-se“. Am Feuer zeigte Jörg Decker, wie aus frischen Haselruten gemusterte Stöcke geschnitzt werden konnten, an denen später der Stockbrotteig geröstet wurde. Währenddessen unterhielt Tommi van Kerkom mit Gitarre und Gesang nicht nur die fleißigen Schnitzer. Auch die Erwachsenen fühlten sich in ihre Kindheit zurückversetzt und sangen kräftig mit, wenn sie sich noch an den Text erinnern konnten. Viele Eltern nutzten die Gelegenheit, selbst noch einmal das Laubsägen auszuprobieren – für einige Mütter war es sogar eine Premiere am Sägeblatt. Die Handwerker aus der Bastelstube erklärten wie immer geduldig, dass es beim Laubsägen weniger auf Kraft als auf Gefühl ankommt. Als Renner bei den weiteren Aktivitäten für die Kinder erwies sich das „Apfelschnappen“. Das Gelächter sowohl bei den Zuschauern als auch bei den „Schnappern“ war groß, aber die Haare trockneten bei den warmen Temperaturen nach dem Tauchbad schnell wieder. Die Grundschule Oberwiehl unterstützte die Spielstationen mit Material. Deshalb kam nicht nur der Wurfigel den Schulkindern bekannt vor. Die lebenden Tiere – Eseldame „Bella Donna“ und Shetland-Pony „Hannibal“ sowie einige freundliche Familienhunde ließen sich striegeln und streicheln.

Bei so vielen Aktivitäten bekamen die großen und kleinen Besucher Appetit und ließen sich die leckeren Waffeln, den selbstgebackenen Kuchen oder die Grillwürstchen schmecken. Das unermüdliche Bewirtungsteam erfüllte wie gewohnt die Wünsche der Gäste.

Ebenfalls Tradition hat die Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen: Die Löschgruppe Oberwiehl der Freiwilligen Feuerwehr präsentierte einen Feuerwehrwagen und ermöglichte so das Zielspritzen und Schlauchkegeln unter Anleitung von Ronny Müller und André Baumgarten.

Bei der Abschlussrunde wurden die Sieger des Dorf-Quizes gezogen und bekamen ihre Preise ausgehändigt. Alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer durften sich aus der „Schatzkiste“ bedienen sowie einen kleinen Buchsbaum für den heimischen Garten mitnehmen.

Damit war der Dorfaktionstag „eigentlich“ beendet. Wenn nicht ein Rest Stockbrotteig übrig geblieben wäre…! Dieser führte dazu, dass sich einige Oberwiehler am Abend erneut am Lagerfeuer trafen. Mit Stockbrot und Gitarrenklängen ging der aktionsreiche Samstag so spät wie noch nie zu Ende.

Stefan Jacob

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Fotos: privat