Boogie Woogie in the (Burg)house

(21. September 2012) Mit “Ladies and gangsters” begrüßte Michael Arlt das Publikum im Burghaus Bielstein am Donnerstagabend. Eine Boogie-Woogie-Party vom Feinsten erwartete die Gäste. Denn: „B.B. & The Blues Shacks“ sind Boogie & Blues pur!
Foto: Christian MelzerFoto: Christian Melzer Seit 23 Jahren besteht die Band und noch vor drei Jahren spielten sie in Wiehl bei den Internationalen Wiehler Jazztagen. Die fünf Jungs sind richtig „retro“ und richtig gut. In Bielstein spannten sie einen großen Bogen von den klassischen, traditionellen Bluesnummern zum 60er Jahre Soul. Wenn die fünf Jungs von „B.B. & The Blues Shacks“ spielen, fangen die Füße an zu wippen und der Abend wird von Anfang bis zum Ende ein Erlebnis. Das liegt an ihrer Spielfreude, der tollen Musik und dem unverkennbaren Sound. Sie können laut und ganz leise – und dann wird es mucksmäuschenstill. Auch bei Al Greens „Lay it down“. Zum Schluss gab es noch was Heftiges für die Hüften mit “Suger Babe” – viel Rock’n Roll als Zugabe.

Sie nehmen den Zuhörer mit. Sowohl mit einem gefühlvollen „I take care of you“ von Bobby Blue Bland oder auch mit einem druckvollen “Foul me” – ein Stück der neusten CD. Die haben sie letztes Jahr in Wien eingespielt. „Come Along“ ist mittlerweile das sechste Album. Und live sind sie zudem sowieso klasse: Sie spielten in Dubai, auf dem Doheny-Festival in Los Angeles und beim Byron-Bay-Festival in Australien mit Künstlern wie Bob Dylan, B.B. King und Elvis Costello vor Zehntausenden. Mit großem Erfolg!

Ein breites Altersspektrum hatte sich am Donnerstagabend im Burghaus versammelt und besonders die älteren Gäste gingen richtig mit bei der Musik. Sänger Michael Arlt fing sie irgendwie alle ein mit seinem Charme. Auch der vor einigen Jahren aus der Band heraus entstandene „Männergesangsverein“ sorgte für viel Begeisterung. Bernhard Egger und Andreas Arlt bildeten diesen Backround-Chor mit einem 50er Jahre „Doowap“. Die Gäste johlten schon nach den ersten Tönen.

Michael Arlt ist die Stimme der Band, das Sprachrohr. Seine Mundharmonika gibt der Band eine zusätzliche Klangfarbe. Mit ihr läuft er zur Höchstform auf - dabei ist er immer für eine Überraschung gut. Da hält er schon mal einen Ton unglaublich lange an oder spielt mit geschlossenen Augen als sei er ganz woanders.

Andreas Arlt gilt seit Jahren als einer der besten Bluesgitarristen in Europa. Für ihn liegt die Kunst im Wesentlichen, der Betonung an der richtigen Stelle, den kompakten und gefühlvoll bis energiegeladenen Soli. Und davon ließ er einige in Bielstein hören. Dennis Koeckstadt setzte an Klavier und Orgel gekonnt seine Akzente. Bassist Henning Hauerken und Schlagzeuger Bernhard Egger lieferten den Drive und Groove, den man noch vom Konzert mit nach Hause nehmen konnte.

Vera Marzinski

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