Die Reiseroute ging quer durch Siebenbürgen. Von Hermannstadt über Mediasch, Kronstadt, Schäßburg nach Klausenburg. Dass auf dieser Rundreise auch kleinere Ortschaften, z.B. Michelsberg, Heltau, Neppendorf, Frauendorf, Rosenau, Birthälm..., angefahren wurden, rundete den Gesamteindruck ab. Überall kam es zu Begegnungen mit Menschen - ob in einflussreichen Positionen oder "nur" Kirchhüter - mit unvergesslichen Gesprächen. Die Gastfreundschaft der Siebenbürger stellte sich überall sinngemäß heraus: "Sei willkommen guter Freund hier im Herzen des Landes, wo der Boden so reichlich Früchte tragen könnte und die Menschen dich mit Brot und Salz empfangen." Wiehler Ratsvertreter in Siebenbürgen Bei den Gesprächen mit den Bürgermeistern, in Hermannstadt Klaus Johannis, in Mediasch Daniel Tellmann, in Kronstadt mit dem Bürgermeisterkandidaten Wolfgang Wittstock, ging es vorwiegend um die anstehende Kommunalwahl. Aber auch allgemeine, soziale und wirtschaftliche Probleme wurden nicht ausgespart. Alle Genannten sind Mitglieder des Deutschen Demokratischen Forums. Dieses Forum hat sich die Förderung und Bewahrung Siebenbürger Tradition zum Ziel gesetzt. Hier setzt sich also eine Gemeinschaft in dem Vielvölkerstaat Rumänien für eine deutsche Minderheit ein.
Der Empfang beim Bischof Dr. Christoph Klein im Bischofspalais in Hermannstadt wurde zu einem besonderen Erlebnis. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand der dramatische Verlust von Mitgliedern der evangelischen Kirche nach der Wende ab 1990 und die damit verbundenen Schwierigkeiten. Dazu kommen die Folgen der demografischen Entwicklung. Immer noch verlassen die Jungen das Land und die Alten bleiben zurück. Diese Problematik stand auch immer wieder in Gesprächen mit Pfarrern einiger Kirchen im Mittelpunkt. "Wie sollen wir das kirchliche Leben mit den wenig Verbliebenen organisieren? Wie sollen wir die Kirchen - die immer der Lebensmittelpunkt der Siebenbürger Sachsen waren - erhalten?", waren die zentralen Fragen.
In kaum einer anderen Kulturlandschaft Europas hat sich der 1529 von Martin Luther verfasste Choral "Ein' feste Burg ist unser Gott, ein' gute Wehr und Waffen" architektonisch und heute noch sichtbar so sehr niedergeschlagen wie in Siebenbürgen. Hier entstanden aber etwa 300 stark befestigte Kirchenburgen im Siedlungsgebiet der Sachsen. Heute sind noch etwa 140 in unterschiedlichen Erhaltungszuständen vorhanden. Insbesonders die vielen wunderschönen Kirchen, z.B. die Schwarze Kirche in Kronstadt, aber auch Kirchenburgen wie Birthälm, Tartlau und Honigberg prägten Siebenbürgen in charakteristischer Weise. Sie sind Spiegelbild der wechselvollen Geschichte. Diese Kirchen sind fast alle Baudenkmäler aus dem Mittelalter. Die Gründungen im Burzenland sind auf den Deutschen Ritterorden im 13. Jahrhundert zurückzuführen.
Der bekannte Bildhauer Willi Fabini zeigte den Wiehlern "seine Stadt" Schäßburg. Prof. Schreiber von der Universität führte durch Klausenburg. Wiehler Ratsvertreter in Siebenbürgen Wiehler Bürger haben die ehemalige Heimat der Siebenbürger aus Drabenderhöhe in Siebenbürgen in Rumänien kennen gelernt. Tief beeindruckt und bewegt sind sie zurück gekommen. Sie konnten auch feststellen: In Siebenbürgen weiß fast jeder, wo Drabenderhöhe ist. Dass der genannte Ortsteil zu Wiehl gehört, muss man allerdings manchmal erklären.
Enni Janesch, Wilfried Bast, Udo Kolpe
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Fotos: Udo Kolpe