Die aktuelle Vizelandrätin, Ursula Mahler (TV Klaswipper), war ganz privat der Einladung gefolgt und erhielt ihr Buchgeschenk dafür, dass sie so oft in ihrer Funktion die Siegerehrung vorgenommen hatte und sich aber jeweils vorher die Zeit nahm mit zu wandern.
Werner Hartmann (TV Bickenbach), heute 88 Jahre alt, war am Sonntagmorgen der älteste Aktive, einer der ersten am Start und wanderte 10 Kilometer, bevor er im gemütlichen Teil für sein vergangenes Engagement als Wanderwart sein Dankeschön erhielt.
Bei Wolfgang Hoppe und Helmut Zündorf (beide TV Rodt-Müllenbach) bedankte sich der Verbandsvorstand für die jahrelange Treue als Aktive, die kaum einen Wandertag versäumt hatten.
Gustav Kleinjung (TV Hülsenbusch) und Ewald Prill (TuS Elsenroth) galt der Dank für ihre stille, zuverlässige Arbeit im Hintergrund beim ausrichtenden Verein.
Ute Klein, Vorstand Verwaltung und Fachwartin Wandern im Turnverband Aggertal Oberberg, überreichte anlässlich des 20. Verbandswandertages des Turnverbandes Aggertal Oberberg von 1884 e.V., als Dankeschön den Druck einer Original-Radierung des Wuppertaler Künstlers Wolfgang Schmitz an die Volksbank Oberberg eG. Im Jahr 1979 hat Wolfgang Schmitz diese Turn-Impressionen gezeichnet und die limitierte Auflage des Druckes von 30 Stück handsigniert. Die Volksbank Oberberg eG erhielt Nr. 26/30 zur Erinnerung an die langjährige, konstruktive Zusammenarbeit. Ute Klein gab das Präsent in die Hände von Thomas Knura, Leiter Unternehmenskommunikation und Pressesprecher bei der Volksbank-Hauptstelle in Wiehl, mit dem Wunsch „die Volksbank möge einen schönen Platz in der Hauptstelle Wiehl der Volksbank Oberberg für den Druck finden“.
Bis zur Siegerehrung unterhielt Musiker Kurt Mauter (Nümbrecht) die Wanderer im Biergarten vor der Turnhalle Ennenfeldstraße mit Schifferklavier und Gesang; oft stimmten die Wanderer gesanglich ins reichhaltige Liedrepertoire ein.
Um 14 Uhr war die Auswertung abgeschlossen und die Sieger konnten geehrt werden: Zunächst erhielt der teilnahmestärkste Verein von 2013, SSV Nümbrecht Turnen, den Erinnerungspokal aus den Händen der Vizelandräte Prof. Dr. Friedrich Wilke und Ursula Mahler, denn Wilke holte sich die Kollegin an die Seite und kreierte die einmalige Situation, zwei Vizelandräte gleichzeitig „auf der Bühne“ zu haben.
Thomas Knura, Leiter Unternehmenskommunikation und Pressesprecher bei der Volksbank-Hauptstelle in Wiehl, überreichte den großen Volksbank-Wanderpokal an die teilnahmestärksten Wanderer des Becketaler Turnvereins, die mit 35 Aktiven die meisten Wanderer auf die Strecke gebracht hatten. Auf den Plätzen folgten der SSV Nümbrecht Turnen und der TuS Wiehl mit je 27 Wanderern sowie der TuS 06 Waldbröl und der TV Hülsenbusch mit je 9 Aktiven.
Jürgen Finke, Vorstand Finanzen im Turnverband Aggertal Oberberg, überreichte den diesjährigen Kinder- und Jugendpokal an das Geschwisterteam Sören (6 Jahre alt) und Saskia (10 Jahre alt) Schmidt, die mit ihren Großeltern Barbara und Klaus-Dieter Rosenthal (TV Bielstein) die Rallye und die Wanderstrecke absolvierten. Die Vizelandräte überreichten den diesjährigen Erinnerungsteller für den Ausrichter an die 1. Vorsitzende des TuS Wiehl-Turnen, Hildegard Wirths, die in einem Grußwort den Anwesenden kurz ihren Verein vorstellte und sich bei ihren Helfern für das „Anpacken“ bedankte.
Dem Bürgermeister der Stadt Wiehl, Werner Becker-Blonigen, seinen Vize-Bürgermeistern und Beigeordneten war es nicht möglich an der Siegerehrung teilzunehmen, da das Wochenende vor der NRW-Kommunal- und Europawahl bereits durch zahlreiche parallele Veranstaltungen belegt war. Seine guten Wünsche für die Veranstaltung begleiteten den Wandertag. Als Gast begrüßen konnten Ausrichter und Veranstalter Michaela Engelmeier (MdB), die sportpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin und somit die Repräsentantin der Oberberger in der Hauptstadt.
Die Organisatorin des Veranstalters, Ute Klein (Vorstand Verwaltung und Fachwartin Wandern im Turnverband Aggertal Oberberg), bedankte sich bei den Helfern und dem Ausrichter TuS Wiehl-Turnen, bei Vizelandrat Prof. Dr. Wilke, bei Volksbank-Vertreter Thomas Knura und bei den 156 Aktiven (davon 15 ohne Verein) aus 19 der 58 Mitgliedsvereine, die an diesem Sonntag dieser Veranstaltung mal wieder „Leben eingehaucht hatten“.
Die Rangfolge im Einzelnen:
35 Teilnehmer - Becketaler Turnverein
27 Teilnehmer - SSV Nümbrecht Turnen 2010
27 Teilnehmer - TuS Wiehl-Turnen
9 Teilnehmer - TV Hülsenbusch
9 Teilnehmer - TuS 06 Waldbröl
6 Teilnehmer - TV Oberbantenberg
5 Teilnehmer - TV Hackenberg
3 Teilnehmer - TV Bielstein
3 Teilnehmer - TSV Ründeroth
2 Teilnehmer - TV Klaswipper
2 Teilnehmer - TV Osberghausen
2 Teilnehmer - TV Rodt-Müllenbach
2 Teilnehmer - TV Strombach
2 Teilnehmer - Sportfreunde Vollmerhausen
2 Teilnehmer - TuS Weiershagen-Forst
1 Teilnehmer - TV Bickenbach
1 Teilnehmer - TSV Dieringhausen
1 Teilnehmer - TuS Elsenroth
1 Teilnehmer - TuS Reichshof
15 Teilnehmer - ohne Verein
156 Teilnehmer - 19 Mitgliedsvereine
Rückblick
Früher, in den Anfängen der Turnbewegung, gehörte Wandern ganz selbstverständlich zum turnerischen Vereinsangebot, wo Jung und Alt zusammen unterwegs waren. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Tradition belebt durch so genannte „Sternwanderungen“; dabei trafen sich verschiedene Vereine; für die Jugend wurden kleine Wettkämpfe wie Sackhüpfen, Drittenabschlagen usw. ausgerichtet und die Erwachsenen genossen das gemütliche Miteinander. Die Wandergruppen verpflegten sich jeweils selbst aus dem Rucksack; logistischer Aufwand war keiner notwendig.
In den 1970er Jahren wurde das Wandern etwas anspruchsvoller: Gewandert wurde meist am Himmelfahrtstag – möglichst mit der ganzen Familie -, der Verein vereinbarte einen Treffpunkt für die Mittagspause und ließ eine gemeinsame Mahlzeit für seine Vereinsmitglieder anliefern. Tische und Bänke, Getränke, Geschirr und Besteck wurde herangeschafft und aus dem großen Einkochapparat gab es Erbsensuppe, Nudeln mit Gulasch und so weiter. Die Turnvereine waren meist klein und überschaubar, fast alle Mitglieder beteiligten sich – jung und alt.
Der Rheinische Turnerbund ermunterte dann die Fachverbände Gau- bzw. Verbandswandertage einzuführen, damit sich wieder mehrere Vereine treffen konnten. Erster Wanderwart des Aggertaler Turngaues wurde Günter Nusch vom TSV Ründeroth und die erste Gauwanderung startete am Dieringhausener Bahnhof.
Turnbruder Werner Hartmann, vom TV Bickenbach, ein ganz begeisterter Wanderer, übernahm das Amt von Günther Nusch und setzte diese Gauveranstaltung weiter erfolgreich fort.
Seit den 80er Jahren erweiterten die Turnvereine ihre Angebote durch neue Sportarten; neue Übungsgruppen mit teilweise nicht mehr ortsgebundenen Mitgliedern wurden installiert. Der Vereinssport wurde anonymer; Vereinswanderungen fanden nur noch vereinzelt oder in kleinen Gruppen statt.
Der Gauwandertag aber wurde beibehalten, doch es musste sich was tun. Nach Werner Hartmann übernahm Bernd Sattler, von den Sportfreunden Vollmerhausen, die Koordination des Wandertages. Da veränderte sich das „Gesicht des Wandertages“: In seiner Funktion als 1. Vorsitzender und Wanderwart des Aggertaler Turngaus trug Sattler 1994 dem damaligen Landrat des Oberbergischen Kreises, Herbert Heidtmann, die Schirmherrschaft an, um dem Wandertag einen breiteren Zugang zu verschaffen. Landrat Herbert Heitmann – selber ein „Bewegungsmensch“ – übernahm diese gerne.
Bis heute ist der jeweilige Landrat oder sein Vize Schirmherr, wandert mit (so es die Zeit erlaubt!), nimmt am anschließenden gemütlichen Beisammensein teil und nimmt die Ehrung mit dem Wanderpokal vor.
Als hilfreicher Sponsor fungiert seit zwanzig Jahren immer noch die Volksbank Oberberg, die dankenswerterweise den Pokal für die teilnehmerstärkste Wandergruppe und den Sieger der Kinder- und Jugendrallye sowie die Teilnehmerurkunden finanziert.
Alljährlich findet sich ein Ausrichter aus den Mitgliedsvereinen des Turnverbandes, der die Wanderstrecke ausarbeitet, die Wanderer bewirtet und somit einen der festen Jahrestermine seines Fachverbandes, Turnverband Aggertal Oberberg, realisiert und dieses erlebnisreiche Zusammentreffen der Mitgliedsvereine aus Nord und Süd, West und Ost des Oberbergischen Kreises möglich macht.
Seit 2000 waren bei unterschiedlichsten Wetterbedingungen jährlich 120 bis 240 Wanderern auf der 5- und 10-km-Strecke unterwegs:
Juni 2005 - beim TV Osberghausen (205 Teilnehmer)
Juni 2006 - beim TV Hülsenbusch (238)
Sept. 2007 - beim TuS Elsenroth (207)
Juni 2008 - beim TSV Ründeroth (150)
Juni 2009 - beim BV 09 Drabenderhöhe (150)
Juni 2010 - beim Becketaler TV (160)
Juli 2011 - beim TuS Reichshof 116/Regenwetter)
Mai 2012 - bei der DSG Gummersbach-Erbland (190)
2013 - beim TuS Elsenroth (210)
2014 - beim TuS Wiehl (156)
Nachfolgerin von Bernd Sattler wurde im Mai 2008 Turnschwester Ute Klein vom TV Oberbantenberg, die nun das Wanderwesen als Vorstand Verwaltung und Fachwartin Wandern des Turnverbandes Aggertal Oberberg mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit betreut, um den Kontakt zur Vereinsbasis – zu den „Wanderfreudigen“ –, zum Landrat des Oberbergischen Kreises und zur Volksbank Oberberg zu halten, damit diese Verbandsveranstaltung weiterhin eine Zukunft hat.
Der Vorstand des Turnverbandes hofft, dass der Verbandswandertag auch in Zukunft dazu dient, vielen Gleichgesinnten die Heimat durch Wandern zu erschließen und die Mitgliedsvereine weiterhin dem Verband die Treue halten und teilnehmen. Egal wie es genannt wird – Wandern, Walken oder auch Nordic Walken -, willkommen sind bei dieser Turnverbandsveranstaltung alle Aktiven, jung und alt, die sich bewegen möchten, frische Luft und die Aussicht auf die „bucklige“ oberbergische Welt genießen möchten, Gleichgesinnte treffen und beim abschließenden gemütlichen Ausklang in geselliger Runde noch einige Zeit zusammen sitzen möchten.
Ute Klein
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Fotos: Christian Melzer