Zurückversetzt in die 1950er Jahre spielen die Darsteller des Wiehler Theaters das Stück mit viel Herzblut und jeder in seiner Rolle sehr beeindruckend. Sei es Marcel Wirths, der dem Christopher leicht schwule exzentrische Züge gibt. Thomas Knura als Major im Schottenrock ist die Hintergründigkeit selbst. Die erboste und ewig unzufriedene Mrs. Boyle hätte nicht besser besetzt werden können – Bärbel Stinner ist perfekt in dieser Rolle. Auch das junge Pensionsehepaar wird von Anna Pflitsch und Colin Knura hervorragend dargestellt. Bei Ralph Puschs Paravicini-Auftritte bekommt das Publikum entweder einen Schauer ob seiner unheimlichen Bemerkungen oder muss unwillkürlich lachen, wenn er sich als „der Mann, der aus der Kälte kam“ bezeichnet. Ausdrucksstark Linda Göbel als Miss Casewell. Sehr facettenreich ist Christian Klingbeil in seiner Rolle als Sergeant Trotter. Sehr gewissenhaft in seinen Ermittlungen ist der Skifahrende Polizist. Bald ist jeder verdächtig und jeder scheint einen Grund zum Morden zu haben. Spannend wird es, als die „Mausefalle“ nochmals zuschnappt.
Bei diesem Agatha Christie Stück ist die Spannung bis zum Schluss garantiert. Sie schrieb es 1947 zunächst als Radiohörspiel – extra zum 80. Geburtstag von Queen Mary. Später arbeitete Christie es zu einem Kurzkrimi und dann zu einem Bühnenstück in zwei Akten um. „Die Mausefalle“ gilt als der Krimi-Klassiker schlechthin mit der längsten Laufzeit der Theatergeschichte. Das Stück wird ohne Unterbrechung seit 1952 im Londoner St. Martin's Theatre aufgeführt. Im Schau-Spiel-Studio Wiehl hat Michael Labs „Die Mausefalle“ hervorragend inszeniert.
Wer wissen möchte, wer der Mörder ist, kann die Aufführungen noch an folgenden Terminen besuchen:
26.10. (18 Uhr), 29.+31.10. (20 Uhr), 01.11. (20 Uhr), 02.11. (18 Uhr), 05.+07.+08.11. (20 Uhr), 09.11. (18 Uhr), 12.+14.11. (20 Uhr) sowie 16.11. (18 Uhr).
Vera Marzinski
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Fotos: Christian Melzer