Ein wichtiger Baustein war 1989 die Gründung des Freundeskreis Wiehl/Jokneam. Schon 1980 war eine Delegation aus Israel in Wiehl. Begegnungen wurden geplant und auch Ausstellungen und Buchlesungen organisiert. Motor auf der Wiehler Seite waren hier Gerhard und Iris Hermann – auf der Jokneam-Seite Shalom Kazir. Ebenso trug der israelische Bürgermeister Simon Alfasi maßgeblich zur Entstehung der Partnerschaft bei und unterzeichnete auch 1991 die Partnerschaftsurkunde. Zum Jubiläum erhielt er eine Urkunde mit der Begründung: „Dies war ein wichtiger Schritt zur Völkerverständigung und eröffnete uns den Weg einer gemeinsamen Gestaltung guter Beziehungen zwischen unseren Städten. In den vergangenen Jahrzehnten hat er aktiv die Partnerschaft unterstützt“. Das Bemerkenswerte ist, dass er bei allen Kontakten und Partnerschaften, die Jokneam hat – insgesamt zehn -, sich für speziell für die mit Wiehl einsetzt und Delegationen und Gruppen immer wieder von ihm persönlich empfangen werden. Auch war es ihm wichtig, dass Wiehler Delegationen bei offiziellen Veranstaltungen in Jokneam dabei waren - so bei der Verleihung der Stadtrechte und als die Stadt Jokneam das 50-jährige Jubiläum gefeiert hat. Simon Alfasi erzählte in seiner anschließenden Ansprache, dass diese Beziehung zu Wiehl mit einem Fußballspiel begonnen habe – „Ein runder Ball habe alles ins Rollen gebracht!“.
Ulrich Stücker überreichte außerdem Shalom Kazir den „Silbernen Wiehltaler“ für seinen jahrzehntelagen Einsatz für diese Partnerschaft. Sie war ihm immer wichtig, was auch eine Begebenheit zu Beginn der Freundschaft verdeutlicht. Ein damaliger Wiehler war zu Gast in der Familie von Shalom Kazir, Sohn von Überlebenden des Holocausts. Die Mutter von Shalom Kazir war strikt dagegen und hat auch zwei Jahre nicht mit ihm gesprochen. Erst danach entspannte sich das Verhältnis und sie hat die Initiativen ihres Sohnes unterstützt. So betonte Bürgermeister Stücker, dass die Städtepartnerschaft sowohl zur Vergangenheitsbewältigung als auch zum gemeinsamen nach vorne schauen geführt habe. Zur Jubiläumsfeier begrüßte Gerhard Hermann neben der israelischen Delegation auch Gäste aus den Partnerstädten Bistriz/Rumänien – Bürgermeister Ovidiu Cretu und Stadtverordneter Alexandru Briam -, aus Hem/Frankreich – die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Maggy Ducoin sowie die Vertreter des Stadtrates Ghislaine Buyck und Rolande Rousse – und Crimitschau – Dr. Martin Seidel -, die jeweils ein Grußwort zu den Jubiläumsgästen sprachen.
Vera Marzinski
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Fotos: Vera Marzinski