Seiner Freude über die Menschen in Wiehl, die offen für europäische Freundschaften seien, gab Bistriz Bürgermeister Ovidiu Theodor Creţu Ausdruck. Er hoffe, dass die Unterzeichnung der Kooperation dazu führe, dass die Beziehungen erweitert und vertieft werden. Die Aufgaben und Pflichten müsse man nun gemeinsam annehmen. Dr. Hans Franchy, Vorsitzender des 2014 gegründeten „Freundeskreis Wiehl und Bistritz“, fungierte als Dolmetscher und betonte in seiner Ansprache: „Partnerschaften müssen leben und es muss ein reger Austausch stattfinden“. Etliche Begegnungen gab es bereits auf Verwaltungsebene, aber auch im Schulaustausch. So fand ein gemeinsamer Malwettbewerb der Grundschulen statt, an dem 8.000 Kinder teilnahmen, und im Oktober wir eine Fussballjugendmannschaft aus Wiehl-Drabenderhöhe nach Bistritz fahren.
Die Bistritzer Delegation hat hier bereits Kultur erleben können – am Donnerstag besuchten sie eine Veranstaltung des Kulturkreises im Burghaus Bielstein, bei der nicht nur Bürgermeister Cretu das Tanzbein schwang. Nach dem Empfang im Ratssaal am Freitagvormittag besichtigte die Gruppe gemeinsam mit Verwaltungs- und Ratsvertretern den Wiehler Ortskern. Am Abend wurde im Burghaus Bielstein die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die die Zusammenarbeit der deutsch-rumänischen Städtepartnerschaft regelt. Angesichts der Freundschaftsbeziehungen und der Zusammenarbeit zwischen Rumänien und der Bundesrepublik Deutschland, sowie auch aufgrund des Wunsches der beiden Vertragsteile soll die Zusammenarbeit auf lokaler Ebene gefestigt e werden.. Dazu gehört unter anderem, dass bessere Kennenlernen von Kulturen und Traditionen, aber auch die Unterstützung der Zusammenarbeit und der Einleitung von wirtschaftlichen Kontakten zwischen den Unternehmern beider Städte. Ursprung dieser Städtepartnerschaft ist der Wiehler Ortsteil Drabenderhöhe. Vor wenigen Wochen wurde hier das 50jährige Bestehen der Siebenbürgen-Sachsen-Siedlung gefeiert. Viele der in Drabenderhöhe lebenden Siebenbürger-Sachsen stammen aus der nordsiebenbürgischen Stadt Bistrita, wie der Ort in der Landessprache heißt. Bistritz wurde im 12. Jahrhundert von deutschen Siedlern gegründet - den Siebenbürger Sachsen - und gehört seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu Rumänien. Bistritz hat heute 75 000 Einwohner, von denen etwa 250 deutsche Wurzeln haben.
Vera Marzinski
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Fotos: Christian Melzer